Die Stadt Spremberg veranstaltet in diesem Jahr erstmals einen Jahresempfang. Bürgermeisterin Christine Herntier hat dazu über 200 Vertreter der regionalen Wirtschaft, von Landesbehörden und Organisationen, Stadtverordnete, Landtags- und Bundestagsabgeordnete sowie Bürgerinnen und Bürger der Stadt Spremberg für den 12. März um 18.00 Uhr in das Dorfgemeinschaftshaus Haidemühl eingeladen.
Nach Informationen der Bürgermeisterin zur Entwicklung der Stadt Spremberg und kulturellen Darbietungen der Musik- und Kunstschule des Landkreise Spree-Neiße können die Eingeladenen bei einem kleinen Imbiss gemeinsam mit engagierten Bürgerinnen und Bürgern, Unternehmern, Vertretern von Organisationen und des Ehrenamtes ins Gespräch kommen.
Im Rahmen des Jahresempfanges erfolgt die feierliche Übergabe der Ehrenmedaille „Besondere Verdienste für die Stadt Spremberg“ an Wolfgang Rottenau.
Die Stadtverordnetenversammlung der Stadt Spremberg hat in ihrer Sitzung am 10. Dezember 2014 die Verleihnung der Spremberger Ehrenmedaille an Wolfgang Rottenau beschlossen.
Begründung zur Verleihung der Ehrenmedaille an Herrn Wolfgang Rottenau:
1968 begann das Boxtraining in der Sportgemeinschaft Fortschritt Spremberg mit Wolfgang Rottenau als Trainer und wird bis zum heutigen Tag beim Vfl Spremberg e.V. von ihm ehrenamtlich mit viel Engagement durchgeführt.
Sein Wirken hat vielen Spremberger Kindern in mehr als 4 Jahrzehnten die Chance gegeben, Disziplin, Mut, Selbstbewusstsein und Körperbeherrschung zu entwickeln und zu stärken.
Wolfgang Rottenau begann mit 14 Jahren die Ausbildung zum Schlosser in der Zentralwerkstatt Welzow und zur gleichen Zeit mit dem Boxtraining bei Aktivist Welzow. Als das Kraftwerk Trattendorf zum Bau der Jugend erklärt wurde, holte ihn der Sportorganisator des Kraftwerkes in den Betrieb, um die Betriebssportgruppe Boxen mit aufzubauen und zu stärken. Nach dem Wehrdienst wechselte Wolfgang Rottenau zum Gaskombinat Schwarze Pumpe. Neben der beruflichen Weiterbildung zum Meister qualifizierte er sich auch im Boxsport und erwarb die Trainerlizenzen, die es ihm ermöglichten, Sportler bis zur zweithöchsten Landesklasse auszubilden (heute 2. Bundesliga). Erfolge seiner Schützlinge bei Spartakiaden und Pokalwettkämpfen sowie ihre Delegierung zur Kinder- und Jugendsportschule dokumentieren seine Trainerfähigkeiten. Aber auch DDR-Meister, Spartakiadesieger und Studentenmeister hatten bei Wolfgang Rottenau das Box-ABC erlernt.
Seit 1975 ist die Boxsektion als Trainings-Zentrum anerkannt. 1976 waren es 40 Sportler, die von Wolfgang Rottenau betreut wurden. Die erste Delegierung zur Kinder- und Jugendsportschule nach Cottbus erfolgte 1975. Bis zur Wende waren es insgesamt 16 Schüler. Hierzu wurde an mehreren Standorten mit Unterstützung weiterer Trainer trainiert. Zu den größten Erfolgen seiner Schützlinge in dieser Zeit zählen DDR-Meister und Spartakiadesieger, Teilnahmen an internationalen Kämpfen der Juniorenauswahl der DDR sowie Junioreneuropameisterschaften.
Seit 1994 ist Wolfgang Rottenau im Vorruhestand und hat sich seitdem noch intensiver um die Entwicklung des Amateurboxsports in Spremberg gekümmert. Unermüdlich ist er an den Schulen unterwegs, um Kindern und Jugendlichen interessante Freizeitangebote vorzustellen und ihnen über die eigene sportliche Betätigung Selbstbewusstsein, Ausdauer, Kraft, Teamgeist und Respekt vor dem sportlichen Kontrahenten anzueignen.
Die besten Boxer wurden wieder an die Lausitzer Sportschule nach Cottbus geschickt. In dieser Zeit konnten Sportler Goldmedaillen bei den Deutschen Meisterschaften, internationalen Meisterschaften und Medaillen bei internationalen Turnieren erringen.
Von 1997 bis jetzt sind von Wolfgang Rottenau 25 Sportler an die Sportschulen Cottbus und Frankfurt/Oder delegiert worden. Viele Stunden seiner Freizeit hat der engagierte Trainer in die Entwicklung Spremberger Kinder investiert. Dazu waren sehr viel Verständnis von seiner Familie notwendig, aber auch viel Leidenschaft und ein wenig Sportverrücktheit, um über diesen langen Zeitraum so viel Energie in den Sport investieren zu können.
Wolfgang Rottenau trainiert mit seinen 76 Jahren immer noch mehrmals die Woche mit Kindern und Jugendlichen in Spremberg, Leuthen und Drebkau. Er ist in seiner Sportart über die Landesgrenzen hinaus bekannt und seine Erfahrungen als Trainer werden in Fachkreisen geschätzt.
Im Spremberger Heimatkalender 2014 ist die Geschichte des Spremberger Amateurboxens ausführlich dokumentiert.
Quelle: Stadt Spremberg