Viele Menschen in unserer Welt sind einsam und fühlen sich von allen guten Geistern verlassen. Sie nach neuen Wegen für die Gestaltung ihres Lebens. Das wird in Richard Alferis Stück „Sechs Tanzstunden in sechs Wochen“ beschrieben. In Senftenberg wurde es jetzt mit großer Sensibilität von Frank Düwel inszeniert. Das Bühnenbild, ein Blick in bürgerliche Wohnung, wurde von Nora Maria Bräuer geschaffen und die Kostüme, die immer die Befindlichkeiten der beiden Figuren deutlich machen, wurden von Volker Deutschmann kreiert.
Die beiden Einsamen die suchen sind Lily (Sybille Böversen, wunderbar, alle Höhen und Tiefen der Figur auslotend) und Michael (Patrick Gees, jugendlich, aufbrausend, sensibel, suchend). Lilly ist Witwe eines evangelikalen Predigers. Sie will ausbrechen aus der Einsamkeit und bucht Tanzstunden. Michael, ehemals berühmter Tänzer Broadway muss jetzt seinen Lebensunterhalt mit Tanzstunden verdienen. Die Beiden kommen aus ganz unterschiedlichen Lebenswelten. Schon beim ersten Zusammentreffen kracht es zwischen beiden. Sie beschimpfen, belügen sich und wollen voneinander ablassen. Aber dann tanzen sie doch. Bei Walzer, Swing, Foxtrott, Tango, Cha-Cha-Cha kommen sie sich näher. Bei den Tanzstunden wächst zwischen ihnen Anerkennung, Verständnis und sogar Liebe. Aber sie streiten auch immer wieder. Witz, Situationskomik und klug gesetzte Pointen bringen das Publikum immer zum Lachen. Die Tragik im Leben von Lily und Michael wird trotzdem deutlich. Sybille Böversen und Patrick sind hervorragende Tänzer, jeder Schritt ist korrekt. Viele im Publikum würden gerne mittanzen. Eine wunderbare Inszenierung für Menschen, die lachen, weinen und nachdenken wollen.
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Foto: Steffen Rasche