Sieben Tore in einer Partie sprechen für ein gutes Fußballspiel für die Zuschauer, fünf davon fielen für Hertha II und nur zwei für Energie Cottbus. Mit einer hohen Niederlage kehrt der FCE vom Auswärtsspiel zurück, noch vor Pause konnten die Cottbuser die 2:0 Führung der Berliner durch Taz und Brügmann egalisieren. Energie startete gut in die zweite Hälfte, doch Herthas Zweite blieb ebenso konsequent und schenkte ihnen drei weitere Treffer ein. Oft ging es schnell durch die Cottbuser Reihen, dazu zwei Kontertore, die der Defensive des FCE einige Lernaufgaben mitgeben.
Nach dem Auftaktsieg gegen die VSG Altglienicke am Samstag steht bereits heute das zweite Spiel bei Hertha BSC II an. Die gute Nachricht gleich vorweg, die Ersatzbank konnte komplett gefüllt werden, denn im Energieteam gibt es eine Veränderung, Jonas Zickert, der gestern einen Einjahresvertrag erhielt steht für Colin Raak in der Startelf. Lennart Moser hat noch ein Pflaster am Kopf, steht aber zwischen den Pfosten. Pele Wollitz hatte nach dem 3:1 Sieg eine Abkehr vom Ziel Wiederaufstieg gefordert, sein Präsident Werner Fahle bekräftigte hingegen das Ziel am Montag nochmal. Hertha BSC II ist mit einer Niederlage in die Regionalligasaison Nordost gestartet, sie verloren 1:2 gegen Lok Leipzig. Heute wurde mit Ibrahim Hajtic ein weiterer Abwehrspieler verpflichtet, er kommt von Drittligist Würzburger Kickers, ist aber noch nicht im 18er Kader.
Hertha II beginnt druckvoll und versucht nicht nur das Cottbuser Aufbauspiel zu unterbinden, sondern auch eigene Chancen zu kreieren. Der Wagemut verflacht allerdings schnell obwohl die Hausherren Feldvorteile haben, beide Seiten sind hauptsächlich im Mittelfeld unterwegs, warmhalten brauchen sich die Torhüter bei den Temperaturen zum Glück nicht. Nach der ersten Chance für Energie in der 16. Minute durch Dimitar Rangelov, die allerdings für Dennis Smarsch im Kasten kein Problem darstellt geht es Schlag auf Schlag. Erst kann Rico Morack in der 18. Minute eine Ecke in den Strafraum mustergültig im Tor unterbringen und nur drei Minuten später jubelt Muhammed Kiprit, nachdem er Leon Schneider und Jan Koch in der Cottbuser Defensive aussteigen lässt und zum 2:0 für Hertha II verwandelt. So richtig kommt Energie nicht in Gang, erst nach einer halben Stunde kann Taz ein Zuspiel von Rangelov zu einer weiteren Torchance nutzen, Smarsch macht sich breit und vereitelt sie. Danach ist erst wieder Hertha am Zug, ein Volleyschuss in der 33. Minute geht etwa einen Meter drüber. Plötzlich legt Cottbus aber den Schalter um, nach 39 Minuten kann Berkan Taz auf der rechten Seite einen Schuss absetzen, der Flachschuss erwischt Smarsch auf dem falschen Fuß, der Ball schlägt zum 1:2 im kurzen Eck ein. Nur fünf Minuten später jubelt der FCE erneut. Nach einer Ecke nimmt Paul Gehrmann den Ball artistisch mit einem Seitfallzieher, der prallt ab und Felix Brügmann steht goldrichtig um den Ball zum Ausgleich über die Linie zu schieben.
Danach geht es in die Halbzeitpause, mit Wucht gleicht Energie das Spiel noch aus, ebenso wuchtig war Hertha in Führung gegangen, unterm Strich bisher also eine ausgeglichene Partie vor 2.225 Zuschauern, darunter 791 Gästefans. Paul Gehrmann hatte einen Schlag auf die Wade bekommen, er muss in der Kabine bleiben, Moritz Broschinski übernimmt.
Der FCE kommt mit Schmackes aus der Kabine, Rangelov und Broschinski haben die erste gute Möglichkeit nach 46 Minuten, in der 53. Minute wollen sich die Energiefans erst freuen, richtigen Grund dazu haben dann aber die Herthafans. Brügmann und Rangelov fordern von Smarsch Bestleistungen, die wäre dann auch von der Cottbuser Defensive nötig gewesen, doch sie lässt sich mustergültig auskontern, Pal Dardai macht das 3:2. Hertha ist wieder am Drücker und zeigen das in der 62. Minute. Florian Krebs legt seine ganze Kraft aus 20 Metern in den Schuss, Moser hat keine Chance, 4:2. Der alte Abstand ist wieder hergestellt und nur drei Minuten wäre fast die Entscheidung gefallen. Krebs kommt aus Nahdistanz erneut zum Schuss, trifft aber nur den Pfosten. Vorher hatte Wollitz auf volle Offensive umgestellt, Beyazit ersetzt Felix Geisler. Energie ist aber wieder im Spiel, vorn kann Berkan Taz zweimal für ein Ausrufezeichen sorgen, sein erster Freistoß landet auf Zickerts Kopf, Smarsch kann abwehren, der zweite von der Strafraumkante geht auf den kurzen Pfosten, wieder Smarsch. Energie müht sich, aber Hertha II macht in der 81. Minute den Sack zu, Maximilian Pronichev bekommt den Ball nach einem Freistoß vorn und schießt von rechts aufs Tor. Lennart Moser kann wieder nur hinterherschauen, 5:2.
Da wars, bis zum Schlusspfiff passiert nicht mehr viel. Die FCE-Defensive erhält von der zweiten Herthavertretung eine Lehrstunde im Auskontern und mit schnellen Spielzügen. Vorn zeigte Cottbus teils gute Ansätze, die Abstimmungsprobleme wurden aber immer wieder bitter bestraft. Da wartet viel Arbeit auf Cheftrainer Claus-Dieter Wollitz.
Am kommenden Sonntag empfängt Energie Cottbus Rot Weiß Erfurt im Stadion der Freundschaft. Anstoß ist 13:30 Uhr.
Fotos: Steve Seiffert