Den Abschluss meiner Filmfestivalwoche machte der Film DEVA aus der Reihe Close Up HU. Close Up HU bezieht sich auf rein ungarische Produktionen, ganz egal ob Kurzfilm, Spielfilm oder Dokumentation. Auf den letzten Film, den ich in der Festivalwoche zu sehen bekommen sollte, habe ich mich natürlich besonders gefreut. Doch leider habe ich mich da zu früh gefreut, denn DEVA war eine kleine Enttäuschung.
Die Geschichte des Films dreht sich um ein junges Mädchen namens Kato, das an Albinismus leidet, deren Eltern verstorben sind und sie deshalb im Waisenhaus aufwachsen muss. Sie fühlt sich auf Grund ihrer Erkrankung als Außenseiterin und sucht auch keinen Kontakt zu den anderen dort lebenden Kindern. Die Bedingungen in diesem Waisenhaus sind alles andere als schön. Keine Liebe, kein Heim zum Wohlfühlen und von Privatsphäre ist kaum zu sprechen. Nun springt der Film von einer Szene in die nächste, ohne auch nur im Ansatz einen roten Faden zu hinterlassen. Eine neue Erzieherin, ihr Name ist Bogi, kommt und zeigt Kato, wie schön das Leben und sie selbst ist. Sie lässt Kato von einem Fotografen fotografieren und nimmt sie mit in eine Disco. Kato blüht auf und scheint sich wohl in ihrer Haust zu fühlen. Aus unerklärlichen Gründen verpfeift Kato Bogi bei der Heimleitung und Bogi muss das Heim verlassen. Szene beendet. Keine Erklärung, warum Kato das getan hat, nichts. Die nächste Szene beginnt. Man hat bei diesem Film eher das Gefühl, dass man sich durchweg Kurzfilme mit den gleichen Schauspielern anschaut. Das finde ich sehr schade, denn es hätte eine schöne und flüssige Story rund um das an Albinismus leidende Kind werden können. Und wo ist das Ende geblieben? Die Leinwand wurde plötzlich schwarz und der Abspann machte dem Publikum bewusst, dass der Film jetzt zu Ende ist.
Leider gab es im Anschluss auch kein Interview mit der Regisseurin, da sie nicht vor Ort war. Somit weiß niemand, ob die Schauspielerin wirklich an Albinismus leidet oder sie nur für den Film zurecht gemacht wurde. Ich führte also das Interview kurzerhand mit einigen Zuschauern. ´´ Ich hatte Schwierigkeiten dem Film zu folgen´´, oder ´´Ich habe keinen Zusammenhang erkennen können, aber die Schauspielerin ist gut gelungen´´. So empfand es das Publikum. Sehr schade!
Aber zum Abschluss kann ich durchaus sagen, dass es ein absolut gelungenes 29.Filmfestival Cottbus war. Es gab herausragende Filme und ein klasse Rahmenprogramm. Viele unterschiedliche Kulturen sind aufeinander getroffen und haben gemeinsam die Zeit in Cottbus genossen. Ich freue mich schon jetzt auf das 30. Filmfestival Cottbus.
Eure Anna Rose