Die Oberligaherren des LHC Cottbus sind weiter in der Spur. Am Samstagabend siegten sie auswärts, in einem gutklassigen Match zweier ambitionierter Teams, beim Ludwigsfelder HC mit 30 zu 32. Vom Anpfiff weg waren die Lausitzer um ein hohes Spieltempo bemüht, und konnten sich auf zwischenzeitlich fünf Tore absetzen. Die Ludwigsfelder-Mannschaft, die seit Saisonbeginn vom früheren Rudower Michael Jantzen trainiert wird, steigerte sich nach einer Viertelstunde und fand über eine robustere Abwehrarbeit ins Spiel. Durch Fehlwürfe und Paraden des gegnerischen Torhüters beeindruckt, brachten sich die Cottbuser um eine höhere Halbzeitführung, als sie nach vier erfolgreichen Tempogegenstößen der Ludwigsfelder, nur mit einem knappen 14:17 in die Halbzeit gingen. Beeinträchtigt durch das Fehlen der zuletzt formstarken Tony Mudrick und Nick Widera, setzte das Trainergespann Linge-Fürstenberg-Sklenar auf die Achse Robert, Florian und Alexander Takev sowie Kapitän Marcus Meier – alle vier Spieler absolvierten die vollen 60 Minuten. „Wir haben uns auch in Durchgang-Zwei schnell behauptet, bedingt durch viele junge und unerfahrene Spieler auf der Bank, konnten wir allerdings nicht immer so häufig wechseln, wie wir uns das gewünscht hätten. Gerade auch, weil Ludwigsfelde über eine gute Mischung von spielstarken und erfahrenen Spielern verfügt“, so Trainer Marcel Linge.
Angefeuert von ihrem tollen und emotionalen Publikum, hielten die LHC-Spieler aus Ludwigsfelde das Spiel bis zum Abpfiff offen. Trotz einer zwischenzeitlich höheren Cottbuser-Führung, sahen sich Spieler und Publikum ab der 45. Minute einem Krimi ausgesetzt, in dem sich angesichts einer ein-Tore-Führung der Cottbuser, mehrfach die Chance für die Heimmannschaft bot, das Spiel zu eigenen Gunsten zu drehen. Dass beide Teams, aufgrund ihrer Qualität, zu Recht in der Spitzengruppe der Oberliga-Ostsee-Spree stehen, zeigten die Spieler beider Mannschaften, als sie trotz des engen Spielverlaufs nie die Nerven verloren. Unterstützung fanden sie dabei in einer weitestgehend sehr guten Leistung, die beide Unparteiische an diesem Abend ablieferten.
„Ich bin sehr, sehr froh, dass wir das Spiel gegen Ludwigsfelde gewinnen konnten, unsere Matches sind ja zumeist sehr eng. Für uns, das gesamte Team ging es auch darum, uns vor dem Derby gegen die TSG Lübbenau, die notwendige Selbstbestätigung zu verschaffen, dass die Spieler bereits zu diesem frühen Saisonzeitpunkt, den an sie gestellten Aufgaben gerecht werden. Die erfahrenen Spieler müssen und mussten lernen zu führen, die vielen jungen Sportschüler im Team, haben einen riesen Schritt in den Männerbereich hineien zu verkraften. Doch sie sind auch unsere Leistungsträger. Vor dem Spiel gegen die TSG machen wir kein Geplänkel, die Partie ist absolut offen – ein richtiges Fifty-Fifty-Spiel. Wie sehr die Niederlage in der vergangenen Saison geschmerzt hat, das weiß jeder. Die Situation ist dieselbe wie damals, jeder der Lübbenauer-Spieler, hat das Leistungsvermögen, um ganz oben in der Liga zu spielen. Wir müssen alles geben, kämpfen und über uns hinaus wachsen. Dann können wir bestehen, den Kampf haben wir im Training bereits aufgenommen, in dieser Woche geht’s erneut hoch her. Am Samstag müssen unsere jungen Spieler, müssen wir alle durch dieses Feuer gehen“, so Marcel Linge.
Unterdessen spiegelt sich in den Ergebnissen des Wochenendes die Ausgeglichenheit dieser Oberligasaison. Die TSG Lübbenau sorgte für ein lautes Durchatmen in der Lausitz, vom Gastspiel beim TSV Rudow, brachte das Team von Rene Nolde den ersten Saisonpunkt mit nach Hause. Haarscharf schrammte Ligaprimus Grün-Weiß Werder, an einer Niederlage beim sehr starken Aufsteiger Brandenburg vorbei – die Havelstädter und ihr Trainer Dietmar Rösicke sorgen also weiter für Fuore und bleieben ein heißer Kandidat für die Spitzengruppe.
Für den Spieltagskracher sorgte der Grünheider SV, jenes Team, das vor einer Woche in der Lausitzarena trotz der Niederlage, bereits sehr stark aufgespielt hatte. Die Randberliner ignorierten erfolgreich ihre unglaubliche Verletztenmisere gegen Meisterschaftsfavorit OSF Berlin, holten sich den Heimsieg und sorgten damit für ein nun sehr ausgeglichenes Tabellenbild in der Liga.
Für weiter gute Stimmung im LHC-Lager sorgten die klaren Siege der Damen in Schwarzheide und der Verbandsligaherren daheim gegen die TSG Lübbenau.
Am kommenden Wochenende stehen dann gleich zwei aufregende Derbys auf dem Plan. In der Kreisligameisterschaft muss der LHC bei LOK Peitz ran, am Samstagabend wird dann das Derby gegen die TSG Lübbenau angepfiffen. Der LHC Cottbus hofft auf eine sportlich-faire und lautstarke Unterstützung aller Lausitzer-Handballfreunde. Anpfiff ist am Samstagabend, den 12.Dezember, um 19 Uhr in der Lausitzarena.