Es ist eine Mahnung und ein Hilferuf an die Bundespolitik. In Südbrandenburg wächst die Sorge um den Erhalt der Glasmanufaktur Brandenburg (GMB) in Tschernitz. In einem Brief an Führungspolitiker des Bundes sieht die indische Mehrheitseigentümerin Borosil den Brandenburger Standort für Solarglasproduktion in Gefahr, wenn die Bundespolitik nicht handelt. Über den Brief hatte zuerst der Spiegel (+) berichtet. So hat der Solarmodulhersteller und Kunde des Tschernitzer Werkes ,Meyer-Burger, kürzlich die Einstellung seiner Produktion im sächsischen Freiberg angekündigt, sollte es keine Lösung geben, um dem Wettbewerbsdruck durch günstige Importe aus China entgegenzuwirken. Wie Brandenburgs Wirtschaftsminister Jörg Steinbach gegenüber der Deutschen Presseagentur erklärte, setzt sich die Landesregierung intensiv für den Erhalt des GMB-Standortes ein. Steinbach betonte die Notwendigkeit, dass die Produktion von Fotovoltaik-Glaspaneelen in Deutschland im Wettbewerb bestehen muss. Laut dpa-Bericht hält er dabei Bundesunterstützung durch Maßnahmen wie den Resilienzbonus für entscheidend. Auch die CDU sowie der Kreisfeuerwehrverband im Spree-Neiße-Kreis reagieren in heutigen Mitteilungen entsetzt und fordern dringend Unterstützung seitens der Bundespolitik. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hatte sich bisher für einen Resilienzbonus ausgesprochen.
Brandenburg kämpft um Industriestandort Tschernitz
Die Zukunft der Glasmanufaktur Brandenburg (GMB) in Tschernitz droht, auf dem Spiel zu stehen. Ein Schreiben der Mehrheitseigentümerin Borosil aus Indien unter anderem an die Führung der Ampelkoalition hebt die prekäre Lage der deutschen Solardindustrie hervor. Darüber hatte der Spiegel (+) berichtet. Darin wird vor einer möglichen Schließung der Produktion in Tschernitz gewarnt, falls keine sofortigen Unterstützungsmaßnahmen für die deutsche Solarindustrie ergriffen werden. Die Glasmanufaktur Brandenburg stellt einen kritischen Hersteller von Solarglas in der EU dar und ist ein wesentlicher Teil der Solarversorgungskette mit 300 Beschäftigten. Ein Kunde des Werkes ist der Solarmodulproduzent Meyer-Burger, der bereits angekündigt hat, seine Produktion im sächsischen Freiberg einzustellen. Brandenburgs Wirtschaftsminister Steinbach sagte der Deutschen Presseagentur, dass der Bund hier schnellstmöglich handeln müsse. Eine besondere Hilfe könnte demnach der “Resilienzbonus” sein. Dieser zielt darauf ab, Solaranlagen aus heimischer Produktion, die qualitativer und unter besseren Umweltstandards hergestellt werden, wirtschaftlich attraktiver zu machen. Steinbach kritisierte die langwierigen Diskussionen auf Bundesebene und forderte eine rasche Umsetzung. Meyer-Burger will seine Produktion in Freiberg im März einstellen. Eine gänzliche Schließung würde im April folgen, sollte keine Unterstützung seitens der Politik erfolgen.
Kreisfeuerwehrverbandes SPN unterstützt Kampf um Erhalt
Mit Entsetzen hat der Vorstand des Kreisfeuerwehrverbandes den Brandbrief der GMB Tschernitz gelesen. Der Verband unterstützt die Forderungen von Herzen und macht deutlich: Wir kämpfen hier nicht nur um den Erhalt von rund 300 Arbeitsplätzen, sondern auch für einen wichtigen Baustein im Brand- und Katastrophenschutz in der Region. Seit 2021 ist die Betriebsfeuerwehr Glasmanufaktur Brandenburg GmbH in Tschernitz Mitglied des Kreisfeuerwehrverbandes. In den letzten Jahren hat das Unternehmen massiv in Technik und Ausbildung der Kameradinnen und Kameraden investiert. Von dreihundert Beschäftigten sind über 20 in der Betriebsfeuerwehr aktiv. Diese ist eine wichtige Partnerin für die umliegende öffentliche Feuerwehr und im Ernstfall auch außerhalb des Betriebsgeländes im Einsatz. In der Vergangenheit gab es immer wieder gemeinsame Übungen innerhalb und außerhalb des Werksgeländes und gegenseitigen Erfahrungsaustausch. Die Verzahnung reicht weit über die Arbeitsebene hinaus: Man darf nicht vergessen, dass sich zahlreiche Beschäftigte in den freiwilligen Feuerwehren der Region engagieren und damit auch die Tageseinsatzbereitschaft in ihren jeweiligen Ortswehren mit absichern. Das Engagement des Unternehmens im Feuerwehrwesen ist beispielhaft und ein Aus für GMB würde nicht nur eine jahrzehntelange Tradition der Glasherstellung in Tschernitz beenden, sondern einen herben Einschnitt für den Brand- und Katastrophenschutz in der Region bedeuten. Der Kreisfeuerwehrverband unterstützt daher die Forderungen der GMB und appelliert an die Verantwortlichen, diese ernst zu nehmen und umzusetzen!
CDU in Spree-Neiße fordert Stützungsmaßnahmen
Vom CDU-Kreisverband heißt es : “Die Glasmanufaktur Tschernitz, ein Tochterunternehmen des indischen Mutterkonzerns Borosil, steht als der einzig verbliebene relevante Hersteller von Solarglas in der Europäischen Union vor erheblichen wirtschaftlichen Schwierigkeiten. Die Ankündigung von Meyer-Burger, einem der Hauptkunden der Glasmanufaktur, die Produktion in Deutschland im März zu beenden und das Werk zu schließen, sollte keine finanzielle Hilfe von der Politik kommen, unterstreicht die Dringlichkeit der Situation. Julian Brüning betont: „Wir stehen an einem Wendepunkt für die Zukunft der Solarindustrie und der erneuerbaren Energien in Europa. Es ist entscheidend, dass wir unsere heimische Produktion stärken und vor unfairem Wettbewerb schützen. Die Bundesregierung muss jetzt handeln und gezielte Unterstützung anbieten, um die Wettbewerbsfähigkeit und Nachhaltigkeit unserer Solarindustrie zu sichern.“ Die CDU Spree-Neiße fordert die Bundesregierung auf, entsprechende Stützungsmaßnahmen umzusetzen, um die finanzielle Belastung der Solarindustrie zu mildern und den Standort Tschernitz zu erhalten. Dazu gehört u.a. ein sogenannter Resilienzbonus, der den deutschen Markt widerstandsfähiger machen soll. Das bedeutet konkret, dass es für Solaranlagen auf Privatdächern bis zu 3,5Cent mehr Vergütung pro Kilowattstunde geben soll. Eine solche Maßnahme wäre ein entscheidender Schritt, um Arbeitsplätze zu sichern, die Versorgungssicherheit mit erneuerbaren Energien zu gewährleisten und die europäische Unabhängigkeit in der Solartechnologiebranche zu stärken. „Es ist Zeit für die Politik, Verantwortung zu übernehmen und die notwendigen Rahmenbedingungen zu schaffen, damit Unternehmen wie die Glasmanufaktur in Tschernitz weiterhin einen wesentlichen Beitrag zur Energiewende und zum Klimaschutz in Europa leisten können“, so Brüning abschließend. Die CDU Spree-Neiße steht bereit, mit allen Beteiligten zusammenzuarbeiten, um eine nachhaltige Lösung für die Herausforderungen der Solarindustrie zu finden und die Zukunft der erneuerbaren Energien in Deutschland und Europa zu sichern.”-
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Red.