Auf dem Gubener Rathausplatz ist es still geworden. Auch das Stadt- und Industriemuseum ist geschlossen und kann derzeit leider für Besucher*innen nicht öffnen. Dabei warten seit nunmehr fast drei Wochen kleine, filigrane Kunstwerke in der diesjährigen Osterausstellung auf interessierte und staunende Betrachter. Damit die zahlreichen Kunstwerke und Osterdekorationen nicht im verborgenen Bleiben, gibt es auf der Museumswebseite –> Museen Guben einen virtuellen Ein-
blick in die diesjährige Osterausstellung „Osterglanz im Museum“.
Weiter teilte die Stadt Guben dazu mit:
In dem virtuellen, fotografischen Rundgang gibt es neben der Vorstellung der einzelnen Aussteller und Künstler auch eine Vielzahl an Bildern einzelner Exponate. Zusätzlich gibt es einen virtuellen Rundgang via Video auf Facebook unter Stadt- und Industriemuseum Guben. So kommt die Osterausstellung im übertragenen Sinn erstmalig zu ihren Besucher*innen persönlich nach Hause. So ist die Ausstellung zumindest digital geöffnet. Auch das Internetportal –> Museum-Digital, ein Projekt vom Museumsverband des Landes Brandenburg, erlaubt einen Blick in die Sammlung des Stadt- und Industriemuseums. Zahlreiche Dokumente und Gegenstände aus der historischen Gubener Hutindustrie sind dort fotografisch mit Beschriftungen und Erläuterungen festgehalten. Auf diesem Portal finden sich auch Sammlungen von anderen Museen aus Brandenburg und der gesamten Bundesrepublik. So werden Museumsbesuche in Zeiten der Corona-Pandemie zumindest digital möglich.
Doch auch während der behördlich angeordneten Schließzeit gibt es im Museum reichlich zu tun. Museumsarbeit heißt nicht nur Besucher begrüßen und betreuen, sondern auch Ausstellungen und Veranstaltungen vorbereiten. Vor allem aber beinhaltet die museale Arbeit sammeln, forschen und dokumentieren. Momentan arbeiten die beiden Museumsmitarbeiterinnen intensiv an den Vorbereitungen für die Sonderausstellung „Feuer & Flamme – Küchenalltag in Kriegs- und Friedenszeiten“ – ein Projekt im Themenjahr Kulturland 2020 »KRIEG und FRIEDEN. 1945 und die Folgen in Brandenburg«. Auch geplante Sonderveranstaltungen müssen organisiert und vorbereitet werden. In der angeordneten Schließzeit konzentrieren sich die zwei Museumsmitarbeiterinnen nun aber hauptsächlich auf die historische Sammlung der Gubener Museen. Neben der Dokumentation und Archivierung geht es hier vor allem um das zeitaufwendige Inventarisieren. Zahlreiche Schenkungen an das Museum können nun Gegenstand für Gegenstand, Foto für Foto und vor allem Seite für Seite gesichtet werden, um sie anschließend zu inventarisieren und in die Sammlung zu integrieren. Da summieren sich einige geschenkte Dokumentordner schnell zu mehreren hundert Seiten historisch wertvoller Papiere. Auch mehrere Zeitzeugenberichte, die für museale Projekte genutzt werden sollen, warten noch auf ihre Transkription. Im Museum gibt es also auch in Schließzeiten reichlich museale Arbeit und doch bleiben die Häuser für Besucher*innen irgendwie geöffnet.
Presseinfo/ Red.
Foto:Sonderausstellung unter dem Titel “Osterglanz im Museum” | ©Stadt Guben