Mit vier Neuen investiert Energie Cottbus gegen die Würzburger Kickers viel in die Partie, wird aber in der 11. Minute und 59. Minute kalt erwischt. Rangelov kann in der 79. Minute noch durch einen Freistoß auf 1:2 verkürzen, am durchaus verdienten Sieg der Gäste ändert das nichts mehr. Vorn bekommt Energie die Kugel nicht über die Linie und hinten verschlafen sie wiedermal die Anfangsphase. Cottbus rutscht durch die Niederlage auf einen Abstiegsplatz ab.
Angenehmes Fußballwetter mit zeitweiligem Sonnenschein herrschte heute im Stadion der Freundschaft und ist somit der völlige Gegensatz zu letzter Woche, als das Spiel in Unterhaching wegen Schneefalls abgesagt werden musste. Heute soll sich zeigen, ob die Zwangspause der Mannschaft mit vier neuen Spielern im Kader gutgetan hat. Trainer Pele Wollitz hatte im Interview vor dem Spiel gesagt, dass vor allem die Heimspiele besser werden müssen. Den Anfang soll die heutige Partie gegen die Würzburger Kickers machen.
Vor dem Spiel gibt es bereits Grund zur Gratulation. Die Fans des FC Energie Cottbus haben Fabio Viteritti zum Energiespieler des Jahres 2018 gewählt. Platz 2 wurde Ex-Kapitän Marc Stein und über den dritten Platz konnte sich Keeper Avdo Spahic freuen. Glückwunsch und nun zum Spiel:
Energie beginnt mit allen vier Neuzugängen in der Startelf. Den Angriff übernehmen Streli Mamba und Moritz Broschinski und das Team beginnt ansehnlich. Bereits in der zweiten Minute kommt Geisler bis in den gegnerischen Strafraum, aber vorerst erfolglos.
Dagegen sitzt der Schock in der elften Minute wieder tief bei den Cottbuser Fans. Nach einem Pass von außen gelingt es dem Würzberger Angriff den Ball im Cottbuser Strafraum zu behaupten und nach einem Abspiel schießt Dominic Baumann die Gäste in Führung.
Die Kickers ziehen das Spieltempo an. Auf beiden Seiten häufen sie die Angriffe, Langeweile kommt in jedem Fall nicht auf. In der 19. Minute hat FCE Neuzugang Gjasula eine Riesenchance und kommt nach Pass von Geisler gefährlich nah vors Würzburger Tor, scheitert allerdings in letzter Instanz an Keeper Drewes.
In der 22. Minute tritt auch der Cottbuser Keeper sehenswert in Aktion. Würzburgs Skarlatidis zieht mit einem schönen Schuss auf den Cottbuser Kasten, Spahic pariert sauber zur Ecke.
Und wieder geht es auf der anderen Seite heiß her. Streli Mamba ergattert den Ball und rennt allein auf das Würzburger Tor zu, doch ein Verteidiger visiert den Stürmer an und grätscht den Ball stark und sauber aus der Gefahr.
Cottbus kämpft sich immer wieder nach vorn und will den Ausgleich, doch bisher fehlt die Durchschlagskraft oder tatsächlich auch mal das kleine Glück in der letzten Phase. So auch in der 36. Minute als Lasse Schlüter en Ball auf der linken Seite bekommt, in Richtung Würzburger Strafraum zieht und den Ball schließlich aufs Tor zimmert, knapp drüber. In der 41. Minute kann sich eine Flanke von Neuzugang Hemmerich sehen lassen, die in einem Eckball endet.
Der FCE ist kurz vor der Pause klar am Drücker und hatte durchaus gute Chancen. In der 45. Minute gibt es nochmal Freistoß für Energie, doch der wird von der gegnerischen Mauer abgewehrt. Nochmal Freistoß in der Nachspielzeit und einer schönen Cottbuser Passserie. Und der Schuss geht aus geschätzten 25m nur knapp am Tor vorbei.
Das Spiel macht aus Cottbuser Fansicht jetzt richtig Spaß. Nur das plötzliche 0:1 trübt die Freude. Energie hat schon 13 Gegentore in den bisherigen acht Heimspielen hinnehmen müssen. Insgesamt steigerte sich das Wollitz-Team aber vor 5.058 Zuschauern immer weiter, Würzburg muss aufpassen.
Viel passiert in der zweiten Hälfte nicht, die Kickers spielen ein wenig auf Zeit, lassen aber auch nichts mehr zu. Nach 58 Minuten wechselt Wollitz Moritz Broschinski gegen Dimitar Rangelov aus, nur eine Minute später bekommt Energie aber den nächsten Stich versetzt. Ademi wird im Fünfmeterraum mit dem Rücken zum Tor angespielt, Hemmerich ist dran, kann ihn aber nicht am Abschluss hindern. Er spitzelt den Ball an Avdo Spahic vorbei zum 0:2 ins Tor. Cottbus ackert, Würzburg ist gnadenlos effizient und macht die Buden. Ein direktes aufbäumen der Cottbuser bleibt diesmal aus, die Kickers machen das gut in der Folge. Erst in der 69. Minute wacht das Stadion kurzzeitig wieder auf, Gjasula bringt einen Freistoß in den Strafraum, Rangelov ist da und bringt den Ball per Kopf direkt aufs Tor, aber auch direkt in Drewes Arme. Es ist die erste Chance für Energie in Hälfte zwei. Für die Schlussviertelstunde bringt Wollitz Fabio Viteritti für Daniel Bohl, bringt der frisch gebackene Energiefußballer des Jahres neue Impulse? Würzburg steht hinten weiter sicher, also muss es ein Freistoß richten. Das Geburtstagskind Rangelov tritt an, der Ball wird leicht aber entscheidend abgefälscht und landet im Würzburger Tor, nur noch 1:2 aus Cottbuser Sicht! Es ist nochmal Leben in der Bude, Rangelov bringt zwei Minuten später einen Traumpass auf Mamba, der muss nur noch einschieben, verhunzt die Möglichkeit aber völlig und stolpert den Ball vorbei.
Auf der Gegenseite kann Sebastian Schuppan den Sack nach einem Standard zu machen, er trifft den Ball aber nicht richtig. In der 90. Minute kann Spahic das 1:3 verhindern, Ademi wollte ihn einschieben. Eine richtige Schlussoffensive der Cottbuser bleibt aus, der Wille und die Einstellung ist ihnen nicht abzusprechen, aber die Zuspiele waren immer wieder zu ungenau. Zweimal ließen sie sich entscheidend den Schneid abkaufen.
Es ist die fünfte Heimniederlage für den FCE, sie rutschen vorläufig mit einem Punkt Rückstand auf einen Abstiegsplatz ab. Jose Matuwila kassierte seine fünfte gelbe Karte und muss im nächsten Spiel passen. Am kommenden Spieltag fahren die Cottbuser zum SV Meppen. Dort sollten sie dringend Punkten, die Emsländer sind ein direkter Konkurrent um den Klassenerhalt.