Anlässlich des 75. Geburtstages des Cottbuser Künstlers Günther Rechn wurde am heutigen Donnerstag eine Doppelausstellung seiner Werke in der Sparkasse Spree-Neiße und im Marstall Schloss Branitz eröffnet. Die Doppelausstellung zeigt Werke, die von Eindrücken, Erfahrungen und Erlebnissen inspiriert sin. Der Betrachter begibt sich somit auf Entdeckungsreise durch das Leben des Künstlers. Dabei bleibt viel Raum für eigene Gedanken und Interpretationen. Der Austellung in der Hauptsparkasse läuft bis zum 31.Mai 2019, die Ausstellung im Marstall und Schloss Branitz findet dagegen bis 29. September 2019 statt.
Mehr Infos zur Doppelausstellung gibt es unter anderem im Videointerview mit Günther Rechn im Titelvideo.
Die Stiftung Fürst-Pückler Park und Schloss Branitz teilte dazu mit:
Der 1944 geborene Günther Rechn hat von 1966 – 1971 an der Burg Giebichenstein in Halle studiert. Seine Lehrer waren Willi Sitte, Lothar Zitzmann und Hannes H. Wagner. Von Anbeginn hat der Maler und Zeichner Rechn ganz individuelle Resonanzen auf Gesehenes entwickelt, was eine eigene Vision von Realität zur Folge hatte. Seitdem ist der expressive Realist auf der Suche nach einer Vorstellung intakter gesellschaftlicher Zustände, was in seinen Menschen- und Tierbildern, aber auch in den Landschaftsdarstellungen und Stillleben zum Ausdruck kommt. Die Entstehung seiner Menschenbilder unterliegt gesellschaftlichen, politischen und kulturellen Bedingungen. Mit psychologischem Einfühlungsvermögen, das sich über den Eindruck bloßer körperlicher Materialität hinaus manifestiert, begibt er sich vorzugsweise an die Bruchstellen von Eitelkeit, Erhabenheit und Lächerlichkeit. In seinem nervös energetischen Selbstbildnis lockt der menschenfreundliche Skeptiker Rechn den Geist des Komischen hervor. Mit heftigem Pinselstrich, mit Verzerrungen und dramatischer Mimik verwandelt er seinen Seelenzustand in eine intensive Malerei mit der Farbe als Ausdrucksträger emotionaler Gespanntheit. Der hauptsächlich figurativ arbeitende Maler zeigt in seinen Bildern immer wieder, dass Expression und Sensibilität,Stärke und Verletzlichkeit keine Gegensätze sind. Als grundsätzliches Charakteristikum gilt die meisterliche Darstellung von Bewegungsabläufen oder von plötzlichem Bewegungsstillstand. Am deutlichsten geschieht das in den Tierbildern. Hier lässt sich Günther Rechn ganz auf den Blickwinkel der Kreatur ein, der er sich mit empathischem Blick und mit der Hoffnung nähert, die Trennung der Welt von Mensch und Tier in einer geschützten Natur aufzuheben. Auch in den aus dem Erlebnis kommenden Landschaftsbildern manifestiert sich eine sinnlich erlebte Natur, in die sich diverse Erfahrungswerte von Welt über das Auge ebenso eingeschrieben haben wie die Bereitschaft zu metaphorischem Ausdruck. Das Topografische dient ohnehin nur als Anlass für rein malerische Deutungen.
In der Branitzer Ausstellung werden 45 Gemälde und neun Kleinplastiken des Künstlers gezeigt. Als besonderes Angebot für die Besucher bietet die Ausstellung auch einen Blick in Rechns Künstleratelier, ermöglicht mittels einer VR-Brille und der Virtual Reality Technologie. Den Film fertigte der Fotograf und Filmemacher Walter Schönenbröcher an, von dem auch die Fotos für den Katalog stammen. „Ein häufig wiederkehrendes Thema in Rechns Kunst sind die Parklandschaften des Fürsten Hermann von Pückler-Muskau,“ freut sich Gert Streidt, Direktor der Stiftung Fürst-Pückler-Museum Park und Schloss Branitz. „Rechn malt Pückler als Lebenskünstler, auf Stelzen balancierend am Pyramidensee im Branitzer Park, im Hintergrund seine Grabpyramide, den Tumulus. Die Branitz-Bilder zeigen auf ganz eigene Weise, wie Pücklers Garten- und Landschaftskunst ins Heute wirkt und ständiger Quell auch für neue künstlerische Auseinandersetzung ist.“ In der Hauptstelle der Sparkasse Spree-Neiße zeigt der Cottbuser Maler 30 farbintensive Werke, die den „Fragen des gegenwärtigen Menschseins“ gewidmet sind. Er arbeitete mit Acryl auf Papier. Bis zum 31. Mai 2019 sind Kunden und Gäste der Sparkasse eingeladen, sich die Werke von Günther Rechn in den Geschäftsräumen der Geschäftsstelle Breitscheidplatz und der Galerie im ersten Obergeschoss anzuschauen. „Günther Rechn ist ein herausragender Maler, den wir sehr schätzen“, betont Sven Walter, Direktor der Direktion Cottbus-Süd der Sparkasse Spree-Neiße. „Viele seiner großartigen Werke sind seit Jahren Bestandteil unserer Sammlung und bereichern mit ihrer Kraft und Ausstrahlung unsere Geschäftsstellen. Wir freuen uns deshalb sehr, dass wir parallel zu seiner großen Ausstellung in Branitz auch in unserer Hauptstelle am Breitscheidplatz, mitten in Cottbus, seine Kunst stolz präsentieren dürfen“.
Die Förderung von Kunst und Kultur gehört für die Sparkasse Spree-Neiße zum Kern ihres gesellschaftlichen Engagements. Als heimisches Finanzinstitut unterstützt sie zahlreiche Ausstellungen in der Region. Den Künstlern bietet sie mit ihren offen und großzügig gestalteten Geschäftsräumen ein Forum zur Präsentation ihres künstlerischen Schaffens. Die Sparkasse Spree-Neiße gehört zu den größten Sammlern regionaler Kunst. Mitgroßem Stolz präsentiert sie in ihrer Hauptstelle sowie den 6 Direktionen mit 42 Geschäftsstellen fast 800 Werke einheimischer Künstler. Dauerhaft und mit großer Bandbreite dokumentieren die zahlreichen Bilder und Skulpturen die künstlerische Vielfalfalt zwischen Spree und Neiße.