Die Wechselwirkungen zwischen Stadtklima und Stadtgrün sind in diesem Jahr das Thema des als Vortragsveranstaltung angelegten Sommerfests des Fachverbands Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau Berlin und Brandenburg sowie der Berlin-Brandenburger Fachgruppe des Bundes Deutscher Landschaftsarchitekten gestern in Potsdam.
Unter dem Motto „Klimagerechtes Bauen und Planen” erläutert Brandenburgs Bauminister Jörg Vogelsänger, dass „mehr Grün nicht einfach nur Stadtverschönerung ist. Die innerstädtische Grünentwicklung hilft, den Wegzug in Stadtrandlagen einzudämmen. Jeder weiß, dass grüne Wohnanlagen bevorzugt werden oder anders ausgedrückt: Viel Grün beeinflusst auch den Wert von Immobilien. Die Bedeutung des Stadtgrüns lässt sich allerdings nicht allein in Geld messen. Die planmäßige Bepflanzung einer Stadt kann den negativen Klimafaktoren entgegenwirken. Grünanlagen als grüne Lungen der Stadt filtern und kühlen Luft, verringern den Lärm, reinigen Wasser und Boden. Sie sind Oasen der Ruhe oder bieten Platz für Sport und Spiel. Nicht zuletzt zeichnen sie sich durch eine beachtliche biologische Vielfalt aus.”
So wurden im Berliner Tiergarten tausend Tier- und Pflanzenarten gezählt. Bei der diesjährigen NABU-Aktion „Stunde der Gartenvögel” wurden in Potsdam 2.681 Tiere von 73 Arten gesichtet, darunter eben nicht nur Gartenvögel, sondern auch solche wie Reiher und Rotmilan, die sonst eher in der freien Natur anzutreffen sind.
Die beeindruckende Zahl von vier Bundesgartenschauen (Berlin 1985, Cottbus 1995, Potsdam 2001, Havelregion 2015) und fünf Landesgartenschauen (Luckau 2000, Eberswalde 2002, Rathenow 2006, Oranienburg 2009, Prenzlau 2013) in drei Jahrzehnten unterstreicht nicht nur den hohen Stellenwert des Landschaftsgartenbaus in Brandenburg und Berlin. Die Gartenschauen bieten auch die Chance, die Leistungsfähigkeit und Innovationskraft der Branche weit über die Grenzen der Region hinaus bekannt zu machen.
Der Fachverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau Berlin und Brandenburg e. V. zählt in beiden Bundesländern rund 200 Betriebe, die in Brandenburg rund 3.000 und in Berlin 2.000 Menschen Arbeit geben. Aktuell werden 300 Azubis auf einen Beruf im Landschaftsgartenbau vorbereitet. Der Gesamtumsatz liegt nach Verbandsangaben derzeit bei rund 300 Millionen Euro im Jahr. Voraussetzung für die Mitgliedschaft ist der Nachweis von Fachkunde, Leistungsfähigkeit und Zuverlässigkeit. Der Verband verleiht dafür das geschützte Signum. Schwerpunkte der Arbeit sind die Sicherung des Fachkräftenachwuchses, Lobbyarbeit in Politik, Verwaltung und in den Medien, die Vorbereitung von Bundes- und Landesgartenschauen sowie die Sicherung fairer Wettbewerbsbedingungen.
Der Bund Deutscher Landschaftsarchitekten Landesgruppe Berlin/Brandenburg e.V. vertritt derzeit zirka 100 Architekturbüros. Er wirkt in den Architektenkammern beider Länder mit, außerdem im Verein zur Förderung von Gartenschauen in Berlin und Brandenburg e.V. und in der Lehranstalt für Gartenbau und Floristik (LAGF). Schwerpunkte der Arbeit sind Fragen der Stadtentwicklung, Stadtumbau, Bundes- und Landesgartenschauen, die fachliche Weiterbildung sowie die Öffentlichkeitsarbeit.
Quelle: Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft
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