Das Cottbuser Unternehmen “Strauss und Hillegaart” hat beim Brillux Design Award 2019 den Preis in der Kategorie Öffentliche Gebäude & Gewerbebauten für die Gestaltung der Logistikhalle der Firma Bayer in Monheim am Rhein (Nordrhein-Westfalen) gewonnen. Zwei weitere Projekte in Senftenberg (Landkreis Oberspreewald-Lausitz) und Forst (Spree-Neiße) der Fassadengestalter wurden für die Verleihung nominiert.
In der Begründung der Jury heißt es: “Industriegebäude erfüllen nicht nur funktionale Zwecke, sie haben als Arbeitsräume einen großen Einfluss auf das Wohlbefinden der dort tätigen Menschen, gleichzeitig bieten sie die Chance für eine weithin sichtbare, repräsentative Firmendarstellung. Daher gehört die baukulturelle Qualifizierung von Industriegebieten zur Standortsicherung und Aufwertung der gebauten Lebensräume zu den aktuellen Aufgaben von Unternehmen. Durch die farbliche Neugestaltung der Logistikhalle der Firma Bayer, in der Rapssamen transportfähig aufbereitet werden, fügt sich diese harmonisch in das Firmengelände ein. Die abstrakte Darstellung eines Rapsfeldes, aufgelöst in Pixel, stellt Assoziationen zum Firmenprodukt her. Prozesse, die im Innenbereich stattfinden, werden so nach außen vermittelt. Durch die gewählten Weiß, Grau- und Gelbabstufungen in Kombination mit der klaren Akzentuierung des eleganten Dunkelgraus in Teilbereichen des Erdgeschosses entstand ein zeitgenössisches und freundliches Erscheinungsbild. Dank der ausgefeilten technischen Umsetzung erhält die Metall- und Putzfassade der Halle ein homogenes Erscheinungsbild. Ein speziell entwickeltes Verfahren der ausführenden Firma „Strauss & Hillegaart“ machte die exakten Farbdifferenzierungen der Putzflächen möglich.”
Die Strauss und Hillegaart-Gestaltung der Stadtparkmauer in Forst (Lausitz) gehörte ebenfalls in der Kategorie öffentliche Gebäude & Gewerbebauten zu den Nominierten: “Das Projekt „Mauer Stadtpark Mitte“ zeigt, wie mit künstlerischer Gestaltung eine sanierungsbedürftige Parkmauer zu einer adressbildenden Eingangssituation wird. Die dabei angewandte Technik der Firma „Strauss & Hillegaart“ lässt unterschiedliche Assoziationen zu: Bei größerer Entfernung werden Bäume und Äste erkennbar, die Oberfläche der Mauer tritt in Verbindung mit den dahinterliegenden Bäumen. Geht man den Bürgersteig entlang, eröffnet sich den Betrachtern ein Wechselspiel an abstrakten Linien in hellen und dunklen Grautönen. Die knapp 100 Meter lange Mauer erhält dadurch ein abwechslungsreiches Erscheinungsbild, welches sich auch je nach Sonnenstand durch die Schatten der Parkbäume ändert. Der Stadtpark dient der Bevölkerung als Ort der Erholung und Ruhe. Dank der künstlerischen Sanierung ist dafür der passende Rahmen gefunden worden.”
Ein drittes nominiertes Projekt heißt “Platte in 3D” und wurde in Senftenberg realisiert, dessen Auftraggeber die Kommunale Wohnungsgesellschaft mbH Senftenberg an Strauss und Hillegaart war: “Zweidimensionalität als Grenze bei Anstrichen? Das sah man bei der GRACO GmbH & Co. KG aus Berlin anders. In Anlehnung an das Trompe-l’œil (frz. „täusche das Auge“) wurde illusionistische Malerei genutzt, die mittels perspektivischer Darstellung, Bau- und Architekturstile verstärkt. In Senftenberg wurden zwei modernisierte Plattenbauten mit einem futuristischen Kuben-Ensemble in frischen Blau- und Grüntönen zu neuem Leben erweckt – eine Hommage an das glasklare Wasser des nahe gelegenen Senftenberger Sees und die Zukunft der Region als beliebtes Erholungsgebiet.
Handwerklich gekonnt umgesetzt suggeriert das Fassadenbild Tiefe und Körperhaftigkeit auf der Fläche und schafft Irritation inmitten des Umfelds. Die Konzeption der 3D-Illusionsmalerei sollte den ursprünglichen Charakter des Plattenbaus nicht vertuschen, sondern vielmehr die Eigentümlichkeit wieder sichtbar machen. Der Entwurf abstrahiert die Plattenelemente zu räumlichen Körpern. Für die Umsetzung der 3D-Optik in Senftenberg wurde auf der Basis der realen Maße ein flexibles System für die exakte Übertragung des Entwurfs auf die Fassade entwickelt. Mit ihrem neuen körperhaften Bild kämpft die Fassade, erfolgreich und auf wunderbar irritierende Weise, gegen die vormalige Bedeutungslosigkeit an.”
Foto: Strauss und Hillegaart