Zum Tag des offenen Denkmals kreuz und quer durch Burg/Spreewald
Drei Themen- eine Wanderung in der größten Flächengemeinde der Bundesrepublik Deutschland. So haben wir, Die Niederlausitzer Wandergurken, unsere 71. Tour anlässlich des Tages des offenen Denkmals am Sonntag, den 13. September 2009, im eigenen Wanderprogramm 2009 beschrieben.
Stattfinden wird das Ganze an diesem Tag in Burg/Spreewald (Landkreis Spree-Neiße). Und die drei Themen sind: 1. Das Wasserlabyrinth Spree – Kulturlandschaft des Burger Spreewaldes, 2. Die Dörfer der Preußenkönige im Burger Spreewald und 3. Die Erhaltung und Gestaltung Spreewälder Blockhäuser in Burg.
Natürlich wissen wir, dass dies ein ganz schön anspruchsvolles Programm ist, will man es an einem Tag per pedes absolvieren. Deshalb wird es zu den drei Themen, die bei genauerer Betrachtung alle in einander greifen, auch mehr nur einen Überblick geben können mit der Anregung, sich weiter selbst mit der Materie vertraut zu machen. Aus diesem Grund ist unser Vorhaben auch mehr eine Sightseeing-Tour bzw. Exkursion als eine sportliche Wanderung.
Vornehmlich werden wir Burg-Dorf und Burg-Kauper zwischen dem Festplatz im Zentrum und dem Nordweg durchstreifen, auf Wegen, die teilweise nicht so bekannt sind.
Angeregt wurden wir dazu bei einer Exkursion der Schule für Niedersorbische Sprache und Kultur Cottbus im Herbst 2008 zur gleichen Thematik. Von dieser Exkursion wie auch von der Erkundung der Tour am 13.09.09 haben wir im Internet auch bereits 2008 und jetzt zeitnah eine Fotoserie eingestellt – hier bei Niederlausitz-Aktuell “Bilder der Region” Übersicht:Spree-Neiße:Burg/Spreewald.
Vormittags wollen wir uns auf dem Weg nach Norden quer durch die Streusiedlung zwei Haufenhöfe an der Byhleguhrer Straße bzw. im Bereich Willischzaweg ansehen, den Weidendom in Augenschein nehmen und auch bei der Außenstelle der Biosphärenreservatsverwaltung vorbei schauen.
Auf dem Rückweg ins Zentrum ist ein Abstecher und Besuch der Trachtenstickerei Christa Dziumbla in der Wendenkönigstraße vorgesehen. Auf der Website „Trachtenstickerei.de“ kann man darüber lesen: „1985 begann Christa Dziumbla mit dem Besticken eines Halstuches für ihre Wendische Tracht. Bald darauf bestickte sie ein Rockband mit immerhin einer beachtlichen Länge von 3,20 m. Als Horterzieherin gründete sie die Arbeitsgemeinschaft “Sticken”, für Schülerinnen einer 7. Klasse…. In den alten Wäschetruhen ihrer Mutter waren viele Teile der alten Spreewaldtrachten zu finden. Mit Pergamentpapier und Bleistift wurden die Muster der Stickereien vorsichtig von den Originalen übernommen. Für das Sticken ist es ihr immer wichtig, dass nur originale Muster benutzt werden. Die Trachtenstickerei besteht aus der Werkstatt und einer Ausstellung. In der Ausstellung kann man sich in die Welt der Spreewaldtrachten entführen lassen. Wer wissen möchte, wie viele Nadeln in einer kompletten Spreewaldtracht stecken können, wie viel Zeit man benötigt, um sich mit solch einer Tracht zu bekleiden und warum es große und kleine Hauben bei den Spreewaldtrachten gibt, kann dies und noch vieles mehr hier erfahren.“
Abschließender Höhepunkt des Tages wird der Besuch eines vollständig erhaltenen und restaurierten, denkmalgeschützten Haufenhofes aus dem 18. Jahrhundert (1744) im Zentrum von Burg sein. Aus dem Holz einer abgetrage-nen Scheune bauten die Eigentümer des Gehöftes z.B. ein Bohlengaleriehaus nach historischer Vorlage auf, in dessen Erdgeschoss eine Schautöpferei mit Laden integriert ist – die Töpferei auf 16 Findlingen. Der Hof ist auch Heimstatt der Außenstelle Spreewald der bundesweiten Interessengemeinschaft Bauernhaus e.V.. Diese Außenstelle repräsentiert eine Gruppe interessierter, engagierter Bürger verschiedener Altersgruppen, die historische Häuser und schöne Kulturlandschaften lieben. Sie setzten sich dafür ein, „dass die historisch wertvolle, aber vielfach bedrohte Kulturlandschaft Spreewald erhalten bleibt. Eingebettet in ein Wiesenmosaik mit weit verzweigtem Gewässerlabyrinth liegt ein einzigartiger Bestand an traditionellen Blockhäusern. Dieses wertvolle Erbe soll bewahrt und für den Bedarf zukünftiger Generationen traditionsbewusst umgestaltet werden“, heißt es dazu in einem Flyer der genannten Außenstelle.
Im Anschluss an diese Sightseeing-Tour empfehlen wir für den individuellen Abschluss des erlebnisreichen Tages in Burg/Spreewald eine Besichtigung der Kirche und/oder den Besuch eines Restaurants bzw. Cafes im Zentrum des Ortes. Wer sich alles noch einmal von oben ansehen möchte, sollte zum Bismarckturm fahren, der an diesem Tag geöffnet hat. Es wird zur kostenfreien Turmbesteigung eingeladen. Unsere Tageswanderung wird etwa 13 Kilometer lang sein.
Treffpunkt und Beginn werden bei der Anmeldung bekannt gegeben. Eine Einkehr ist nicht vorgesehen. Bitte an Rucksackverpflegung denken. Keine Teilnahmegebühr – nur der Besuch der Trachtenstickerei ist kostenpflichtig. Um einen Obolus in unseren Fontane-Wanderhut wird am Ziel gebeten. Urkunde für gutgelauntes und blasenfreies Mitwandern.
Zum Foto nebenan:
Das Bohlengaleriehaus -auf 16 Findlingen gebaut- mit dem Töpferstübchen auf dem Haufenhof von 1744 in der Kurparkstraße
Anmeldungen spätestens bis zum Vorabend unter der Rufnummer 03542-3792.
Gerd Laeser
Gästeführer
Lübbenau
Der Bismarckturm, hier noch im Morgenlicht, lädt an diesem Tag auch zu kostenfreien Führungen und Turmbesteigungen ein
Unter dem Weidendom an der Byhleguhrer Straße gegenüber dem Schlossberg
Geheimtipp eines ortsansässigen Insiders, um quer durch Burg auf naturbelassenem Weg bis zum Nordweg durchzukommen – diese schmale Brücke über das Große Fließ