Auch in Spremberg ist heute wieder ein Hilfstransport für die Menschen in der Ukraine gestartet. Seit Anfang des Monats hatten Schüler und viele freiwillige Helfer rund um das Albert-Schweitzer-Familienwerk Spenden, Medikamente und Hilfsgüter gesammelt. Vier Transporter und ein LWK bringen sie jetzt in die Grenzregion zur Ukraine. Auf dem Rückweg werden die Lausitzer 26 Kriegsflüchtlinge mitnehmen, um sie in Sicherheit zu bringen.
Albert-Schweitzer-Familienwerk zur Aktion:
Emsiges Gewusel herrscht am Dienstagnachmittag auf dem Innenhof in der Spremberger Gartenstraße 9. Zwischen dem Albert-Schweitzer-Haus und der Tafel Spremberg des Albert-Schweitzer-Familienwerks Brandenburg rühren mehr als 40 Schülerinnen und Schüler des Erwin-Strittmatter-Gymnasiums umher. Sie sortieren Lebensmittel, Kleidung und Medikamente, packen und beschriften Kisten, bilden Menschenketten und hieven einen Karton nach dem anderen in die bereitstehenden Fahrzeuge. Vom 4 bis 14. März hat das Lausitzer Haus des Lernens, die BOS Spremberg, das Erwin-Strittmatter-Gymnasium und die Heidegrundschule Sellessen unter Koordination des Albert-Schweitzer-Familienwerks Brandenburg Hilfsgüter gesammelt für die Menschen in der Ukraine.
Heute Früh um 8 starteten hier 4 Transporter und ein LKW in Richtung Korczowa, ein kleines Dorf wenige Kilometer von der ukrainisch-polnischen Grenze entfernt. Dort wird die Wagenladung direkt an eine ukrainische Hilfsorganisation übergeben. Hinter dem Steuer sitzen Mitarbeitende und Angehörige der Schulen und des Vereins sowie mehrere Dolmetscherinnen. Besonders erfreulich: Neben den Sachspenden sind Zuwendungen in Höhe von 2000 Euro zusammengekommen, von denen der Verein Medikamente, OP- und Verbandsmaterialien kaufen konnte – Dinge, die im Moment am meisten gebraucht werden in der Ukraine, wo in weiten Teilen die medizinische Versorgung gefährdet ist.
Nachdem die Fahrzeuge ihre Fracht abgegeben haben, kommen sie am Freitag jedoch nicht leer zurück: Etwa 26 ukrainische Frauen und Kinder sollen sich mit ihnen auf den Weg nach Spremberg machen – eine Schicksalsfahrt in die Sicherheit. Im Vorfeld hat das Albert-Schweitzer-Familienwerk Brandenburg Anfragen bekommen von Menschen in der Region, deren Verwandte der Grenze auf eine Reisemöglichkeit warten. Andere werden spontan mitgenommen und in hiesige Familien untergebracht.
“Welle der Hilfsbereitschaft hat uns umgehauen”
Geschäftsführer Kai Noack: „Die Welle der Hilfsbereitschaft, die uns entgegengeschlagen ist, hat uns umgehauen. So etwas habe ich während 30 Berufsjahren in der sozialen Arbeit in dieser Form selten erlebt. Obwohl im Umkreis gerade unzählige andere Aktionen laufen, können wir eine unglaubliche Fülle an Spenden an die Grenze bringen. Wir danken besonders dem Landesverband der Tafeln Baden-Württemberg e.V. und Angie Reinecke, die uns in ehrenamtlicher Tätigkeit eine große Menge haltbarer Lebensmittel direkt von den Herstellern vermittelt hat. Und natürlich jedem Schüler, jeder Schülerin, ihren Familien, den Mitbürgern und auch unseren Helferteams, die für die Menschen in der Ukraine zusammenstehen. Sie haben keine Mehrstunde oder Wochenendarbeit gescheut und nehmen sogar die beschwerliche Reise auf sich, um das Gesammelte persönlich an Ort und Stelle zu bringen. Ihr seid großartig!“
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Red. / Presseinformation