Vor rund 5.300 Jahren kam ein Mann am heutigen Tisenjoch in Südtirol ums Leben. Jahrtausende lang schloss ihn ein Gletscher ein und gab ihn erst 1991 als Mumie wieder frei. Wissenschaftliche Untersuchungen enthüllten sein dramatisches Ende. In der Ausstellung des Neandertalmuseums Mettmann, die seit dem 11. Februar im Lausitz Park Cottbus gezeigt wird, erfährt man interessante Details zur Bergung, Untersuchung und Rekonstruktion Ötzis. Neben einer lebensechten Nachbildung des Gletschermannes, seiner Kleidung und seiner Waffen, sind auch alle Gegenstände zu sehen, die er bei sich trug.
Die Nachbildung entstand im Auftrag der Zeitschrift GEO, die dafür erheblichen Aufwand betrieb.
Vorlage für den Kopf war eine ältere Schädelrekonstruktion, angefertigt nach Computertomographie-Daten Innsbrucker Radiologen. In Zusammenarbeit mit dem kriminaltechnischen Institut der Gendarmerie in Paris gab die renommierte Dermoplastikerin Elisabeth Daynès Ötzi Gesicht und Gestalt.
Die Kleidung des Gletschermannes wurde von Kostümschneiderin Dominique Louis aus Originalmaterialien und in höchster Detailtreue geschneidert. Experimentelle Archäologen bauten Ötzis Gepäck, sowie Werkzeuge und Waffen originalgetreu nach. Kleidung und Ausrüstung des Gletschermanns zeigen: Ötzi war hervorragend für die alpine Umwelt ausgestattet und konnte dort monatelang allein überleben.
Entdeckung Anfang de 90er
Am 19.9.1991 wurde seine Mumie von einem Bergsteigerehepaar entdeckt und noch immer hat sie ihr Geheimnis nicht ganz preisgegeben. War Ötzi Jäger oder Krieger? Warum wurde er ermordet und warum hat der Mörder das Kupferbeil, einen für die damalige Zeit sehr wertvollen Besitz, nicht an sich genommen? Ötzi ist bis heute ein Phänomen geblieben, das nicht nur die Wissenschaft beschäftigt. Die Ausstellung im Lausitz Park zeigt den gegenwärtigen Stand der Erkenntnisse und lässt den Betrachter auch ein wenig in Ötzis Welt eintauchen.
Verkaufsoffen mit Ausstellung
Am 23. Februar zum verkaufsoffenen Sonntag von 13 – 18 Uhr im Lausitz Park, kann man dann auch praktisch einige Handwerkskünste aus Ötzis Zeit erleben und selbst ausprobieren. Ob gleich Jäger oder Krieger ein Bogen durfte nicht in der Ausrüstung fehlen. So wird es auch für die Besucher die Chance geben Pfeil und Bogen auszuprobieren. Die BRIEBOS (Briesener Bogensport e.V.) werden groß und klein den Bogensport näher bringen.
Ganz neuzeitlich dagegen, wird an diesem Sonntagnachmittag aus einem 1m hohen Eisblock eine Eisskulptur entstehen. Mit der Kettensäge und bis ins feinste Detail, wird sie von Bildhauer Mario Mannhaupt in rund drei Stunden gestaltet. Zum Abschluss wird das fertige Werk dann in farbigem Licht funkeln. Noch bleibt geheim, was es darstellen wird. Bis 16 Uhr können die Besucher am 23.Februar ihren Tipp dazu abgeben. Wer richtig geraten hat, wird vom Lausitz Park zu einem großen Eisbecher eingeladen.
Foto: Neanderthal Museum