Das Jugendgeschichtsprojekt „Minderheit unter Druck – Sorben/Wenden in der DDR“ des Menschenrechtszentrums Cottbus e.V. hat den Hauptpreis im Wettbewerb „sorbische/wendische Zukunft: Lausitz“ erhalten. Der Preis ist mit 10.000 Euro dotiert und wurde vom brandenburgischen Kulturministerium verliehen. Insgesamt 14 Jugendliche erklärten in dem Kooperationsprojekt mit dem Niedersorbischen Gymnasium und der Stiftung für das Sorbische Volk die Situation der Sorben/Wenden in der DDR. Das Preisgeld kommt der sorbische/wendische Kultur in der Region, dem Förderverein des Niedersorbischen Gymnasiums und dem Filmemacher Stefan Göbel zugute.
Das Menschenrechtszentrum Cottbus teilte dazu mit:
Tolle Neuigkeiten für die Bildungsarbeit im Menschenrechtszentrum Cottbus e.V.: Das Jugendgeschichtsprojekt „Minderheit unter Druck – Sorben/Wenden in der DDR“ erhält den mit 10.000 Euro dotierten Hauptpreis im Wettbewerb „serbski pśichod: Łužyca – sorbische/wendische Zukunft: Lausitz“ des brandenburgischen Kulturministeriums. In dem Kooperationsprojekt mit dem Niedersorbischen Gymnasium und der Stiftung für das Sorbische Volk hatten 14 Jugendliche die Situation der Sorben/Wenden in der DDR erforscht und gemeinsam mit dem Lausitzer Filmemacher Stefan Göbel einen zweisprachigen Kurzfilm produziert. Dieser Film lief bereits im Kino und im Fernsehen und ist noch bis Januar in der ARD-Mediathek zu finden.
„Die Auszeichnung ist der wunderbare Abschluss eines spannenden Projekts“, freut sich Johannes Näder, Bildungsreferent im Menschenrechtszentrum. „Jugendlicher Forschersinn, kontroverse Fragen zur Zeitgeschichte, auskunftswillige Zeitzeugen, tolle Projektpartner – aus dieser Mischung ist hier etwas Großartiges entstanden. Ich freue mich auf ein Folgeprojekt!“
„Für die Schülerinnen und Schüler, die zwei Jahre lang in ihrer Freizeit Zeitzeugengespräche geführt und Quellen ausgewertet haben, ist das ein verdienter Riesenerfolg“, findet Angela Schurmann, die das Projekt als Geschichtslehrerin am Niedersorbischen Gymnasium begleitete. „Wenn geschichtsinteressierte junge Menschen für ihre Aufarbeitungsleistung solche Anerkennung bekommen, ist das eine Sternstunde für die Jugendgeschichtsarbeit in der Lausitz.“
Preisgeld wird aufgeteilt
Mit einem Teil des Preisgeldes möchte das Menschenrechtszentrum sorbische/wendische Kultur in der Region ganz direkt unterstützen: 2.000 Euro sollen an den Förderverein des Niedersorbischen Gymnasiums gehen, 1.000 Euro möchte der Verein dem Filmemacher Stefan Göbel zukommen lassen – als Dank für seine engagierte Mitarbeit im Projekt und als Anerkennung für seinen Beitrag zur sorbischen/wendischen Kultur in der Region. Das restliche Geld wird im Menschenrechtszentrum für neue Bildungsprojekte verwendet – unter anderem ist geplant, die Unterdrückung der Sorben/Wenden im Nationalsozialismus zum Thema in der schulischen Bildungsarbeit zu machen.
Das Projekt fand im Rahmen des Jugendgeschichtsprogramms „Zeitensprünge“ des Landesjugendrings Brandenburg statt und wurde vom Ministerium für Bildung, Jugend und Sport unterstützt.
Red. / Presseinfo