Am Freitag ist Pfarrer Burkhard Behr, Leiter des Zentrums für Dialog und Wandel der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, aus seinem Dienst verabschiedet worden. Burkhard Behr verlässt nach 18 Monaten die Leitung des Zentrums auf eigenen Wunsch. Es sind persönliche Gründe, die ihn dazu bewegen. Zugleich scheidet er aus dem aktiven Pfarrdienst aus.
In einem feierlichen Gottesdienst in der Cottbuser Oberkirche haben Generalsuperintendentin Theresa Rinecker und ihr Vorgänger Martin Herche sowie Mitglieder des Kuratoriums Burkhard Behr für seinen Dienst gedankt. Das Zentrum für Dialog und Wandel war 2017 mit dem Ziel gegründet worden, den gesellschaftlichen Wandel in der Lausitz zu begleiten. Als neutrale Instanz will die evangelische Kirche Mittlerin und Vermittlerin zwischen den verschiedenen Interessengruppen sein. Burkhard Behr hat das Gespräch auf allen Seiten der Konfliktlinien zwischen Braunkohleverstromung und Klimaschutz gesucht. Dabei habe er sich stets der Neutralität verpflichtet gefühlt, was teilweise auch zu Enttäuschungen geführt habe, berichtet der scheidende Pfarrer. Er hat mit sehr vielen Menschen gesprochen: mit Mitarbeitenden der LEAG und anderer Unternehmen, mit Politikern, Bewohnern der von Umsiedlungen betroffenen Dörfer, mit Gewerkschaftern und Wissenschaftlern. Erstaunt habe ihn dabei das große Vertrauen. „Ich hätte nicht erwartet, dass meine Kompetenz als Seelsorger in dieser Aufgabe so gefragt ist. Oft war Zuhören gefordert“, erläutert er. Auch die Strukturkommission des Bundes für „Wachstum, Strukturwandel und Beschäftigung“ hörte den Pfarrer an. Ihm sei es wichtig gewesen, nicht auf die Gegensätze zu schauen, sondern die verbindenden Momente zu finden. Zuletzt hatte Burkhard Behr die Gründung eines Fonds für zivilgesellschaftliche Projekte in der Lausitz mit initiiert. „Sie haben mit Ihrer Expertise unserer Landeskirche einen großen Dienst erwiesen. Sie mussten Ihre Arbeit erfinden und neue Strukturen aufbauen. Wir haben das sehr zu schätzen gewusst“, sagte Kuratoriumsvorsitzende Theresa Rinecker. Superintendentin Ulrike Menzel dankte Martin Herche für die Initiative zur Gründung eines solchen Zentrums für die Lausitz. Er hatte sich auf Kuba von einem Zentrum presbyterianischer Christen inspirieren lassen, das neben konkreter Unterstützung auch Bildungsangebote für Menschen verschiedener Herkunft macht. Die Nachfolge für Burkhard Behr ist noch nicht bestimmt. Die Stelle wird zum nächstmöglichen Zeitpunkt besetzt.
Foto: Franziska Dorn
pm/red