Vögel nisten bekanntlich im Sommer. Doch sogar im Winter dienen sie als warmer Unterschlupft. Meisen und Co. schauen sich jetzt auch schon nach Brutmöglichkeiten für das Frühjahr um. In der modernen Stadtlandschaft sind die Brutplätze, wie Gebüsche, Baumhöhlen oder Mauerspalten, selten. Wer also die Möglichkeit nutzen möchte, Singvögeln bei der Aufzucht zuzuschauen, stellt am besten noch zur kalten Jahreszeit einen Nistkasten auf. Dabei sollte auf die richtige Anbauhöhe (wegen Katzen oder Mardern) und auf wettertaugliches Material besonderen Wert gelegt werden. Ein besonderes Erlebnis wird ein bewohnter Kasten durch ein Schaufenster. Dieses ist im Optimalfall eine herausnehmbare Kunststoffscheibe, durch die, nach dem Verlassen der Niststätte, auch das alte Nistmaterial entfernt werden kann. Alte Nester können von Parasiten befallen sein, die sich nachteilig auf die Gesundheit des Vogels auswirken. Im Handel erhält man die formschönen Nistkästen in verschiedenen Bauarten, passend für jede Art. Ob Höhlenbrüter-Nistkasten, Eulenkasten, Mauerseglerkasten oder Halbhöhle, mit der spezifischen Form kann der bevorzugte Vogel-Besucher angelockt werden. Dabei sind Kästen mit Einflugloch am beliebtesten. Sie werden meist mit Ringen verschiedener Durchmesser zur individuellen Präparation des Einflugloches, je nach erwünschter Art des „Vogelgastes“ angeboten, von der agilen Blaumeise (26mm) bis zum singfreudigen Star (45mm).
Vögel, die Höhlen-Nistkästen nutzen sind u. a.:
– Meisen (Blau-, Kohl-, Sumpf-, Weiden-, Tannenmeise)
– Trauerschnäpper
– Haus-, Gartenrotschwanz
– Feld-, Haus-Sperling
– Star
Besonders in Städten finden sich die schwalbenähnlichen Mauersegler ab Mai zum brüten ein. Sie sind jedoch schneller als Schwalben, fliegen höher und sind an ihrem schrillen Ruf zu erkennen. Einzigartig an dieser Art ist, dass sie fast ihr ganzes Leben in der Luft verbringen und sogar im Flug schlafen. Wer diesem lebhaften Flugakrobaten ein willkommenes Heim schaffen will, ist mit dem Mauersegler-Kasten aus Holz oder Beton für die Hauswand gut beraten. Diese Vogelart ist auch sehr reinlich und verzichtet, im Gegensatz zu Schwalben, weitgehend auf unschöne „Fassaden-Muster“, da Räuber vom Nest ferngehalten werden sollen.
Das zutrauliche Rotkehlchen mit seinem „perlenden“ Reviergesang bevorzugt dagegen Halbhöhlen. Dorthin kann es sich auch in kalten Wintertagen flüchten.
Bild:Hausrotschwanz
Dies sind nur einige Arten der vielfältigen Vogelunterkünfte. Weitere Informationen sind im örtlichen NABU-Stützpunkt zu erhalten.
Auch wenn es keine Garantie für den Einzug einer speziellen Art gibt, so kann man doch auf diese Weise seinen Beitrag zur Artenvielfalt der Natur leisten und der heimischen Vogelwelt beim Wunder des Lebens über die Schulter schauen.
http://www.nabu.de/tiereundpflanzen/voegel/tippsfuerdiepraxis/nistkaesten/
http://www.exnatura.de/de
http://de.wikipedia.org/wiki/Mauersegler
de.wikipedia.org/wiki/Rotkehlchen
http://www.naturschutz-zuhause.de/