„Wir sind Freunde von Arnfried“ sagen die Leute auf dem Gelände und das stimmt. Maximal 15 dürfen es derzeit sein, aus bekannten Gründen. Arnfried gehört das Gelände, auf dem das „Wilde Möhre“-Festival normalerweise Anfang August stattfindet, in diesem Jahr voraussichtlich nicht. Die Wiese muss dennoch gemäht werden und das Bauholz gesägt. Das machen die Leute ehrenamtlich – die wenigen Angestellten sind in Kurzarbeit. Um die Zukunft des Festivals zu sichern, haben sie eine Spendenaktion gestartet.
Langfristige Planung für Festival
Das Gelände hat eine lange Geschichte von Veranstaltungen und Problemen mit Behörden. Durch die „Wilde Möhre“ wurde das besser. Es gibt eine langfristige Planung und auch der Bürgermeister von Drebkau (CDU) unterstützt das Projekt.
Einmal im Jahr kommen 5.000 Menschen nach Göritz/Chórize bei Casel/Kózle und feiern dort für fünf Tage. Ausgelassen Tanzen, nette Leute treffen, die eine oder andere Brause trinken. Fünf Tage im Jahr machen den Unterschied – für die Organisierenden, die Feiernden und die Region.
Geld bleibt in der Region
Das Festival hat viele Effekte: so haben sich einige der Leute, die bei der „Wilden Möhre“ arbeiten, in den Dörfern drum herum angesiedelt und das Festival ist der fünftgrößte Gewerbesteuerzahler in Drebkau. Die Menschen aus den umliegenden Dörfern sind angetan, weil das Festival keinen Müll hinterlässt – auf dem Lande ist so etwas wichtig.
Als Dienstleister werden – wo möglich – Firmen aus der Region engagiert. Die Gaststätte „Drehpunkt Göritz“ lebt davon, dass die Gäste nicht nur veganes und vegetarisches Essen auf dem Festivalgelände mögen, sondern manchmal auch eine Roulade oder ein Eisbein. Das Umweltzentrum Casel macht den Umsatz des Jahres mit den Leuten, die im Gräbendorfer See baden wollen. Die Läden der Region stöhnen wegen der Massen an Leergut, das zu ihnen gebracht wird – aber nicht über die zusätzlichen Umsätze.
Über die Jahre hat sich das Festival in die Herzen der Menschen der Region geschlichen.
Fünf Tage machen den Unterschied. Fünf Euro auch.