Die diesjährige Weltstillwoche findet im deutschsprachigen Raum vom 28. September bis 4. Oktober mit dem Motto „Stillen unterstützen – Natur lässt sich nicht kopieren“ statt. Der Hebammen Verband Brandenburg e. V. und das Netzwerk Gesunde Kinder unterstützen mit verschiedenen Aktionen und Maßnahmen Mütter in ihrer Entscheidung für das Stillen.
Physische und psychische Gesundheit von Mutter und Kind wird gefördert
Katja Gilbert, Stillbeauftragte des Hebammen Verbandes Brandenburg e. V., betont: „Stillen fördert nachweislich die physische und psychische Gesundheit von Mutter und Kind. Stillen ist ein Geschenk für das ganze Leben, an das Kind und auch an die Gesellschaft.“
Das Stillen bietet neben zahlreichen positiven Auswirkungen auf die Gesundheit von Mutter und Kind auch einen ganz praktischen Vorteil: Beim Stillen ist immer alles dabei, was gebraucht wird, und das ganz hygienisch. Mütter sind dadurch sehr flexibel und können jederzeit und überall auf die Bedürfnisse ihres Babys eingehen.
Stillen in der Öffentlichkeit ein Reizthema
Eine Studie des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) zeigt allerdings, dass das Stillen in der Öffentlichkeit nicht überall gern gesehen ist. Auch fühlen sich stillende Mütter an manchen Orten nicht wohl. Das unangenehme Gefühl beim Stillen in der Öffentlichkeit wird von einigen Müttern sogar als einer der Gründe für das Abstillen angegeben. „Hier müssen wir ansetzen. Eine stillfreundliche Gesellschaft unterstützt die Stillbereitschaft der Mütter und fördert somit die Gesundheit von Müttern und Kindern nachhaltig“, unterstreicht Annett Schmok, Leiterin der Landeskoordinierungsstelle Netzwerk Gesunde Kinder. Katja Gilbert ergänzt: „Die Gesellschaft insgesamt muss ihre Haltung zum Stillen überprüfen. Denn es gibt nichts Negatives an einer zufriedenen Stillbeziehung, egal zu welcher Zeit und an welchem Ort.“
Hebammen unterstützen Mütter in ihrem Wunsch zu stillen. Die Krankenkassen übernehmen die Kosten für die Beratung durch die Hebamme, bei Stillschwierigkeiten bis zum Ende der Stillzeit. Das Netzwerk Gesunde Kinder hält zudem verschiedene Angebote für stillende Mütter bereit. Viele Hebammen arbeiten als Kooperationspartnerinnen mit dem Netzwerk Gesunde Kinder zusammen. Bei Bedarf werden die Mütter weitervermittelt und professionell beraten.
Quelle der Studie des Bundesinstitutes für Risikobewertung (BfR):
Koch, S., Abraham, K., Sievers, E. et al. Ist Stillen in der Öffentlichkeit gesellschaftlich akzeptiert?. Bundesgesundheitsbl 61, 990–1000 (2018). https://doi.org/10.1007/s00103-018-2785-0
pm/red