Seit sechs Jahren gibt es den Südbrandenburger Wundtag, der gemeinsam vom Elbe-Elster Klinikum und dem Klinikum Niederlausitz veranstaltet wird. Als größte Weiterbildungsveranstaltung zur modernen Wundversorgung in Südbrandenburg beschäftigt er sich am 1. März in Finsterwalde mit dem Diabetischen Fußsyndrom. Götz Ritter, Oberarzt in der Medizinischen Klinik II (Innere Medizin) des Klinikums Niederlausitz, und Michael Neugebauer, Geschäftsführer des Elbe-Elster Klinikums, zu Motivation, Zielen und dem aktuellen Thema des Wundtags.
Warum ein Wundtag?
Götz Ritter: In Senftenberg und Finsterwalde beschäftigen sich Ärzte seit mehr als 15 Jahren mit dem Thema chronische Wunden. Anfangs zwangsläufig, denn die Zentren in Berlin, Dresden oder Leipzig waren weit entfernt, Wundsprechstunden oder -ambulanzen gab es in der Fläche nicht. Die Patienten kamen mit ihren Wunden also in die Krankenhäuser. Wir haben uns über die Jahre ein solides Know-how erarbeitet und dabei erkannt, dass die Beschränkung der Wundversorgung auf den klinischen Bereich nicht ausreicht.
Aus Sicht des Patienten: Warum ist ein Wundtag wichtig?
Michael Neugebauer: Wundpatienten sind oft betreuungsintensive Patienten, bei denen aber in vielen Fällen durch eine qualifizierte Wundbehandlung Lebensqualität erhalten werden kann. Eine Amputation in Folge eines Diabetischen Fußsyndroms führt zum Beispiel oft zur Berufsunfähigkeit und in jedem Fall zu viel Leid. Eine verbesserte Versorgung dieser Patienten erreichen wir auch durch gut qualifiziertes Personal, und dafür ist der Wundtag gedacht.
Welchen Stand der Wundversorgung gibt es in Südbrandenburg?
Götz Ritter: Im Niederlausitz Klinikum gibt es eine Wundsprechstunde; im Elbe-Elster Klinikum wird sie derzeit aufgebaut, in Senftenberg werden zudem mit dem TÜV Rheinland Wundexperten ausgebildet. Was uns noch fehlt, ist die Verzahnung aller an der Wundversorgung beteiligten Bereiche, also die bessere Kooperation des klinischen Bereichs mit den Hausärzten, den ambulanten Pflegediensten oder Pflegeheimen. Um deren Perspektiven und Probleme aufzugreifen, haben wir Vorträge eines Hausarztes und eines Pflegedienstes im Programm. Angesichts der zum Teil recht angespannten Hausärztesituation ist es zum Beispiel wichtig, dass auch Pflegedienste über Wundversorgung informiert sind und bei Bedarf aktiv werden. Deswegen sprechen wir nicht nur Ärzte und Pflegepersonal der Krankenhäuser an, sondern auch Hausärzte, Schwestern aus Pflegeheimen und ambulanten Pflegediensten und nicht zuletzt alle an Wunden Interessierten.
In diesem Jahr geht es um das Diabetische Fußsyndrom?
Götz Ritter: Die Zahl der Diabeteskranken steigt stetig. In Deutschland gibt es zurzeit etwa 7 Millionen Diabetiker. Das sind oft Patienten mit vielfältigen und sehr komplexen Beschwerden, bei denen die qualifizierte Wundversorgung noch viel zu wenig Beachtung findet. Eine kleine Verletzung des Fußes kann hier schnell das Bein oder sogar das Leben kosten. Wir wollen darauf aufmerksam machen, welche hohen Anforderungen dieses Krankheitsbild in der Wundversorgung an alle Beteiligten stellt und auch Neuentwicklungen in dem Bereich vorstellen. Es geht zum Beispiel um neue Möglichkeiten bei lokalen Wundauflagen, um chirurgische Korrekturen von Fußfehlstellungen oder um neue Prophylaxesysteme zur Ruhigstellung der betroffenen Extremitäten. Dabei arbeiten wir immer ganz plastisch mit Falldemonstrationen.
6. Südbrandenburger Wundtag am 1. März 2014, 9.00 bis 14.45 Uhr, Aula der Oberschule Finsterwalde, Saarlandstraße 14
Teilnahme kostenfrei. Ärzte werden gebeten, unbedingt ihre Fortbildungs-Aufkleber mitzubringen, da sonst die Vergabe der Fortbildungspunkte nicht garantiert werden kann.
Programm unter www.elbe-elster-klinikum.de (Aktuelles) und www.klinikum-niederlausitz.de (Veranstaltungen).
Quelle: Klinikum Niederlausitz
Foto: Wundmanagement im Klinikum Niederlausitz – Oberarzt Götz Ritter (rechts) bei der Behandlung einer chronischen Wunde am Fuß, Autor: Steffen Rasche
Seit sechs Jahren gibt es den Südbrandenburger Wundtag, der gemeinsam vom Elbe-Elster Klinikum und dem Klinikum Niederlausitz veranstaltet wird. Als größte Weiterbildungsveranstaltung zur modernen Wundversorgung in Südbrandenburg beschäftigt er sich am 1. März in Finsterwalde mit dem Diabetischen Fußsyndrom. Götz Ritter, Oberarzt in der Medizinischen Klinik II (Innere Medizin) des Klinikums Niederlausitz, und Michael Neugebauer, Geschäftsführer des Elbe-Elster Klinikums, zu Motivation, Zielen und dem aktuellen Thema des Wundtags.
Warum ein Wundtag?
Götz Ritter: In Senftenberg und Finsterwalde beschäftigen sich Ärzte seit mehr als 15 Jahren mit dem Thema chronische Wunden. Anfangs zwangsläufig, denn die Zentren in Berlin, Dresden oder Leipzig waren weit entfernt, Wundsprechstunden oder -ambulanzen gab es in der Fläche nicht. Die Patienten kamen mit ihren Wunden also in die Krankenhäuser. Wir haben uns über die Jahre ein solides Know-how erarbeitet und dabei erkannt, dass die Beschränkung der Wundversorgung auf den klinischen Bereich nicht ausreicht.
Aus Sicht des Patienten: Warum ist ein Wundtag wichtig?
Michael Neugebauer: Wundpatienten sind oft betreuungsintensive Patienten, bei denen aber in vielen Fällen durch eine qualifizierte Wundbehandlung Lebensqualität erhalten werden kann. Eine Amputation in Folge eines Diabetischen Fußsyndroms führt zum Beispiel oft zur Berufsunfähigkeit und in jedem Fall zu viel Leid. Eine verbesserte Versorgung dieser Patienten erreichen wir auch durch gut qualifiziertes Personal, und dafür ist der Wundtag gedacht.
Welchen Stand der Wundversorgung gibt es in Südbrandenburg?
Götz Ritter: Im Niederlausitz Klinikum gibt es eine Wundsprechstunde; im Elbe-Elster Klinikum wird sie derzeit aufgebaut, in Senftenberg werden zudem mit dem TÜV Rheinland Wundexperten ausgebildet. Was uns noch fehlt, ist die Verzahnung aller an der Wundversorgung beteiligten Bereiche, also die bessere Kooperation des klinischen Bereichs mit den Hausärzten, den ambulanten Pflegediensten oder Pflegeheimen. Um deren Perspektiven und Probleme aufzugreifen, haben wir Vorträge eines Hausarztes und eines Pflegedienstes im Programm. Angesichts der zum Teil recht angespannten Hausärztesituation ist es zum Beispiel wichtig, dass auch Pflegedienste über Wundversorgung informiert sind und bei Bedarf aktiv werden. Deswegen sprechen wir nicht nur Ärzte und Pflegepersonal der Krankenhäuser an, sondern auch Hausärzte, Schwestern aus Pflegeheimen und ambulanten Pflegediensten und nicht zuletzt alle an Wunden Interessierten.
In diesem Jahr geht es um das Diabetische Fußsyndrom?
Götz Ritter: Die Zahl der Diabeteskranken steigt stetig. In Deutschland gibt es zurzeit etwa 7 Millionen Diabetiker. Das sind oft Patienten mit vielfältigen und sehr komplexen Beschwerden, bei denen die qualifizierte Wundversorgung noch viel zu wenig Beachtung findet. Eine kleine Verletzung des Fußes kann hier schnell das Bein oder sogar das Leben kosten. Wir wollen darauf aufmerksam machen, welche hohen Anforderungen dieses Krankheitsbild in der Wundversorgung an alle Beteiligten stellt und auch Neuentwicklungen in dem Bereich vorstellen. Es geht zum Beispiel um neue Möglichkeiten bei lokalen Wundauflagen, um chirurgische Korrekturen von Fußfehlstellungen oder um neue Prophylaxesysteme zur Ruhigstellung der betroffenen Extremitäten. Dabei arbeiten wir immer ganz plastisch mit Falldemonstrationen.
6. Südbrandenburger Wundtag am 1. März 2014, 9.00 bis 14.45 Uhr, Aula der Oberschule Finsterwalde, Saarlandstraße 14
Teilnahme kostenfrei. Ärzte werden gebeten, unbedingt ihre Fortbildungs-Aufkleber mitzubringen, da sonst die Vergabe der Fortbildungspunkte nicht garantiert werden kann.
Programm unter www.elbe-elster-klinikum.de (Aktuelles) und www.klinikum-niederlausitz.de (Veranstaltungen).
Quelle: Klinikum Niederlausitz
Foto: Wundmanagement im Klinikum Niederlausitz – Oberarzt Götz Ritter (rechts) bei der Behandlung einer chronischen Wunde am Fuß, Autor: Steffen Rasche