Aufgrund der Corona-Pandemie ist das Arbeitsvolumen in Berlin und Brandenburg 2020 stark zurückgegangen. Laut dem Amt für Statstik Berlin-Brandenburg sank sowohl die Zahl der Erwerbstätigen als auch die Arbeitszeit pro Kopf. Die Zahl der Kurzarbeitenden betrug brandenburgweit von Januar bis November 2020 durchschnittlich rund 51.000 und übertrifft damit deutlich die Zahl aus dem Krisenjahr 2009.
Das Amt für Statistik Berlin-Brandenburg teilte dazu mit:
2020 wurden in Berlin rund 2,76 Milliarden Arbeitsstunden und in Brandenburg rund 1,56 Milliarden Arbeitsstunden von den Erwerbstätigen erbracht. Damit sank das Arbeitsvolumen gegenüber dem Vorjahr in Berlin um 4,6 Prozent und in Brandenburg um 4,0 Prozent, teilt das Amt für Statistik Berlin-Brandenburg mit. Im von der Corona-Pandemie geprägten Jahr 2020 nahm das Arbeitsvolumen in allen Bundesländern ab. Bundesweit sank die tatsächlich geleistete Arbeitszeit um 4,7 Prozent.
Vergleich zum Krisenjahr 2009
Zur Arbeitszeitreduktion trug sowohl der Erwerbstätigenrückgang als auch die gesunkene Pro-Kopf-Arbeitszeit bei: Im Vergleich zum Vorjahr ging die Erwerbstätigenzahl in Berlin um 0,4 Prozent und in Brandenburg um 1,1 Prozent zurück. Die geleisteten Arbeitsstunden je Erwerbstätigen verringerten sich in Berlin durchschnittlich um 4,3 Prozent bzw. 60 Stunden auf 1 343 Stunden und in Brandenburg um 3,0 Prozent bzw. 43 Stunden auf 1 395 Stunden. Zum Vergleich: Im Krisenjahr 2009 war die Pro-Kopf-Arbeitszeit in Berlin um 1,8 Prozent und in Brandenburg um 2,2 Prozent gesunken und die Erwerbstätigkeit in Berlin um 1,7 Prozent und in Brandenburg um 1,3 Prozent gestiegen.
Bei den Selbstständigen resultierte der starke Rückgang des Arbeitsvolumens (Berlin: –9,9 Prozent; Brandenburg: –8,5 Prozent) sowohl aus der gesunkenen Zahl der Selbstständigen als auch aus einer verringerten Pro-Kopf-Arbeitszeit. Die Arbeitszeitreduktion bei den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern hingegen ist in Berlin (–3,7 Prozent) ausschließlich und in Brandenburg (–3,3 Prozent) in stärkerem Maße auf die gesunkene Pro-Kopf-Arbeitszeit zurückzuführen.
Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer mussten 2020 verstärkt Kurzarbeit in Anspruch nehmen. Diese wirkt mindernd auf die geleistete Arbeitszeit, nicht jedoch auf die Erwerbstätigenzahl. Nach vorläufigen Hochrechnungen der Bundesagentur für Arbeit (Datenstand: Februar 2021) betrug die Zahl der Kurzarbeitenden von Januar bis November 2020 durchschnittlich rund 118 600 in Berlin und rund 51 000 in Brandenburg. Dies übertrifft die Zahl der Kurzarbeitenden im Krisenjahr 2009 in Berlin (rund 13 500) und Brandenburg (rund 20 000) deutlich.
Im Produzierenden Gewerbe sank das Arbeitsvolumen je Erwerbstätigen in Berlin um 2,6 Prozent und in Brandenburg um 1,6 Prozent. Der Rückgang in den Dienstleistungsbereichen fiel sowohl in Berlin (–4,5 Prozent) als auch in Brandenburg (–3,5 Prozent) wesentlich stärker aus. In beiden Bundesländern am stärksten betroffen waren die Bereiche Sonstige Dienstleistungen und private Haushalte sowie Handel, Verkehr und Gastgewerbe.
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Red. / Presseinfo
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