Vattenfall plant nach eigenen Angaben in Spremberg auf rekultivierten Tagebauflächen des Tagebaus Welzow-Süd eine Solaranlage mit einer installierten Leistung von 200 Megawatt (MW) auf einer Fläche der Größe von gut 200 Hektar. Von einer Anlage dieser Größe erwartet man eine jährliche Stromproduktion in der Größenordnung von 200 Gigawattstunden (GWh). Diese Strommenge reicht rechnerisch, um damit den Jahresbedarf von etwa 55.000 deutschen Durchschnittshaushalten zu decken. Dieser Solarstrom kann auch den Spremberger Bürgerinnen und Bürgern zugutekommen. Der Konzern ist auch mit dem Heimatverein Groß Buckow in Kontakt, da der Solarpark dort entsteht wo das Dorf 1984/1985 der Braunkohle weichen musste, Damals mussten 547 Einwohner umziehen. Die Anlage entsteht zudem ohne staatliche Förderung.
100 Millionen Euro Investition
Die Planung und Entwicklung des Projekts wurde lokal an Planer in Cottbus vergeben. Die Anlage wird nach dem aktuellen Stand der Technik und der Vorgaben für ein umweltverträgliches Design errichtet und trägt zur lokalen Wertschöpfung bei, insgesamt plant Vattenfall laut eigenen Angaben mit etwa 100 Millionen Euro Investition vor Ort. Diese werden komplett von Vattenfall getragen, der Stadt Spremberg entstehen laut Projektentwickler keine Kosten, die Stadt profitiert jedoch durch die Gewerbesteuern und für die langfristig ausgelegten Arbeitsplätze für den Betrieb, die Wartung und die Pflege der Solarstromanlage Groß-Buckow. Geplant ist der Betrieb über 30 Jahre. Die dazu notwendige Kraftwerksgesellschaft wird in Spremberg ansässig, eine Bestätigung hierüber liegt der Stadt Spremberg bereits vor. Von dort aus wird der Solarpark betrieben, gewartet und gepflegt. Die hierfür benötigten Arbeitskräfte werden lokal eingestellt.
Die landwirtschaftliche Nutzung, dieser unter Bergaufsicht stehenden Flächen, ist aufgrund der schlechten Bodenverhältnisse nicht wirtschaftlich. Dies spiegelt sich auch in den niedrigen Bodenpunkten wieder, da es sich bei der Fläche um aufgeschüttetes Gelände, welches nicht wasserhaltend ist, handelt. Aus diesem Grunde wurden die Flächen von den jeweiligen Eigentümern für das Projekt mittels Pachtvertrag zur Verfügung gestellt. Vattenfall beabsichtigt, die Anlage ohne jegliche Förderung zu errichten, was laut Konzern wegweisend für die Ansiedlung zukunftsweisender Industrie und für den Strukturwandel ist.
“Für die Standortentscheidungen der Industrie spielen solche Faktoren eine immer größere Rolle. Diesbezüglich weisen wir nochmals darauf hin, dass diese Projekt nicht in Konkurrenz zu den Städtischen Werken Spremberg steht und auch die Netze der Städtischen Werke nicht tangiert werden.” heißt es vom Entwicklungsbüro.
Solarstrom für die Gewinnung von Wasserstoff
Im Vorfeld wurden die umweltrechtlichen Belange mit dem NABU-Spremberg besprochen. Es wird von einem lokalen Ingenieurbüro ein Umweltbericht gefertigt und im Anschluss in Abstimmung mit dem Nabu die Umsetzung der umweltrechtlichen Belange in die Planung integriert.
“Ich möchte gern noch darauf verweisen, dass es im Zusammenhang mit dem seitens der Bundesregierung vorangetriebenen Ausbau der Wasserstofftechnologie so genannte Reallabore gibt. Ein seitens des BMWi kürzlich prämiertes Projekt ist das so genannte Referenzkraftwerk Lausitz im Industriepark Schwarze Pumpe zur Gewinnung von Wasserstoff. Hier ist es beispielsweise denkbar, dass ein Teil des Solarstroms zur Gewinnung von grünem Wasserstoff eingesetzt werden könnte.” sagt Lutz Wiese, Pressesprecher von Vattenfall in Berlin.
Rückbau bereits abgesichert
Eine Konzernbürgschaft für den Rückbau der gesamten Anlage wird laut Vattenfall vor Baubeginn gestellt. Mit der Bürgschaft ist gewährleistet, dass nach Ablauf der Vertragslaufzeit die Anlage vollständig und Rückstandsfrei zurückgebaut wird. Auch eine Beteiligung von Bürgern in Form von Bürgersparbriefen wird diskutiert.