Die konjunkturelle Stimmung im Süden Brandenburgs hat sich gegenüber der Umfrage im Juni merklich aufgehellt. Das hat die IHK Cottbus mitgeteilt. Trotz Corona-Krise liegen die Geschäftserwartungen der Unternehmen auf dem Vorjahresniveau. Detaillierte Ergebnisse nach Branchen und Landkreisen in Südbrandenburg stellt die Industrie- und Handelskammer (IHK) Cottbus unter www.cottbus.ihk.de/konjunkturumfrage-suedbrandenburg zur Verfügung. „Auf die kommenden Monate blickt die gewerbliche Wirtschaft verhalten. Die Gefahr eines zweiten wirtschaftlichen Lockdowns treibt die Unternehmen um. Alle Anstrengungen müssen jetzt weiter für die Stabilisierung der Wirtschaft aufgewendet und künftige Corona-Beschränkungen für die gewerbliche Wirtschaft gut abgewogen werden“, sagt Marcus Tolle, Hauptgeschäftsführer der IHK Cottbus. Von Zuversicht trotz dieser schwierigen Lage zeugen jedoch die anhaltend hohe Investitionsbereitschaft der Unternehmen und die Aussage, dass die Mehrheit der befragten Betriebe an ihrem Personalstand festhält. Brandenburgs Wirtschaftsminister Jörg Steinbach rechnete bereits in unserem Videostatement am vergangenen Freitag damit, dass die Überbückungshilfen für Unternehmen wahrscheinlich bis in das Frühjahr verlängert werden müssen.
Die IHK Cottbus teilte weiter mit:
Die bereitgestellten Gelder für tragende Zukunftsprojekte im Lausitzer Strukturwandel und die bevorstehende Eröffnung des Flughafens BER bringen weiter Optimismus und Aufbruchstimmung. Tesla und der BER werden den Fokus öffnen für weitere nationale oder internationale Standortentscheidungen in der Region und sich zum Wachstumstreiber entwickeln“, prognostiziert Marcus Tolle.
Geschäftslage
40 Prozent der befragten Betriebe aller Branchen bewerten ihre Geschäftslage mit gut. Der Saldo aus positiven und negativen Bewertungen ist vom Sommer von 12 auf 25 Prozentpunkte gestiegen.
Die Industrie verzeichnet bei den Auslandsgeschäften erhebliche Verluste, die nur durch einen stabilen Inlandsabsatz etwas ausgeglichen werden konnten. Das Dienstleistungsgewerbe, bisher der Wachstumstreiber für die regionale Wirtschaft, hat spürbar an Kraft verloren. Der Handel konnte in den vergangen Monaten zwar ein wenig aufholen, dennoch fürchten vor allem viele kleine Facheinzelhändler weiterhin um ihre Existenz. Hauptsächlich dem Baugewerbe ist es zu verdanken, dass Südbrandenburgs Wirtschaft noch ganz gut aufgestellt ist. Auftragsbücher waren gut gefüllt und bescherten der Branche gute Umsätze.
Geschäftserwartungen
Der Saldo aus positiven und negativen Erwartungen liegt bei -15 Prozentpunkten. In Anbetracht aktuell steigender Corona-Zahlen wird sich die Unsicherheit bei den Unternehmen erhöhen. Die größte Skepsis hegen Unternehmen im Baugewerbe, die mit einem deutlichen Nachfragerückgang sowohl im privaten als auch im gewerblichen Sektor rechnen. Betriebe gehen davon aus, dass die Ausgabebereitschaft der Verbraucher sinkt und die öffentliche Hand weniger Geld bereitstellt. Der Handel befürchtet, dass die schärferen Schutzmaßnahmen die Konsumfreude der Verbraucher dämpft. Hinzu kommt die Angst vor Jobverlust bzw. geringere Einkommen. Zuversichtlicher sind die Dienstleister und Industriebetriebe.
Geschäftsrisiken
Die größten Risiken sehen die Unternehmen aktuell für ihren Inlandsabsatz, dicht gefolgt von Sorgen um ausreichend Fachkräfte, um die Entwicklung wirtschaftspolitischer Rahmenbedingungen und höhere Arbeitskosten.
Steinbach rechnet mit Verlängerung der Überbrückungshilfe bis Frühjahr
Red. / Presseinfo