Verbraucherzentrale rät: Ombudsstelle einschalten
VZB / 19. November 2014. Bankkunden können ungerechtfertigte Bearbeitungsentgelte bei Verbraucherkrediten bis zu zehn Jahre rückwirkend zurückfordern. Doch einige Banken sperren sich. Die Verbraucherzentrale empfiehlt Verbrauchern, die ablehnende Bescheide von ihrer Bank oder Sparkasse erhalten haben, die Ombudsstelle einzuschalten. Damit wird die drohende Verjährung der Ansprüche gehemmt.
Viele Verbraucher haben nach den BGH-Urteilen vom 28. Oktober ihr Kreditinstitut angeschrieben und aufgefordert, das seinerzeit in Rechnung gestellte Bearbeitungsentgelt zu erstatten. Doch einige Kreditinstitute weisen die Forderung zurück oder antworten nicht innerhalb der vom Verbraucher gesetzten Frist auf das Schreiben.
„Damit Verbraucher auf der sicheren Seite sind, sollten sie bei ablehnendem Bescheid verjährungshemmende Maßnahmen ergreifen“, so Finanzexperte Erk Schaarschmidt von der Verbraucherzentrale Brandenburg. „Dazu schicken Betroffene eine Beschwerde nebst Kopien ihrer Unterlagen per Einwurfeinschreiben oder Einschreiben mit Rückschein an den Ombudsmann der betreffenden Bank. Das Schlichtungsverfahren ist für Verbraucher kostenfrei.“
Je nach Verbandszugehörigkeit der betreffenden Bank gelten für Kunden folgende Schlichteradressen:
Privatbanken:
Kundenbeschwerdestelle beim Bundesverband deutscher Banken, Postfach 040307, 10062 Berlin http://bankenverband.de/service/beschwerdestelle
Sparkassen und Landesbanken:
Deutscher Sparkassen- und Giroverband e.V., Schlichtungsstelle, Charlottenstraße 47, 10117 Berlin http://www.dsgv.de/de/ueber-uns/schlichtungsstelle/schlichtungsstelle.html
Volks- und Raiffeisenbanken, Spardabank:
Kundenbeschwerdestelle beim Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken, Schellingstraße 4, 10785 Berlin http://www.bvr.de/Service/Kundenbeschwerdestelle
Öffentliche Banken:
Kundenbeschwerdestelle beim Bundesverband öffentlicher Banken, Postfach 110272, 10832 Berlin http://www.voeb.de/de/verband/ombudsmann
Für Kunden, deren Bank keinem der oben genannten Verbände angehört, ist zuständig:
Kundenbeschwerdestelle bei der Deutschen Bundesbank, Postfach 111232, 60047 Frankfurt/M. http://www.bundesbank.de/Redaktion/DE/Standardartikel/Service/Schlichtungsstelle/beschwerdeverfahren.html
Wer sich bezüglich des richtigen Schlichters unsicher ist, kann die Adresse bei seinem Kreditinstitut erfahren. Dieses ist zur Auskunft verpflichtet. Die Adresse der zuständigen Ombudsstelle findet sich auch auf der Homepage der Bank oder im Kleingedruckten neuerer Verträge.
Tipp: Wer seine Bearbeitungsentgelte bislang nicht zurückgefordert hat, kann den Musterbrief der Verbraucherzentrale verwenden, der unter www.vzb.de/bearbeitungsgebuehr zum Download bereit steht.
Wer individuellen Rat benötigt, kann sich persönlich beraten lassen: In den Verbraucherberatungsstellen, Vereinbarung persönlicher Beratungstermine am landesweiten Termintelefon unter 0331 / 98 22 999 5 (Mo bis Fr, 9 bis 18 Uhr) oder online unter www.vzb.de/termine sowie per E-Mailberatung auf www.vzb.de/emailberatung.
Quelle: Verbraucherzentrale Brandenburg e.V.