ROBIN WOOD erinnert an Proteste gegen die Erweiterung des Braunkohletagebaus Cottbus-Nord
Mit der Räumung der ROBIN WOOD-Baumbesetzung am 28. September 2007 begann die vollständige Zerstörung der Lacomaer Teichlandschaft für den Braunkohletagebau
Cottbus-Nord. Zum siebten Jahrestag der Räumung erinnert ROBIN WOOD an die Protestaktion und fordert von Vattenfall und der brandenburgischen Landesregierung, die Zerstörung weiterer Dörfer und Landstriche für den Braunkohletagebau zu stoppen und aus der Kohleverstromung auszusteigen.
Aktive von ROBIN WOOD hatten im September 2007 zahlreiche Bäume besetzt, die der Erweiterung des Vattenfall-Tagebaus im Weg standen. Die Abbaggerung des Dorfes und der Teichlandschaft von Lacoma mit mehr als 170 vom Aussterben bedrohten Tier- und Pflanzenarten war jahrzehntelang umstritten. ROBIN WOOD-AktivistInnen hatten mit vielen anderen Menschen und Organisationen wie der Grünen Liga und dem BUND Brandenburg auf unterschiedlichen Ebenen gegen den Braunkohletagebau und die Abbaggerung der Lacomaer Teiche gekämpft: mit Baumbesetzungen vor Ort, Kletteraktionen bei Vattenfall in Berlin und Stockholm, offenen Briefen an die schwedische Regierung und an die EU sowie gemeinsam mit anderen Umweltorganisationen vor Gericht.
Bereits im kommenden Jahr werden die Arbeiten im Tagebau Cottbus-Nord wieder auslaufen. „Es ist erschreckend zu erkennen, dass Lacoma für nur wenige Jahre des
Braunkohleabbaus zerstört wurde“, sagt Daniel Häfner von ROBIN WOOD Cottbus. „Die Verantwortlichen haben daraus nichts gelernt: Statt den Ausstieg aus der Braunkohleverstromung zu gestalten, werden immer neue Tagebaue geplant. Dabei ist allen Beteiligten klar, dass dies aus wirtschaftlichen und klimapolitischen Gründen nicht mehr lange funktionieren kann.“
Mit Unterstützung der brandenburgischen Landesregierung setzt Vattenfall weiterhin voll auf Braunkohle – obwohl deren Verstromung die klimaschädlichste Form der Energieerzeugung überhaupt ist. Um mit der Klimakiller-Kohle auch künftig Geschäfte zu machen, plant Vattenfall, in der Lausitz weitere Dörfer dem Erdboden gleichzumachen.
Im September 2007 hatten mehr als 20 Aktive von ROBIN WOOD Bäume in Lacoma besetzt, um sie gegen die Erweiterung des Braunkohletagebaus Cottbus-Nord zu schützen. Während der Räumung waren die von Vattenfall beauftragten Arbeiter rücksichtslos vorgegangen und hatten schweres Gerät in direkter Nähe der ROBIN WOOD-AktivistInnen eingesetzt. Die Polizei hatte etliche AktivistInnen ohne Angabe von Gründen stundenlang in Gewahrsam genommen – ohne Lebensmittel, Decken, Kontakt zu ihren Anwälten oder richterlichen Beschluss.
Im Dezember 2011 hatte die Cottbuser Polizei eingeräumt, dass ihr Vorgehen teilweise rechtswidrig war, nachdem die AktivistInnen vor dem Verwaltungsgericht Frankfurt/Oder
Klage eingereicht hatten.
Quelle & Fotos: ROBIN WOOD Cottbus