Das Brandenburger Infrastrukturministerium hat heute die Preisträger des 4. Innenstadtwettbewerbs ausgezeichnet. An Akteure aus Bernau bei Berlin, Dahme/Mark, Eberswalde und Rathenow werden Preisgelder von jeweils 5.000 Euro vergeben. Das Ministerium hat zum vierten Mal den Innen-stadtwettbewerb, dieses Mal zum Thema „Innenstadt! – Barrierefrei?“ ausgelobt. Gesucht wurden Projekte, die ein barrierefreies Bewegen und Einkaufen in Innen-städten für mobilitätseingeschränkte Menschen, Ältere und Familien mit Kindern ermöglichen.
Baustaatssekretär Rainer Bretschneider: „Die Brandenburger Innenstädte haben sich dank der Förderung und des großen Engagements der Akteure in den Kommunen wieder zu attraktiven Orten für Wohnen und Arbeiten, Kultur und Freizeit sowie Bildung, Handel und Gewerbe entwickelt. Vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung gewinnt der barrierefreie Zugang zu Handels- Gewerbe- und Kultureinrichtungen an Bedeutung. Dazu gehören gut passierbare Straßen und Wege, barrierefreie ÖPNV- Halte, aber auch Geschäfte mit entsprechenden Angeboten. Der Wettbewerb dokumentiert eindrucksvoll eine Vielzahl an Ideen und Projekten. Wir wollen das würdigen, bekannt machen und zum Nachmachen anregen.“
Insgesamt wurden 22 Beiträge aus 18 Brandenburger Städten eingereicht. Wettbewerbsteilnehmer waren dabei nicht nur Kommunen, Sanierungsträger oder öffentlich beauftragte Büros, sondern auch Wohnungsbau- und Stadtmarketinggesellschaften, Kirchengemeinden sowie Betroffenenvertretungen selber. Hervorzuheben ist, dass sich viele kleine Kommunen zwischen 5.000 und 20.000 Einwohner beteiligt haben. In den 22 Beiträgen finden sich rund 200 Einzelprojekte wieder. Die Beiträge wurden den Katego-rien „Bewusstseinsbildung/Beteiligung“, „Straßenbau“, „Bauliche Maßnahmen – Gebäude“, „Einzelprojekte im öffentlichen Raum“, „Projektbündel“ und „konzeptionelle Ansatze“ zugeordnet.
Eine interdisziplinär besetzte Jury wertete die Wettbewerbsbeiträge aus und empfahl die Preisträger. Am meisten überzeugen konnten die Städte Bernau bei Berlin, Dahme/Mark, Eberswalde und Rathenow.
Die BeSt Bernau Stadtmarketinggesellschaft hat mit ihrem Wettbewerbsbeitrag „Ber-nau bei Berlin – Gemeinsam für ALLE“ ein Zertifizierungsverfahren für innerstädtische Unternehmen umgesetzt. Das Signet „Bernau bei Berlin barrierefrei“ wird an Unternehmen und städtische Gesellschaften vergeben, die barrierefreie Angebote schaffen. Außerdem wurde ein Brett- und Kartenspiel für Kinder und Jugendliche entwickelt, dass den SpielerInnen mit Hilfe von Hilfsmitteln die verschiedenen Arten von Behinderungen erleben und damit einen Stadtrundgang bewältigen lassen. Damit will die Stadt die junge Generation für das Thema Menschen mit Handicap sensibilisieren.
Die Stadt Dahme/Mark hat mit ihrem Konzept „Altstadterlebnis Dahme/Mark – barrierefrei für Alle“ vielfältige Ideen und Projekte für die barrierefreie touristische Erschließung der Innenstadt angestoßen. Das Konzept verfolgt das Ziel möglichst alle Einrichtun-gen im historischen Zentrum entlang der Stadtmauer barrierefrei zu gestalten. Inzwischen wurden 44 Einzelvorhaben realisiert. Der barrierefreie Innenstadtrundkurs wurde mit dem barrierefreien Fläming-Skate verbunden.
Eberswalde hat ein komplexes, themenübergreifendes Projektbündel mit dem Titel „Eberswalde – auf dem Weg zur barrierefreien Innenstadt“ in einem breiten Beteiligungsverfahren erarbeitet. Es etablierte sich ein Runder Tisch Innenstadt, der die Projekte der Stadtentwicklung diskutiert und die Interessen verschiedenster Gruppen vertritt und bündelt.
Rathenow hat unter dem Motto „Meine – deine – unsere Straße!“ ein Beteiligungsverfahren für die Umgestaltung der Hauptgeschäftsstraße entwickelt und angewandt. Ziel des Verfahrens war eine umfassende und gleichberechtigte Teilhabe aller am Planungsprozess zu ermöglichen. Durch das Angebot zur aktiven Mitwirkung sollten Betroffene zu Akteuren gemacht werden.
Die Jury vergab außerdem drei Anerkennungen mit einem Preisgeld von insgesamt 2.000 Euro:
In Fürstenwalde wird „Menschen mit Handicap – eine Interessengemeinschaft körper- und sinnesbehinderter Menschen“ für den ehrenamtlichen Einsatz gewürdigt. Besonders hervorgehoben hat die Jury den Wegweiser durch das barrierefreie Fürstenwalde.
Der Verein Sozialhelden e.V. erhält für die innovative Online-Anwendung „wheel-map.org“ zur Kennzeichnung barrierefreier Orte eine Anerkennung. Inzwischen sind über 70.000 Orte gekennzeichnet. Es kann sich jeder beteiligen und die Datensätze kostenlos nutzen.
Florian Gratias wird für seine Diplomarbeit „simplicity – Access For All“ – ein Konzept für eine gesamtstädtische Barrierefreiheit am Beispiel Brandenburg an der Havel geehrt. Er entwickelt in seiner Diplomarbeit eine Anleitung, wie einzelne Faktoren aus dem physisch-baulichen und dem partizipativ-kommunikativen Bereich in sinnvolle Zusammenhänge zugunsten einer gesamtstädtischen Barrierefreiheit gesetzt werden können. Die Jury schätzt diese Methode als allgemeingültig und auf andere Städte anwendbar ein.
Quelle: Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft
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