“You were a bloody fucking good audience, thank you Forst!” …. das waren die letzten Worte des Pogues Gitarristen Jamier Clarke aus London, bevor er schweissgebadet spät in der Nacht die Bühne im Manitu verließ. Und der Mann hatte recht.
Ja es war ein wunderbarer Abend, tolle Künstler aber auch ein tolles Publikum, das mitging, mitklatschte, mittanzte. Ich als Initiator hatte schon bei der 2. Auflage des Festivals im letzten Jahr so meine Bedenken, ob wir den Erfolg vom ersten Festival im Rosengarten auch im Manitu hinbekommen und stellte fest, das 2. war noch besser. Und nun, das 3. Festival vom Samstag im Manitu ist noch ganz frisch, kann ich mehr als zufrieden sagen: Dieses 3. Festival war nochmal besser als seine Vorläufer. Also wenn das im nächsten Jahr und darauf die Jahre so weitergeht, können wir mehr als zufrieden sein. Nun, woran liegt es? Zum einen an den Top Bands, die wir immer als Hauptact des Abends gewinnen können. Diesmal war es sogar mit Jamie Clarke ein Original Pogues Musiker. Aber auch an der interssanten Mischung an diesen Folkabenden.
Schon als ich als Solist mit meinen Liedern begann, spürte ich, da liegt heute was in der Luft, denn schon bei meinen Sololiedern fingen die ersten an zu tanzen. Nach mir überzeugte die “Irish Dance Company” aus Cottbus mit einer hervorragenden Choreografie und die Tanzschuhe klackten nur so auf dem Holzparkett im Manitu. Drjewjanki brachten die Zuhörer mit deutschen und sorbischen Liedern zum Schmunzeln und bei Gerhard Paucker hatte ich nicht zuviel versprochen. Er packte gleich 3 verschiedene Dudelsäcke aus und brachte diese zum Klingen, einen altdeutschen, einen sorbischen (“tote Ziege!”, weil er Ziegenhörner und Ziegenfell hat) und sogar einen schottischen Dudelsack!
Spätestens bei Jamie Clarke’s Perfect blieb kaum mehr einer im Saal sitzen. Jamie ist nicht nur ein excellenter Gitarrist sondern auch ein sehr markanter Sänger, der mit seiner Stimme spielt und alle Facetten zeigte von ganz ruhigen Stücken bis hin zu rockigen fetzigen Songs mit Punkanklängen. Überhaupt waren viele Poguesstücke dabei, wie zum Beispiel “Dirty Old Town” oder “Streams of Whiskey”. Auch eine Coverversion von den Kinks brachte er zum besten, “Sunny Afternoon”.
Auch mit dem Besuch der Veranstaltung können wir zufrieden sein, hatte ich doch auch hier meine Bedenken wegen des parallel stattfindenden Mitternachtsshoppings . Aber es zeigte sich, dass beide Veranstaltungen gut besucht waren auch wenn beides zugleich ablief. Wir konnten immerhin etwa 200-300 Folkfans im Manitu begrüßen.
Dennoch versuche ich unbedingt eine Dopplung der Termine im nächsten Jahr zu vermeiden.
Wo wir gerade beim neuen Jahr sind. Im nächsten Jahr wird es definitiv das 4. Forster Irish Folk Festival geben, und dies auch wieder mit einer interessanten Mischung und einer Top Hauptband. Schon jetzt laufen dafür zusammen mit Frank Pfitzmann vom Manitu die Vorbereitungen. Wir haben schon diverse Anfragen von großen Bands, die unbedingt mal bei uns in Forst zum Irish Folkfestival auftreten möchten. Daran sieht man, dass sich Forst als Veranstaltungsort in der Folkszene herumspricht. Und auch was die Besucher angeht, so konnte ich außer Gästen aus Forst und Cottbus Leute ausmachen, die von weiter her extra zu unserem Festival kamen, aus Calau, aus Potsdam und aus Berlin.
Mein Ziel bleibt weiterhin dieses bunte Folk Festival hier zu etablieren und auch damit überregional für Forst und sein Folkfestival die Werbetrommel zu rühren. Ich freue mich auf alle, die auch im nächsten Jahr wieder dabei sind!
Ihr “Spree-Neisse Ire” Wolfgang Dannat