Der Endspurt läuft. Denn in den ersten Regionen wird DVB-T zu Gunsten von DVB-T2 Ende März 2017 abgeschaltet. Das bedeutet: Ohne einen neuen Receiver können betroffene Verbraucher bald kein Programm mehr empfangen. Die Verbraucherzentrale Brandenburg (VZB) beantwortet die wichtigsten Fragen zur Umstellung.
Wann erfolgt die Umstellung und wer ist betroffen?
Am 29. März 2017 erfolgt nun in vielen Regionen die endgültige Umstellung auf DVB-T2 HD. Gleichzeitig wird dort die Verbreitung via DVB-T beendet. „Auch weite Teile Brandenburgs sind betroffen“, erklärt Michèle Scherer, Expertin für Digitale Welt bei der VZB, „Genaueres kann man über den PLZ-Check herausfinden.“
Es gibt grundsätzlich vier verschiedene Möglichkeiten des Fernsehempfangs: Antenne, Kabel, Satellit und das Internet. Von der Umstellung sind alle Verbraucher betroffen, die ihr Fernsehprogramm digital terrestrisch über DVB-T, das heißt über eine Zimmer- oder Dachantenne empfangen.
„Wer sich nicht sicher ist, wie er sein Fernsehen empfängt, kann einen einfachen Test machen“, so die Expertin. „Einfach den Videotext von ARD oder RTL Seite 199 aufrufen. Dort erhält man einen Hinweis, wenn man das Fernsehen über die alte DVB-T-Technik empfängt und sich nun um eine Alternative kümmern muss.“
Worauf muss ich achten?
Die Außen- oder auch Zimmerantenne muss bei der Umstellung nicht ausgetauscht werden. Allerdings können die derzeitigen DVB-T-Empfangsgeräte beispielsweise nicht durch ein Software-Update an den neuen Standard angepasst werden. „Es kann notwendig sein, sich ein neues Empfangsgerät anzuschaffen“, so Scherer.
Für den Empfang der Privatsender, die künftig verschlüsselt ausgestrahlt werden, braucht man zusätzlich einen Decoder. Ob der eigene Flachbildfernseher bzw. die Empfangsbox für einen solchen Decoder geeignet ist, kann man am grünen „DVB-T2 HD“-Logo sehen.
Mit welchen Kosten muss ich rechnen und lauern Fallen?
Neben den notwenigen Anschaffungskosten müssen alle Verbraucher mit Kosten in Höhe von 69 Euro pro Jahr und Gerät rechnen, sofern sie auch den größten Teil der verschlüsselten privaten Sender sehen möchten. Bis Juni 2017 kann man das Angebot noch kostenlos nutzen. Die öffentlich-rechtlichen Rundfunkprogramme können ohne laufende Zusatzkosten empfangen werden.
Die Umstellung auf DVB-T2 HD nutzen allerdings auch einige unseriöse Vertreter, um den Betroffenen teure Verträge aufzudrängen. „Wir raten allen Verbrauchern, sich in Ruhe zu informieren und Alternativen sowie Vor- und Nachteile abzuwägen. Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen und schließen Sie nicht voreilig Verträge ab!“, rät Scherer.
Gibt es andere Möglichkeiten?
Für Verbraucher, welche die zusätzlichen Kosten durch die Umstellung scheuen, können der Programmempfang über Kabel oder das Internet eine Alternative sein. Allerdings entstehen auch dabei meist Kosten. „Verbraucher sollten darauf achten, welche Empfangsart zu ihnen passt und ob für sie auch zusätzliche Komponenten wie eine schnelle Internetleitung in Frage kommen. So kann die Umstellung auch dazu genutzt werden, das heimische Mediennetz auf den Prüfstand zu stellen“, rät Scherer. Wichtige Orientierungsfragen sind unter www.verbraucherzentrale-brandenburg.de/dvb-t-teure-alternativen zusammengestellt.
pm/red
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