Tarifverhandlungen mit der Klinikum Niederlausitz GmbH am Dienstag, den 8. September 2015 in Senftenberg
Die Gewerkschaft ver.di hat die kommunale Klinikum Niederlausitz GmbH mit den Krankenhäusern in Senftenberg und in Lauchhammer zu Tarifverhandlungen aufgefordert. Die Mitglieder der Gewerkschaft ver.di fordern unter anderem eine 6%ige Entgelterhöhung, eine Verdoppelung des Weihnachtsgeldes (Jahressonderzahlung), die Erhöhung der Nachtzuschläge von 17% auf 20% und eine Regelung zur Altersteilzeit.
Der gültige Tarifvertrag wurde zum 30. Juni 2015 gekündigt. Die letzten Entgelterhöhungen erfolgten zum 1. Juli 2013 um 2,3% und zum 1. Juli 2014 um 2%.
Trotz dieser letzten Tariferhöhungen erhält eine Krankenschwester mit dem aktuellen Tarifvertrag nur 84% bis 86% des Entgeltes, welches nach dem aktuellen Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst (TVöD) gezahlt wird.
Bei den bevorstehenden Tarifverhandlungen will sich ver.di an den bestehenden Tarifverträgen und Tarifabschlüssen mit den Krankenhäusern in der Region orientieren.
So hatte sich beim Carl-Thiem-Klinikum in Cottbus das Tarifentgelt zum 1. Mai 2014 um 3% und zum 1. Juni 2015 um weitere 2,9% erhöht. Zusätzlich zahlt das Carl-Thiem-Klinikum seit dem 1. Juli 2015 eine übertarifliche Zulage in Höhe von 2% des Tabellenentgeltes. Eine Krankenschwester mit einer wöchentlichen Arbeitszeit von 38 Stunden im Carl-Thiem-Klinikum erhält derzeit monatlich rund 150 EUR Brutto mehr Tarifentgelt (ohne der übertariflichen Zulage) als eine Krankenschwester im Klinikum Niederlausitz (Vergleich auf Basis einer wöchentlichen Arbeitszeit von jeweils 38 Stunden).
Bei der Klinikum Dahme-Spreewald GmbH im Landkreis Dahme Spreewald erhöht sich mit dem Tarifabschluss im Mai 2015 das Tarifentgelt ab März 2015 um 2%, ab September 2015 um 1% und ab März 2016 um 2,5%. Eine Krankenschwester mit einer wöchentlichen Arbeitszeit von 38 Stunden in der Klinikum Dahme-Spreewald GmbH erhält derzeit monatlich rund 278 EUR Brutto mehr Entgelt als eine Krankenschwester im Klinikum Niederlausitz (Vergleich auf Basis einer wöchentlichen Arbeitszeit von jeweils 38 Stunden).
Beim Lausitzer Seenlandklinikum in Hoyerswerda hatte sich durch den ver.di-Tarifvertrag das Tarifentgelt zum 1. Juli 2014 um 2% und zum 1. Juli 2015 um weitere 3% erhöht. Eine Krankenschwester mit einer wöchentlichen Arbeitszeit von 38 Stunden im Seenlandklinikum in Hoyerswerda erhält derzeit monatlich rund 126 EUR Brutto mehr Tarifentgelt als eine Krankenschwester im Klinikum Niederlausitz (Vergleich auf Basis einer wöchentlichen Arbeitszeit von jeweils 38 Stunden).
Bei der kommunalen Elbe-Elster Klinikum GmbH im Landkreis Elbe-Elster wurden ebenfalls Tarifverhandlungen aufgenommen. Die ver.di-Mitglieder in der Elbe-Elster Klinikum GmbH fordern eine Entgelterhöhung um 7%. Der nächste Verhandlungstermin mit der Elbe-Elster Klinikum GmbH ist am 6. Oktober 2015 in Finsterwalde.
Mit den Krankenhäusern in Süd Brandenburg werden jeweils eigenständige Tarifverhandlungen geführt, weil die Kliniken nicht in einem Arbeitgeberverband organisiert sind. Viele kommunale Kliniken und Krankenhäuser waren schon im Jahr 2006 aus dem Kommunalen Arbeitgeberverband Brandenburg e.V. (KAV) ausgetreten. Die Klinikum Dahme-Spreewald GmbH war noch bis Ende 2011 und die Lausitzklinik Forst GmbH war noch bis zum 30. November 2014 über die Mitgliedschaft im Kommunalen Arbeitgeberverband tarifgebunden.
So lange eine Tarifbindung über die Mitgliedschaft im Kommunalen Arbeitgeberverband Brandenburg e.V. (KAV) bestand, fand der Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst (TVöD) mit den Sonderregelungen für die Krankenhäuser automatisch Anwendung.
Quelle: ver.di-Bezirk Cottbus