Der Cottbuser Heimatkalender 2021 ist erhältlich. Ab sofort ist er in den Cottbuser Buchhandlungen und an Zeitungskiosken der Stadt zu haben. Außerdem ist im Stadtmuseum die Idee entstanden, aus der Sonderausstellung “Das Gesicht der Stadt. Visuelle Kultur in der Stadt. Gebrauchsgrafiker. Spuren in Cottbus” ein Buch entstehen zu lassen. Auch das ist ab heute erhältlich.
Mehr Infos gibt es im Titel-Videogespräch mit dem Leiter des Cottbuser Stadtmuseums, Steffen Krestin. (hier klicken)
Das Cottbuser Stadtmuseum teilte dazu mit:
Heimatkalender sind Jahrbücher, die Heiteres, Nachdenkliches und Beschauliches aus der Geschichte und Gegenwart einer Region enthalten. Gerade in der Niederlausitz fördern meist ehrenamtlich tätige Lokalhistoriker und Hobbyforscher Interessantes ans Tageslicht.
Der Cottbuser Heimatkalender gehört heute zu den erfolgreichen Konstanten in einer modernen Stadt, die vom ständigen Wandel geprägt ist. Seit 1987 erscheint das Bändchen in ununterbrochener Reihenfolge. Hier wird seit mehr als drei Jahrzehnten der Bogen vom alten Cottbus in die Gegenwart geschlagen. Gleichzeitig ist der Heimatkalender ein gern genutztes Hilfsmittel im Unterricht und hat auch den hauptberuflichen Historikern Einiges zu erzählen.
In diesem besonderen Jahr 2020 muss wegen der Corona-Regeln die traditionsreiche Präsentation des Jahrbuches ausfallen. Auf den Kalender brauchen die Cottbuser Freunde der Heimatgeschichte jedoch nicht verzichten. Oberbürgermeister Holger Kelch schreibt in seinem Vorwort. „Der Kalender bietet wieder eine Vielfalt an Beiträgen. So wird an den 150. Todestag des Gartenkünstlers, Schriftstellers und Reisenden Fürst Hermann von Pückler gedacht. Zwei Beiträge befassen sich mit der Spreewehrmühle, die 2020 ein neues Mühlrad bekam. Erinnert wird auch an den Bau und die Inbetriebnahme des ersten Flugplatzes in Cottbus. Naturwissenschaftliche Beiträge und ein Text zur sorbischen Kunstgeschichte in Cottbus finden sich im Kalender wieder. Besonderes Interesse wird sicherlich der Beitrag von Peter Lewandrowski über Peter Model finden, der sich mit dessen Rede zum ersten Jahrestag des Mauerfalls beschäftigt.“ Umrahmt wird das Kalendarium von historischen Fotografien, die Gilbert Gulben nachträglich koloriert hat. Die Vorlagen, historische Schwarz-Weiß-Aufnahmen, bearbeitet er nach einem intensiven Studium in zeitaufwändiger Arbeit, da Pixel für Pixel einzeln per Hand am Rechner eingegeben werden muss. Auf diese Weise lässt Gilbert Gulben Vergangenes auf spannende Weise lebendig werden und lädt damit zur Entdeckungsreise in die Geschichte unserer Stadt ein.
Der neue Heimatkalender ist ab sofort in den Cottbuser Buchhandlungen und an Zeitungskiosken zu haben. In der restlichen Zeit der Corona-Einschränkung unserer Kontakte ist die Lektüre des kleinen Bändchens sicher eine willkommene Abwechslung.
Das Gesicht der Stadt. Visuelle Kultur in Cottbus 1945 bis 1995: Das Buch zur Ausstellung
Die Sonderausstellung » Das Gesicht der Stadt. Visuelle Kultur in der Stadt. Gebrauchsgrafiker. Spuren in Cottbus« des Cottbuser Stadtmuseums widmete sich „Cottbuser Handschriften. Von Bärmich bis Wilke“ aus dem Zeitraum 1945 bis 1945.
Auch wenn sich Material und Motivwahl, Formensprache und Ästhetik über die Jahrzehnte veränderten, so waren und sind auch heute noch die Arbeiten der Gebrauchsgrafiker allgegenwärtig.
Plakate sind sicher die augenfälligsten Ergebnisse grafischer Arbeiten, sie prangen nicht nur an Litfaßsäulen, sondern auch an Hauswänden und Zäunen. Ihre Botschaften waren auf politische Ereignisse ausgerichtet, sie verweisen auf Veranstaltungen und warben für Theater, Kino und Museum. Zur visuellen Kultur aber gehören auch Verpackungen, Briefmarken, Signets und Firmenpost sowie Broschüren und Publikationen.
Vertreten sind u. a. die Cottbuser Gebrauchsgrafiker Andreas Wallat, Dieter Nemitz und Eva Wilke und Regine Franke, aber auch Jürgen Förster, Franz Peter Biniarz, Meinhard Bärmich und Rudolf Sittner. Walter Böhm und Manfred Müller sowie der Fotograf Thomas Kläber und Gerd Rattei haben mit ihren Arbeiten wichtige Beiträge geleistet, manch kritischer Blick versteckte sich auch in Plakaten und Fotos.
Der zeitliche Bogen spannt sich von den frühen Jahren bis 1995 und ermöglicht so einen spannenden Einblick in die gesellschaftlichen Strukturen eines Landes, das es nicht mehr gibt. Die Plakate, aber auch die Publikationen und die Signets, Firmen- und Geschäftspapiere erzählen Geschichten aus einem vergangenen Land und erweisen sich so als spannende Zeitzeugen.
Schlaglichtartig werden die Epochen vorgestellt, gezeigt mit welch einfachen Mitteln Werbung zu Beginn der 1950er Jahre umgesetzt wurde. Immer wieder schimmert durch die Berichte die Mühe um das Material, welches zu beschaffen war, aber auch den Widerspruch zwischen Kreativität und Zensur und Kontrolle.
Die Publikation erscheint als Begleitband der Ausstellung und wagt einen Blick auf Ereignisse und Themen, die den Alltag bis 1989 prägten. So z. B. finden sich die Pressefeste ebenso wie die zahlreichen Plakate für kulturelle Veranstaltungen, seien es Theatervorstellung oder Ausstellungen im Museum im Schloss Branitz. Besondere Aufmerksamkeit findet der Fotoclub Cottbus und die Siebdruckwerkstatt. Aber auch die DEWAG, bereits im Oktober 1945 in Dresden gegründet, hatte in Cottbus eine Zweigstelle.
Die Anregung zur Ausstellung geht auf eine Idee des Gebrauchsgrafikers Rudolf Sittner zurück. Gefördert und unterstützt wurde das Projekt vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg und von der Sparkasse Spree-Neiße.
Red. / Presseinfo