Brandenburg und die Wojewodschaft Lebus wollen ihre Zusammenarbeit auf dem Gebiet des Brand- und Katastrophenschutzes verstärken. Eine entsprechende Absichtserklärung unterzeichneten der Wojewodschaftskommandant der Staatlichen Feuerwehr in Gorzów Wlkp., Slawomir Klusek, und der Leiter der Landesschule und Technischen Einrichtung für den Brand- und Katastrophenschutz (LSTE), Heinz Rudolph, jetzt in Potsdam. Ein wichtiger Teil der Vereinbarung ist ein Vorhaben, das insbesondere die gemeinsame Fach-, Sprach- und Kommunikationsausbildung von Führungs- und Spezialkräften der Feuerwehren vorantreiben soll.
Innenstaatssekretärin Katrin Lange betonte heute in der Landeshauptstadt: „Gefahrenlagen kennen keine Grenzen. Deshalb ist es wichtig, dass polnische und deutsche Einsatzkräfte eng miteinander kooperieren. Die jetzt vereinbarte weitere Vertiefung der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit auf dem Gebiet des Brand- und Katastrophenschutzes schafft mehr Sicherheit für die Menschen auf beiden Seiten der Oder. Sie fördert aber auch das gegenseitige Verständnis. Damit wird der 2007 eingeschlagene erfolgreiche Weg der Zusammenarbeit fortgesetzt. Die Hilfe der polnischen Feuerwehr im Hochwassereinsatz 2013 an der Schwarzen Elster und die Unterstützung Brandenburger Einsatzkräfte nach einer Explosion auf dem Markt von Osinów Dolny im Jahr 2012 sind Beispiele dafür, dass die Zusammenarbeit nicht nur auf dem Papier besteht, sondern auch ganz hautnah praktische Bedeutung für die Menschen in beiden Ländern hat.“
Im Zuge des neuen Projektes ist vor allem die Beschaffung eines modernen, mit deutscher und polnischer Kommunikationstechnik ausgestatteten Einsatzleitcontainers sowie spezieller Technik zum Zusammenschalten der beiden unterschiedlichen Funknetze, eine Dolmetscheranlage und Videokonferenztechnik vorgesehen. Dies soll auf Grundlage des EU-Kooperationsprogramms INTERREG V A zu 85 Prozent aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Zusammenarbeit (EFRE) finanziert werden. Die Projektführung liegt bei der Wojewodschaftskommandantur der Feuerwehr in Gorzów Wlkp.. Ferner sind u.a. Sprachkurse einschließlich Sprachcamps, Einsatzübungen, weitere gemeinsame Ausbildungsmaßnahmen und Konferenzen geplant. Vorgesehen ist auch ein gegenseitiger Austausch von Lehrkräften.
Zu den bisherigen herausragenden Beispielen der deutsch-polnischen Zusammenarbeit auf dem Gebiet des Brand- und Katastrophenschutzes gehört insbesondere die Errichtung eines Brandübungshauses an der LSTE in Eisenhüttenstadt (Landkreis Oder-Spree), in dem seit 2011 polnische und deutsche Feuerwehrleute die Brandbekämpfung unter realitätsnahen Bedingungen trainieren. Die Kosten für den Neubau in Höhe von rund zwei Millionen Euro wurden zu 85 Prozent mit EU-Mitteln finanziert.
Außerdem finden jährlich gemeinsame Übungen von polnischen und brandenburgischen Feuerwehrkräften statt, um das gemeinsame Vorgehen in Großschadens- und Katastrophenlagen zu trainieren. Teil der derzeitigen Zusammenarbeit sind auch der regelmäßige Austausch zu Unterrichts- und Ausbildungsformen, gemeinsame Workshops, Seminare, Ausbildungscamps und Einsatzübungen sowie Kultur- und Sportveranstaltungen.
pm/red