Aufgrund der unsinnigen Regelung im Fußballkreis Niederlausitz, nach der auch Landesklassen-Vertreter im Kreispokal ihr Startrecht genießen, konnte sich mit dem VfB Cottbus eine höher klassige Mannschaft ins Finale spielen. Was nicht einmal VfB-Trainer Matthias Brückner so ganz recht war: “Eine Finalteilnahme ist zwar gut und schön. Doch wissen wir um die Problematik und fühlen uns deshalb nicht ganz wohl in unserer Haut. Außerdem sind wir in allen Vorrunden als höher klassige Mannschaft stets auf fremden Plätzen unterwegs – dabei hätten wir unseren Fans gern auch mal ein Heimspiel in der Schlachthofstraße präsentiert. Aber nun sind wir im Finale und wollen dort auch zeigen, dass wir ein Landes-Klassen-Vertreter sind.
Was dem VfB Cottbus auch gründlich gelungen ist, wie das Resultat ganz deutlich anzeigt.
Motor Saspow, als Kreisoberligist in Finale gekommen, stellte sich anfangs gegen den derzeitigen Sechsten der Landesklasse zunächst recht stabil dagegen. Auf Konter lauernd machten der SV Motor dem Favoriten erhebliche Mühe. Weil Saspow bedächtig versuchte, den Spielaufbau über Herzog und Wodtke in geordnete Bahnen zu lenken. Offensive Aktionen blieben so Mangelware, lediglich zwei, drei schnelle Konter boten die Gelegenheit, vieleicht doch einen Überraschungstreffer (Babbe, 40.) zu landen.
Nach der Pause sollte es dann aber knüppeldick für die wackeren Motor-Kicker kommen. Gleich ein halbes Dutzend Tore legte der Favorit nach, so dass Saspow nicht zuletzt aufgrund vieler individueller Fehler mit Pauken und Trompeten unterging. Der VfB Cottbus dagegen nutze seinerseits seine Schnelligkeitsvorteile für ein Schützenfest vor 600 Besuchern, die ein Torfestival erleben durften. Womit sich am Ende auch Arbeit der rührigen Organisatoren des den 90.Vereinsgeburtstag feiernden Sportvereins Döbbern gelohnt hat.
Stimmen zum Spiel:
Michael Zerna (Saspow:) Schade, das wir durch einen doofen Fehler das 1:0 für den VfB aufgelegt haben, ansonsten war die erste Halbzeit schon nach unserem Plan verlaufen. Aber wir haben insgesamt zu wenig Torgefahr ausgestrahlt. Mit Herzog im Angriff hatte ich mir da Besserung versprochen, aber dann brach ja die Torflut über uns herein. Bis auf die bemühten Denny Wodtke, Alex Herzog und dem jungen Lukas Lehman hat niemand halbwegs seine Form erreicht. Gratulation deshalb an meinen Kumpel Matti und seine Mannschaft!
Matthias Brückner (VfB):
Wir haben im ersten Abschnitt unsere Schnelligkeitsvorteile nicht oder ungenügend genutzt. Der Doppelschlag nach einer Stunde Spielzeit hat bei uns dann alle Dämme brechen lassen. Wir wussten, das Saspow stets dei Positionen während des Spiel wechselt, genau wie heute, Aber wir haben uns das in aller Ruhe angesehen und unser Ding gemacht.
Andreas Neumann (Org.-Team Döbbern): Alles hat gestimmt, das Wetter, die Zuschauerzahl, das Spiel. Mein Dank deshalb an alle aus unserem Verein, die zum Gelingen dieses Fußballfestes ihren Beitrag geleistet haben.
Bernd Wuschech (Fußball-Kreisvorstandsmitglied): Es war die absolut richtige Entscheidung, das Finale hier her nach Döbbern zu geben. Die hübsche Sportanlage und die tollen Organisatoren bieten sich für solche Ereignisse regelrecht an.
Peter Lucia (Schiedsrichter der Partie): Beide Mannschaften haben sich mit Respekt begegnet, es gab nicht ein einziges echtes Foul. So hatte ich ein sehr geruhsames Abschiedsspiel nach 30 Jahren Schiedsrichterlaufbahn.
Statistik:
Saspow: Branzke, Kronesser (76.Hussock), Kädler, Zerna, Herzog, Lehmann, Löffler (76.Haupt), Knauer, Stanschus (38.Bott), Wodtke, Schütze
VfB: Noack, Lorenz, Pastowski, Hartmann, Nsingi, Krenz, Oberschmidt (83.Jähde), Muth (55.Wadsack), Babbe (83.Weber), Koinzer, Rinza
Torfolge: 0:1 Babbe (40.), 0:2 Krenz (61.), 0:3 Babbe (63.), 0:4 Nsingi (69.), 0:5 Babbe (72.), 0:6 Babbe (79.), 0:7 Koinzer (89.)
Schiedsrichter: Peter Lucia (Wiesengrund)
Zuschauer: 600