Seit einiger Zeit war es angekündigt, und am Pfingstwochenende nun in die Tat umgesetzt. Reif für den Abschied als Stadionsprecher, übergab Frank Schneider das künftige Mikrofon an seinen Kollegen Marcel Barth. Diesen Fakt müssen die Forster erst einmal verdauen, schließlich hat es der Sprecher in der Hand das Publikum anzuheizen und kompetent ins Geschehen zu ziehen. Und das konnte er schon immer.
Manchmal fürchtete man schon, das er vor Aufregung irgendwann aus seinem Sprecherhäuschen hoch über der Rennpiste fallen werde. Die Messlatte hängt nun hoch, aber Marcel Barth hatte schon beim Derny ein gutes Händchen am Mikro, so auch beim Steherrennen. Nach einer so langen Zeit und immer dicht am Publikum kann man Frank Schneider nur alles Gute für die Zukunft wünschen und Marcel Barth eine beginnende schöne, neue Zeit.Der nächste Abschied der sehr emotional ausgefallen ist, war das letzte Rennen des sympathischen Niederländers Patrick Kos sowie dem Schrittmacher Christian Dippel. Christian bekam einen Ehrenplatz im Oval und durfte eine Rose als Erinnerung pflanzen. Beide Fahrer verabschiedeten sich standesgemäß durch das Radspalier aller Fahrerkollegen und Schrittmacher vor dem Publikum. Drei Abschiede während vier Stunden im Rennoval ließ schon das eine oder andere Tränchen fließen.
Die Organisatoren hatten dies Mal überhaupt einen guten Draht zu ganz oben, die Sonne schien satt, Zuschauerrekord seit vier Jahren, und eine Elite auf den Rädern. Alles aber wäre nichts, ohne diese verrückten,und Radsport-schwer-verliebten Fans, wie sie nur Forst zu bieten hat. Alle Fahrer die zum ersten Mal in Forst dabei sind, sind immer wieder überwältigt von dieser unbeschreiblichen Stimmung, die sie erwartet. Da wundert es auch nicht , das Zachary Kovalcik ein junger Fahrer aus den USA den weiten Weg auf sich nimmt, um in Forst- wo liegt denn das ? -für zwei Tage ein solches Rennen zu fahren. Allerdings kann er sich auch darauf verlassen, das er hier immer mit offenen Armen empfangen wird, und das wurde er. Von Amerika nach Forst also, für ihn ein kleines Stückchen nach Hause kommen.Große Achtung erfuhr der Tags zuvor schwer gestürzte Jakub Filip (CZE) der es sich nicht nehmen ließ, trotz dickem Pflaster unter dem gesamten und dich geschwollenen Kinn, 10 Runden ehrenhalber über die Distanz von 30 km zu fahren. Das begeisterte und motivierende Publikum zollte ihm dafür gebührenden Respekt.
Es war wieder spannend im Oval. Neue Dernymaschinen werden beim nächsten Rennen zu sehen sein, die Präsentation erfolgte auch hier standesgemäß mit einer Runde entlang aller Zuschauer. Die Firma Mäbert und Jahrow waren Sponsoren von zwei Maschinen, zwei hat der PSV angeschafft. Die neue Forster Bürgermeisterin Simone Taubenek hatte ihren ersten offiziellen Auftritt und fühlte sich mang den kraftvollen Fahrern sichtlich wohl. Die Jüngsten U 13 und U 15 konnten im Scratch und Punktefahren zeigen, was in ihnen steckt und der eine oder andere Fahrer ist ganz bestimmt der Lokalmatador von Übermorgen.
Spannende Läufe erlebten die Zuschauer auf der sanierungsbedürftigen Rennbahn in Forst. Franz Schiewer (GER) hatte am Sonntag die Nase vorn und fuhr sich ganz souverän seinen Sieg hinter Schrittmacher Gerd Gessler (GER) ein. Zweiter wurde Stefan Schäfer (GER) hinter Peter Bäuerlein (GER) und dritter Giuseppe Atzeni (SUI) hinter André Dippel (GER).
Während die Männer mit den starken Waden ihre Kraft auf dem Rennrad umsetzten, genossen die kleinen und großen Forster auf der großen Wiese im Innenraum leckere Würstchen, Kuchen oder konnten auf der Hüpfburg die langen Runden überbrücken. Ein Volksfest für die ganze Familie hat der PSV da geschaffen und die Gäste nehmen dieses Angebot immer wieder gerne an.