Vor einem Jahr war Margret Holz eine der Teilnehmerinnen des „1. Internationalen Forster Kunstsymposiums“. Ihre Skulptur, body 13, ist an der Cottbuser Straße, stadtauswärts sehend, kurz vor der Kreuzung der Bahnhofstraße aufgestellt.
Im vergangenen Herbst verlegte sie ihr Atelier von Berlin nach Forst (Lausitz).
Ihr neues Projekt „Forster Stadtgeschichte in Holz geschnitten“, stellte sie vor einiger Zeit in der ehemaligen Buchhandlung Berger in der Cottbuser Straße 4 vor.
Kern ihrer geplanten zehn großformatigen Holzschnitte ist die Beschäftigung mit dem Forster Mühlgraben. Um ein Gespür für den Mühlgraben zu bekommen, hat sie im Forster Stadtarchiv recherchiert, historische Fotos und Karten studiert und sich den Mühlgraben von der Reisigwehrinsel bis zur Mündung in die Neiße angesehen und fotografiert.
Ihr Interesse gilt Orten, den Veränderungen dort, Brüchen in der Geschichte. Es ist für sie notwendig, die Vergangenheit zu recherchieren und die Gegenwart zu erspüren.
Nun fehlte noch ein Blickwinkel bei ihren Recherchen, das Umfeld des Mühlgrabens von einem Boot aus.
Thomas Eck von dem Forster Unternehmen PARIJA machte diesen fehlenden Baustein heute möglich. Mit zwei Schlauchbooten startete die Tour mit Margret Holz um zehn Uhr am Mühlgrabenwehr an der Reisigwehrinsel und endete nach drei Stunden an der Mündung des Mühlgrabens in die Neiße.
Unter den kundigen Händen von Thomas Ecke konnte Margret Holz viele Fotos machen und Eindrücke aus dieser besonderen Perspektive aufnehmen.
Ich begleitete sie mit dem Fahrrad und machte Fotos vom Ufer oder von Brücken, wo immer es möglich war. Dabei lernte ich für mich neue aber faszinierende Blickwinkel von Forst kennen.
Margret Holz’ Eindrücke der Tour:
„Es gibt Situationen, bei denen die Recherche zu einem Thema an Lebendigkeit gewinnt und bisher Verborgenes ans Licht holt. Heute bei der Bootsfahrt auf dem kurvenreichen Mühlgraben war es solch eine permanente Situation. Vergehendes und Gegenwärtiges waren fast schon im Blick übereinandergelegte Stadtgeschichte. Ich hoffe, dass ich mit den Holzschnitten dieser Möglichkeit der Recherche gerecht werden kann. H.P. Fleischhauer hatte die Idee dazu und gewann Thomas Eck für diese Fahrt. Beiden danke ich sehr und werde auch sie an der weiteren Entstehung dieser Holzschnitte teilhaben lassen.“