In Deutschland soll die Impfpriorisierung am 7. Juni 2021 aufgehoben werden. Darauf haben sich Bundesgesundheitsminister Jens Spahn und die Gesundheitsminister der Länder verständigt. Demnach können sich alle Personen ab dem Alter von 16 Jahren um einen Termin in Arztpraxen, beim Betriebsarzt oder in Impfzentren bemühen. Allerdings stellte Spahn auf einer anschließenden Pressekonferenz auch klar, dass nicht jedem sofort ein Termin angeboten werden kann, weil dafür weiterhin nicht ausreichend Impfstoff vorhanden ist. Genau deshalb hatte die KVBB zuvor hierzulande gewarnt, mit einer frühen Aufhebung der Priorisierung zu großen Hoffnungen zu wecken, die schlichtweg nicht erfüllt werden können. In Brandenburg berät morgen ein Impfgipfel über die weiteren Schritte.
KVBB warnt vor falschen Hoffnungen
Die Kassenärztliche Vereinigung Brandenburg (KVBB) warnt davor, vorschnell weitere Personengruppen in die Priorisierung von Impfungen gegen das Coronavirus aufzunehmen oder die Priorisierung sogar komplett aufzuheben. Grund dafür ist der weiterhin bestehende Impfstoffmangel. MUDr./ČS Peter Noack, Vorsitzender der KVBB: „Die aktuelle Diskussion um die Erweiterung und gar Aufgabe der Priorisierung ist aus unserer Sicht wenig zielführend – wenn nicht sogar populistisch. Hier werden in der breiten Bevölkerung Hoffnungen auf sehr schnelle Impftermine geweckt, die nicht erfüllt werden können, und es wird viele enttäuschte Impfwillige geben. Denn es mangelt weiter an Impfstoff: Die Praxen erhalten in dieser und der kommenden Woche lediglich 12 Impfdosen pro Arzt für Erstimpfungen. Diese geringe Menge ist nicht einmal ausreichend für all die Menschen, die jetzt bereits priorisiert geimpft werden können. Erst wenn gesichert und dauerhaft ausreichend Impfstoff verfügbar ist, sollte die Priorisierung fallen.
In den Praxen der Kolleginnen und Kollegen wurden in der vergangenen Woche über 70.000 Impfungen verabreicht. Die Zahl lässt sich noch deutlich steigern, denn mehr und mehr Facharztpraxen unterstützen die Impfkampagne. Immerhin wurden allein am Mittwoch über 30.000 Dosen verimpft. Der limitierende Faktor ist und bleibt die geringe Impfstoffmenge. Über die Zukunft der Priorisierung und die Mangelverwaltung werden wir am Dienstagabend auf unserem ärztlichen Impfgipfel mit Vertretern wichtiger Berufsverbände diskutieren. Im Ergebnis erwarten wir wichtige Impulse für die Politik zur Weiterentwicklung der Impfkampagne im Land Brandenburg.“
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Red. / Presseinfo