Zum 123. Mal wird in Burg der Hahn gerupft. Dazu lädt die Burger Jugend für Sonntag, den 31. Juli, auf die Wiese der Familien Sklaar und Blume an der Wendenkönigstraße ein.
Den Auftakt des wendischen Erntefestes bildet der Reiterball am Samstag, dem 30. Juli. Er beginnt um 20 Uhr am gleichen Ort.
Am Sonntag fängt das Hahnrupfen zur Ermittlung des Erntekönigs um 14 Uhr an. Zur Eröffnung marschieren alle Reiter auf ihren Pferden sowie ihre Partnerinnen in Tracht auf der Festwiese ein.
Für musikalische Umrahmung und das leibliche Wohl ist gesorgt.
Hintergrund:
Die Vorfahren der Sorben/Wenden glaubten an Geister der Fruchtbarkeit und der Vegetation in der Gestalt eines Tieres. Dem Hahn, sorbisch/wendisch „kokot“, sprachen sie Kräfte zu, die Ernte zu beeinflussen. Diesem Gedanken folgend wird auch das Hahnrupfen gefeiert. Dieser Brauch ist in den wendischen Dörfern der Niederlausitz am weitesten verbreitet. Und keine Angst: Hier wird kein lebender Hahn gequält.
Für das Hahnrupfen wird eine große, mit grünem Laub umwundene Pforte aufgestellt, an deren Querbalken ein toter Hahn mit dem Kopf nach unten hängend angebunden wird. Die jungen Männer des Dorfes versuchen beim rasanten Ritt durch die Pforte, dem Hahn den Kopf abzureißen. Wem das gelingt, der ist der erste König, sorbisch/wendisch „kral“. Die Burschen, die anschließend die Flügel des Hahnes erhaschen, gelten als 2. und 3. König. Natürlich bekommen die drei Erntekönige auch ihre Ernteköniginnen. Manchmal wählen sich die Burschen mit verbunden Augen ihre Königin, anderswo wird sie z. B. beim Froschkarren ermittelt.