Heute Vormittag fand die Grundsteinlegung für die Glasbeschichtungsanlage von Precision Coating GmbH in Forst (Lausitz) statt.
Unter den Gästen waren der Brandenburger Wirtschaftsminister Ulrich Junghanns, der Forster Bürgermeister Jürgen Goldschmidt, Landrat Dieter Friese (Spree-Neiße), die Landtagsabgeordnete der CDU Monika Schulz, Wilfried Lauterbach von der ZukunftsAgentur Brandenburg und zahlreiche Vertreter aus Wirtschaft und Politik.
Karsten Wagner, Geschäftsführer der Precision Coating betonte in seiner Ansprache, daß die Entscheidung für den Standort Forst neben der Glashistorie der Region letztendlich wegen des kompetenten und zügigen Ablaufs des gesamten Procedere gefallen sei.
Precision Coating GmbH wurde im April 2006 gegründet und hat sich auf die Oberflächenbeschichtung von Glas für die Solarindustrie spezialisiert. Durch ein neu entwickeltes Verfahren ist es möglich, Module in der Größe von 2,20 m x 2,60 m zu beschichten. Dieses Format ist das Alleinstellungsmerkmal des Unternehmens.
Bisher werden Module in einer Größe von 1,00 m x 0,60 m produziert.
Das beschichtete Glas hat eine besonders hohe Transparenz bei einer hohen Leitfähigkeit.
Minister Junghanns bezeichnetete die Grundsteinlegung der Precision Coating GmbH in Forst als “Meilenstein” beim Ausbau der Vorreiterrolle des Landes in der Solarindustrie.
“Brandenburg ist führend bei den Produktionskapazitäten von Photovoltaik-Modulen. Dass diese Spitzenposition weitere Ansiedlungen wie die Spezialglasfertigung von Precision Coating nach sich zieht, zeigt auch, welch guten Klang der Solarstandort Brandenburg inzwischen hat”, sagte Minister Junghanns. “Die Ansiedlung von Precision Coating ist zudem ein wichtiger Schritt hin zu einer geschlossenen Wertschöpfungskette in der Solarindustrie im direkten regionalen Umfeld. Das ist von außerordentlichem Wert für die Wettbewerbsfähigkeit der heimischen Wirtschaft.”
“Forst hat eine große wirtschaftliche Tradition. Es liegt am Rande des Landes aber mitten in Europa.”
Minister Junghanns: “In Forst ist was los, in Forst geht’s voran.”
Landrat Friese sagte, daß der Landkreis Spree-Neiße der Hauptschwerpunkt der Energieregion Lausitz-Spreewald sei.
“Forst als Sitz der Kreisverwaltung ist die Haupstadt. Deshalb bedarf es weiterer Förderungen.” sagte er
Er verwies auf die historische Bedeutung der Braunkohle in der Region.
Seit 200 Jahren werde Braunkohle gewonnen. Auf Grundlage von Braunkohle siedelte sich Industrie an.
Es gelte, Alternativen als Komplementär zur Braunkohleverstomung zu finden und zu entwickeln.
Bürgermeister Jürgen Goldschmidt sagte: “Die Menschen haben auf ein Zeichen gewartet und die heutige Grundsteinlegung ist ein Zeichen. Es geht voran.”
“Forst liegt mitten in Europa und etabliert sich als Glasstandort,” betonte er.
Die Investition in Höhe von 30 Millionen und die neuen Arbeitsplätze seien ein Hoffnungsmacher und wirkten sich positiv auf den Bekanntheitsgrad der Stadt Forst aus.
Er bedanke sich für die gute Zusammenarbeit mit den Investoren und ihren Mut, im Vertrauen auf Zusagen des Landes in Vorleistung zu gehen.
Hintergrund:
Am 05.06.2008 wurde in einer Pressekonferenz die Ansiedlung des Unternehmens in Forst bekanntgegeben. Drei Tage vorher wurde bereits mit dem Bau begonnen.
Am 20.5.2008 lag die Baugenehmigung vor, am 28.5.2008 wurden die letzten notwendigen Grundstückskäufe und -verkäufe beurkundet und die Versorgungsleitungen waren gesichert. Am 2.6.2008 war bereits Baubeginn.
lynx architecture aus München hat das Produktionsgebäude entworfen.
Auf dem ca. 45.000 qm großen Grundstück entsteht ein Produktionsgebäude mit einer Grundfläche von 11.616 qm im Erdgeschoß.
Der Verwaltungsbereich befindet sich im Obergeschoß.
Etwas abgesetzt wird ein Aussichtsturm gebaut, der den Blick über das Dach erlaubt. Auf dem Dach entsteht eine Photovoltaik-Anlage aus 2.400 Modulen mit einer Kapazität von 450 kW.
In die Westseite des Gebäudes wird ebenfalls eine Photovoltaik-Anlage mit 3.500 Modulen integriert.
Generalunternehmer für die Erstellung des Gebäudes ist die Firma GP Schuppertbau GmbH.
In der ersten Stufe werden 42 Arbeitsplätze entstehen, in der zweiten Ausbaustufe wird der Bedarf an Arbeitskräften auf 50 oder mehr steigen.
Der Produktionsbetrieb erfolgt ohne Unterbrechung in drei Schichten.
Fertigstellungstermin ist der Januar 2009, als Produktionsbeginn ist April 2009 geplant.
Gegenüber dem geplanten Werk von Precision Coating will zudem die Solarglas AG ein Flachglaswerk zur Herstellung von Scheiben für Solaranlagen bauen. Dort liegt die Investitionssumme bei nahezu 50 Millionen Euro, wodurch etwa 100 Arbeitsplätze entstehen sollen
Solarindustrie in Brandenburg:
Die Produktionskapazität von Photovoltaik-Modulen der Brandenburger Unternehmen beträgt 38 Prozent am gesamten deutschen Produktionsvolumen und liegt damit vor Sachsen als Nummer 2 mit 28 Prozent. Insgesamt zählt die Branche inklusive Zulieferern rund 3000 Arbeitsplätze in Brandenburg.
Foto 1: Wirtschaftminister Ulrich Junghanns, daneben Karsten Wagner, Geschäftsführer der Precision Coating GmbH
Foto 2: Bürgermeister Jürgen Goldschmidt
Foto 3: Karsten Wagner ( 2. von links) erläutert das Vorhaben
Links Landrat Dieter Friese, Wirtschaftsminister Ulrich Junghanns ( 2. von rechts), Jürgen Goldschmidt (rechts)
Foto 4: Gute Wünsche zum Gelingen
Von links nach rechts: Bürgermeister Jürgen Goldschmidt, Witschaftminister Ulrich Junghanns, Karsten Wagner, Geschäftsführer der Precision Coating GmbH, Susanne Muhr von lynx architecture