Mehr öffentliche Aufmerksamkeit für das Thema Sucht und ein starkes gemeinsames Engagement bei der Suchtforschung, Suchtbehandlung und Suchtprävention forderte Gesundheitsstaatssekretär Winfrid Alber heute zur Eröffnung der 1. Berlin-Brandenburger Suchttherapietage im Berliner St. Hedwigs Krankenhaus. „Sucht hat viele Gesichter und muss von vielen Seiten angepackt werden. Prävention und Beratung sind unverzichtbarer Bestandteil einer aktiven Gesundheitspolitik – und müssen es auch bleiben. Es ist unabdingbar, dass die im Suchtbereich tätigen Partner eng kooperieren, ihre Aktivitäten vernetzen und wissenschaftliche Ergebnisse rasch in die Praxis bringen“, sagte er.
Der von der Suchtakademie Berlin-Brandenburg veranstaltete dreitägige Kongress bringt Experten beider Länder mit dem Ziel zusammen, aktuelle Erkenntnisse der Suchtforschung unmittelbar in die Praxis zu tragen, sowie innovative Präventions- und Behandlungskonzepte schneller zu etablieren. „Davon versprechen wir uns weitere Impulse für diese wichtige Arbeit“, betonte Alber. „Zwar funktioniert das Netz der Beratungsstellen und medizinischen Einrichtungen für Suchtkranke alles in allem gut und entspricht weitgehend den aktuellen Erfordernissen. Dennoch stellt die angestrebte gemeindenahe Versorgung unser Flächenland immer wieder vor große logistische und finanzielle Herausforderungen. Wir brauchen mehr Kooperation von Beratung, Medizin und Medizinforschung.“
Jüngste Umfragen an Brandenburger Schulen zum Suchtmittel-Konsum bestätigen eine rückläufige Tendenz bei den Erstkonsumenten. So ist bei den 10-Klässlern die Raucherquote stark gesunken – bei den Jungen von 31 auf 22 Prozent und bei den Mädchen von 34 auf ebenfalls 22 Prozent. „Wir sollten uns aber keine Illusionen machen, denn damit hat sich das Suchtproblem nicht erledigt. Die Gefährdungen sind nach wie vor allgegenwärtig“, sagte Alber. Brandenburg habe früh reagiert und verfüge zum Beispiel mit seiner „Landessuchtkonferenz“ über ein einzigartiges Instrument, das die verschiedenen Akteure unter einem gemeinsamen Ziel vereint. Sie beobachten und analysieren intensiv das Suchtgeschehen im Land, geben Handlungsempfehlungen und leiten Ziele ab. Die Landesprogramme „Brandenburg rauchfrei“ und „Verantwortungsbewusster Umgang mit Alkohol“ beinhalten ein umfangreiches Maßnahmebündel und optimieren das gemeinsame Handeln der Akteure. „Dazu passt es gut, wenn sich die beiden Länder Berlin und Brandenburg noch enger zusammentun, um den fachlichen Austausch, Qualitätssicherung und Qualitätssteigerung zu forcieren. Gerade in unserem Flächenland muss jeder auf diesem Gebiet Tätige ein breites Spektrum fachlicher Kompetenz und Know how in sich tragen“, sagte Alber.
Quelle: Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Familie
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