Am 12. Juni 1965 wurde in der DDR der Tag des Eisenbahners begangen. Doch den Kegelsportlern der damaligen BSG Lokomotive blieb dieser Tag aus ganz anderen Gründen in Erinnerung. Im Cottbuser Stadion der Eisenbahner konnten sie die neu errichtete Kegelbahn in Besitz nehmen. Die aktiven Kegler der BSG Lokomotive Cottbus konnten damit aus dem Goethepark, der bis dahin einzigen Kegelbahn in Cottbus, nach Sachsendorf umziehen. Der Bau dieser neuen Kegelsporthalle in den Jahren 1963 – 1965 wurde von den Sportlerinnen und Sportlern durch unentgeltliche, freiwillige Arbeitseinsätze wesentlich unterstützt und forciert. Mit der Fertigstellung der Sportanlage wurde seinerzeit ein Wert von 120.000,00 Mark, hauptsächlich durch Eigenleistungen der Sportler geschaffen.
Neben den aktiven Kegelsportlern konnte damit auch die Betriebsliga Kegeln der Deutschen Reichsbahn ihren Spielbetrieb aufnehmen, die damit im kommenden Jahr auch auf 50 Jahre ihres Bestehens zurückblicken kann. Im Jahr 1972 gab es dann eine einschneidende Veränderung, Durch den Einbau von Kegelaufstellautomaten und eines Kunststoffbelages avancierte die Bahn zu einer der modernsten im damaligen Bezirk Cottbus. Aber auch den schweren Rückschlag, als am 04.Oktober 1977 Heizungsraum und Umkleideräume in Flammen aufgingen, konnte die Bahn wegstecken.
In der ersten Hälfte der 90er Jahre erhält der Verein noch einmal Sponsoringleistungen der Deutschen Reichsbahn (Bundesbahn). Mit den Geldern, der damaligen Brückenmeisterei und den fleißigen Helfern des Vereins erfolgte die Erneuerung der Kunststoffläufe und die FUNK- Kegelaufsetzautomatik hielt als erste in unserem Territorium ihren Einzug. Mit dieser letzten Unterstützung zog sich leider die Deutsche Bahn von der weiteren Unterstützung zurück und die Pflege und Wartung der Kegelsportanlage lag fortan in den Händen der Kegelsportler.
Im Jahr 2004 folgte dann die bislang letzte große Zäsur in der Geschichte der Kegelbahn. Die Kegler des ESV Lok können die Kegelhalle fortan als ihr Eigentum betrachten. Durch zusätzliche Beiträge, Spenden und Sponsoringleistungen und eine Kreditaufnahme konnte die Anlage käuflich erworben werden. Der Präsident des ESV Lok Cottbus, Heinz Bundesmann, konnte die Kegelbahn in feierlicher Form in die Hände der Kegler übergeben.
Der ESV Lok Cottbus entwickelte sich im Land Brandenburg zu einer guten Adresse unter den Kegelsportlern. Nachdem einige Jahre die Cottbuser Damen den ESV Lok in der Bundesliga repräsentierten sind es nun die Herren, die in der 2. Bundesliga an den Start gehen. Nachdem sich in den vergangenen Jahren das komplette Spielsystem international geändert hat treten die Cottbuser in der kommenden Spielserie auch erstmals über 120 Wurf in der Bundesliga an nachdem bislang 200 Wurf gespielt wurden. Aber der ESV Lok Cottbus kann auch mit Stolz darauf verweisen, dass er wieder Nachwuchsspieler in den AK U10 und U14 bzw. U18 in seinen Reihen hat.
Diverse Titel und Medaillen bei Landesmeisterschaften bzw. Teilnahmen bei Deutschen Meisterschaften zeugen vom guten Niveau der Cottbuser Classic-Kegler.
Nun ist es soweit, am Samstag feiern die Classic-Kegler des ESV Lok den 50. Geburtstag ihrer Kegelbahn. Wie anders, als mit einem zünftigen Turnier, an dem Spieler aus 14 Vereinn beteiligt sein werden. Dabei haben die Sportfreunde vom BSV KW Jänschwalde die kürzeste und die vom CKC Morenden Bayreuth die weiteste Anreise. Dem um 10:00 Uhr beginnenden Turnier wird sich ein zünftiges Sommerfest anschließen zu dem Sponsoren, Kegelsportler der 1. Stunde, Miterbauer der Anlage als auch ehemalige Bundesligaspielerinnen und- spieler geladen sind um in Erinnerungen zu schwelgen aber auch Ausblicke auf die Zukunft auszutauschen.
Foto: Kegelbahn des ESV Lok Cottbus