Da die Heimspielstätte des SV Energie Cottbus seit dem 1.10. als Unterbringung für Flüchtlinge dient, gestaltete sich die Vorbereitung auf die bevorstehenden Heimspiele in der Brandenburgliga für die Volleyballherren alles andere als optimal. “Statt eines konzentrierten Abschlusstrainings packten die Jungs bei der Beräumung der beiden Sporthallen in der Poznaner Straße mit an. Und die von den Stadtsportstättenbetrieben dankenswerter Weise bereitgestellte Ausweichhalle kennen die Jungs auch nur als Zuschauer”, beschreibt Trainer Javor Takev die schwierige Situation vor den Spielen gegen die beiden bis dahin ungeschlagenen Mannschaften von Motor Hennigdorf und SG Prieros/Königs Wusterhausen.
Nach dem Vergleich der beiden Gastmannschaften (3:1 für Motor Hennigsdorf) präsentierte sich der SV Energie Cottbus gegen den starken Aufsteiger aus der Landesliga anfangs ängstlich. Mit Ricardo Galandi, einst Jugend- und Juniorennationalspieler und 2facher Deutscher Meister mit dem SCC Berlin, verfügten die Hennigsdorfer den alles überragenden Spieler des Tages, der gerade im engen ersten Satz stets dann seine Qualitäten zeigte, wenn es notwendig war.
Nach dem knapp 22:25 abgegebenen ersten Satz drehten die Cottbuser aber auf und wähnten sich nach den mit 25:15 und 25:20 gewonnenen Durchgängen schon als sicheren Sieger. Die Hennigsdorfer zeigten sich zwar überrascht, schlugen im vierten Satz nach ein paar Umstellungen zurück. Nur einer Serie von 6 druckvollen Aufschlägen in Folge war es zu verdanken, dass der Gastgeber wieder Anschluss fand und der Satz mit 21:25 nicht in einem Desaster endete.
Im fünften und entscheidenden Durchgang konnte sich keine Mannschaft entscheidend absetzen. Die Cottbuser spielten nun aber praktisch nur noch gegen Galandi. Ihm war es schließlich zu verdanken, dass Hennigsdorf am Ende mit 17:15 die Nase vorn hatte und das Spiel mit 3:2 gewann.
Das zweite Spiel begann Trainer Takev mit frischen Leuten. Ausserdem standen mit Maik Hauzenberger, Benjamin Kny, Filip Gebert und Andreas Petschick gleich 4 Neuzugänge in der Startaufstellung. Und sie “machten ihre Sache prächtig”, freute ich der Trainer. Völlig unbeschwert spielte sich diese Formation förmlich in einen Rausch und ließ dem verdatterten Gegner mit 25:19 kaum eine Chance. Der zweite Satz begann ähnlich, Prieros fand jedoch zunehmend ins Spiel.
“Da merkte man doch, dass wir im Zusammenspiel und in der Abstimmung bei den Abläufen noch etwas brauchen”, begründete er die 4 Spielerwechsel im zweiten Satz. Die erfahrene Truppe rettete den erspielten Vorsprung schließlich ins Ziel (27:25). Die Verunsicherung wollte trotzdem nicht weichen. Der SV Energie wurde nun von Prieros/KWh förmlich vorgeführt und hatte mit 11:25 das Nachsehen. Der Gastgeber bewies nun jedoch, dass er gewillt war den Kampf anzunehmen und raffte sich zu einer deutlichen Leistungssteigerung auf. Die Außenangreifer Sebastian Fritsche, Hagen Zschüntzsch und allen voran David Roy versenkten ihre brachialen Angriffe ein ums andere Mal auf der gegnerischen Feldhälfte und wurden dabei taktisch klug von ihrem Zuspieler Marion Zimmer eingesetzt. Mit 25:14 gab Cottbus die richtige Antwort und gewann damit das Spiel mit 3:1.
“Das war in Abetracht der Umstände eine tolle Leistung.”, fasste Javor Takev den Spieltag zusammen. “Wir haben dem Spitzenreiter einen Punkt abgetrotzt. Nun müssen wir weiter nach vorn schauen. Ich sehe in dieser Liga alle Gegner auf einem Niveau, da kann noch einiges passieren”. Beim nächsten Spieltag reisen die drittplatzierten Cottbuser am 17.10. zum neuen Tabellenzweiten SV Schulzendorf. Dritte Mannschaft des Spieltages ist Mitabsteiger Werderaner VV.