Der Chor „Łužyca“ gestaltete unter der Leitung von Lubina Sauer mit wendischen Liedern ein Adventssingen in der Dissener Kirche. Nach dem Eröffnungslied begrüßte Pfarrerin Katharina Köhler die etwa zwei Dutzend Besucher. “Lasst uns die Kirche als gemütliche Bauernstube sehen, lasst uns gemeinsam in der Adventszeit die Geräusche der Umwelt ausblenden”, lautete ihre Botschaft, die sie mit einem gemeinsamen Gebet abschloss. Marga Morgenstern nahm den für sie weiten Weg aus Lübben auf sich, um den Auftritt des Chores zu erleben. “Besonders in der Adventszeit ist es für mich ein Muss, unser wendischen Kultur beizuwohnen. Der Chor ist ein einmaliges Klangerlebnis, besonders hier in der Dissener Kirche”, sagt die 80-jährige und verwies auf die zahlreichen wendischen Inschriften in der Kirche und auf die Deckenmalerei.
Diese ist mit Hunderten verschiedenen Pflanzen, Tieren und kirchlichen bzw. weltlichen Symbolen verziert. Der von der Pfarrerin hergestellte Zusammenhang zwischen Kirche und gemütlicher Bauernstube erschließt sich somit eindrucksvoll. Chormitglied Diana-Susanne Schuster ließ es sich nicht nehmen, ihre Gesangskolleginnen zu besuchen. Wegen ihres Babys konnte sie nicht mit auftreten, dafür hatte das Baby einen seiner ersten Auftritte: Es wurde von den Chorfrauen umringt und geherzt. Für die junge Mutter war es ein erster Ausflug mit Kind in die Öffentlichkeit. “Mal sehen, wie viel Kultur es verträgt”, war ihre Hoffnung, gepaart mit dem Wunsch, der Veranstaltung bis zum Ende beizuwohnen.