Für die Gesundheit des Menschen ist das Immunsystem von zentraler Bedeutung. Und für dieses spielt insbesondere der Darm eine große Rolle. Deshalb ist es wichtig, sich nicht nur ausgewogen zu ernähren und damit die Verdauung zu unterstützen, sondern auch mit geeigneten Lebensmitteln für eine gesunde Darmflora zu sorgen.
Schon länger werden die in der Darmflora ansässigen Darmmikroben und deren Auswirkungen auf den menschlichen Körper erforscht. Belgische Wissenschaftler der Katholieke Universiteit Leuven konnten jetzt eine Verbindung herstellen zwischen speziellen Gruppen von Darmbakterien und dem Risiko, an einer Depression zu erkranken. Dazu analysierten sie Gesundheitsdaten von 1054 Belgiern, genauer gesagt: die jeweils individuelle Darmflora der Untersuchten und die entsprechenden Befunde von Ärzten zur psychischen Gesundheit. Depressionen wurden bei denjenigen häufiger diagnostiziert, die eine verminderte Anzahl von Bakterien der Gattungen Dialister sowie Coprococcus in ihrer Darmflora hatten. Die Ergebnisse der Studie sind nicht nur wegweisend für die weitere Erforschung der Darm-Hirn-Kommunikation, sondern auch für die Diagnose und Therapie psychischer Erkrankungen.
Dass unsere Darmflora also mit großer Wahrscheinlichkeit nicht nur unsere körperliche, sondern auch unsere psychische Gesundheit maßgeblich beeinflusst, sollte man im Alltag, insbesondere bei der Ernährung, berücksichtigen. Schließlich verspricht eine gesunde Darmflora allgemein mehr Wohlbefinden. Hilfreich ist es, sich zunächst einmal einen Überblick über den Zustand der Darmflora zu verschaffen, was mit einem Darmtest für zu Hause mittlerweile gut machbar ist. Nach der Laboranalyse einer eingeschickten Probe kann man sich die Testergebnisse dann online ansehen und bekommt so Informationen zur Zusammensetzung seiner individuellen Darmflora sowie darauf zugeschnittene Ernährungstipps. Vor allem probiotische Lebensmittel tragen zu einer gesunden Darmflora bei: Sie enthalten winzige Organismen, die das Immunsystem von innen aufbauen können. Deshalb sollten auf dem Speiseplan neben Naturjoghurt auch andere natürliche Probiotika wie Sauerkraut und Chicorée stehen. Wenn man zu ballaststoffreichen Lebensmitteln wie Leinsamen oder Weizenkleie greift, die sich ebenfalls positiv auf die Darmgesundheit auswirken, ist es besonders wichtig, ausreichend Flüssigkeit zu sich zu nehmen – dann können die Samen im Darm aufquellen und regen die Verdauung an. Obst und Gemüse sind in vielerlei Hinsicht ebenfalls unverzichtbar – auch für einen gesunden Darm.
Sport ist wichtig, um gesund zu bleiben – das ist allgemein bekannt. Dass aber speziell auch die Darmgesundheit von einem aktiven Lebenswandel profitiert, weiß nicht jeder. Zu wenig Bewegung erhöht das Risiko von Verstopfung und Blähungen im Alltag und schädliche Stoffe bleiben so länger im Darm. Wer sich angewöhnt, regelmäßig spazieren zu gehen und auf Fahrstühle und Rolltreppen weitgehend zu verzichten, der verbessert die Durchblutung seines Darms und regt die Darmmotorik an. Mit diesen Maßnahmen unterstützt man den Darm auf natürliche Weise und verbessert sein allgemeines Wohlbefinden.
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