Update: Ein großflächiger Waldbrand am ehemaligen Truppenübungsplatz Jüterbog hält die Feuerwehren aus der Region seit gestern Nachmittag in Atem. Wie die Stadt Jüterbog am Mittag mitteilte, ist mittlerweile eine Gesamtfläche von mehr als 600 Hektar im Bereich zwischen Kloster Zinna-Neuheim und Frankenförde betroffen. Die Flammen sind nicht unter Kontrolle. Alle Anwohner in der Umgebung sind aufgerufen, ihre Fenster und Türen geschlossen zu halten. Der Rauch ist teilweise in der Südbrandenburger Region zu riechen. Feuerwehrkräfte aus den Ortschaften in der gesamten Umgebung sowie zwei Hubschrauber der Bundes- und Landespolizei sind im Einsatz. Drehende Winde und munitionsbelastete Flächen erschweren den Löscheinsatz enorm. Die Feuerwehr Jüterbog rechnet auf ihrer Facebookseite damit, dass der Einsatz noch mehrere Tage andauern wird. Brandenburgs Innenminister Karl-Heinz Schröter ist vor Ort um sich über die Lage zu informieren.
Der Bürgermeister von Jüterbog, Arne Raue, sagte in einer Mitteilung: „Wir können wie in jedem Jahr nicht alle Brandherde löschen, da erneut die munitionsbelasteten Flächen brennen. Die Feuerwehren der Stadt Jüterbog und der Ortsteile werden weiterhin die bisherige Strategie der vergangenen Jahre verfolgen, und definitiv nicht in die sogenannte “rote Zone” zum Löschen einrücken”, so der Bürgermeister. “Es wird definitiv keine Einsatzkräfte auf den stark munitionsbelasteten Gefahrenflächen geben, die Sicherheit für Leib und Leben der Kameraden steht an oberster Stelle”.
Zu dem Einsatz des Löschhubschraubers sagte Raue: “Die Löscharbeiten aus der Luft gleichen aber einem Himmelfahrtskommando“. Der Hubschrauber ist über der roten Zone im Einsatz und muss verhätlnismäßig tief fliegen, um effektiv zu löschen. Die Gefahr, dass alte Munition aus den Weltkriegen und der sowjetischen Besatzungstruppen aus der DDR-Zeit explodiert, besteht jederzeit. Rauer weiter: „Die Erschöpfung in den Gesichtern der Kameraden zu sehen, bewegt mich sehr. Unsere Kameraden leisten hier wieder Großes“.
Der Landkreis Teltow-Fläming teilte mit:
Zwei Hubschrauber der Bundes- und der Landespolizei sind zum Löschen bzw. Erkunden der Lage im Einsatz, ein weiterer Löschhubschrauber wurde angefordert. Unterstützung kommt auch von Agrargenossenschaften der Region, die Wassertanks für die Feuerwehren zur Verfügung stellen. Der Kampfmittelbeseitigungsdienst des Landes Brandenburg steht den Einsatzkräften beratend zur Seite.
Aktuell gilt in Südbrandenburg weiterhin hohe Waldbrandgefahr, im Landkreis Elbe-Elster die höchste Gefahrenstufe fünf.
red/ Presseinfos
Bild: Landkreis Teltow-Fläming