Vorstellung eines gemeinsamen Verwaltungs-Studienganges für Land und Kommunen
Am vergangenen Mittwoch (25.) hatte das Niederlausitzer Studieninstitut für kommunale Verwaltung (NLSI) die Ausbildungsleiter der Städte, Gemeinden, Ämter und Landkreise in die Burg in Beeskow zur diesjährigen Sitzung des Ausbilderarbeitskreises eingeladen. Die Versammlung findet ein Mal im Jahr statt und dient sowohl dem gemeinsamen Erfahrungsaustausch der Ausbildungsbehörden untereinander, als auch der Vorstellung und Diskussion neuer Entwicklungen und Projekte im Bereich der Aus- und Fortbildung in den Kommunalverwaltungen.
Bei der diesjährigen Sitzung begrüßte das NLSI als besondere Gäste den Dekan des Fachbereichs Wirtschaft, Informatik und Recht der Technischen Hochschule Wildau, Prof. Dr. Bertil Haack, sowie den Referatsleiter für Finanz- und Dienstrecht beim Städte- und Gemeindebund Brandenburg, Joachim Grugel. Beide stellten den neuen Bachelor-Studiengang „Öffentliche Verwaltung Brandenburg” vor, mit dem sich die Absolventen für den gehobenen Verwaltungsdienst qualifizieren und zwar gleichermaßen für die Kommunal- als auch für die Landesebene.
Damit wird der bestehende Weg in den gehobenen Verwaltungsdienst, der über die Ausbildung zum Verwaltungsfachangestellten und dem anschließenden Erwerb der Qualifikation eines Verwaltungsfachwirts – dem „Meistergrad” der Verwaltungsausbildung – führt, um einen wissenschaftlichen Bildungsweg ergänzt.
Bei der Festlegung der Inhalte des neuen Bachelor-Studiengangs hat das NLSI wesentlich mitgearbeitet. In einer eigens für diesen Zweck gebildeten Arbeitsgruppe sitzen neben Vertretern des Landes auch die beiden brandenburgischen Studieninstitute an einem Tisch, um gemeinsam über die in der Praxis geforderten Bildungsschwerpunkte zu beraten.
Wie Joachim Grugel vom Städte- und Gemeindebund darstellte, wird Qualifikation auch in Zukunft ein wichtiges Thema bleiben. Die Kommunalverwaltungen werden infolge der demografischen Entwicklungen die nächsten Jahre einen rasant steigenden Bedarf an qualifiziertem Verwaltungspersonal bekommen. Der Grund liegt darin, dass in vielen Verwaltungen Mitarbeiter vor der Altersgrenze stehen und bald in den Ruhestand verabschiedet werden.
Umso wichtiger ist es, dass den Verwaltungen entsprechende Möglichkeiten gegeben werden, geeignete Nachwuchkräfte auszubilden. Der neue Studiengang stellt nun eine wertvolle Ergänzung des bestehenden Angebotes dar.
Info zum NLSI:
Das NLSI ist ein kommunaler Zweckverband, der von den Landkreisen Dahme-Spreewald, Elbe-Elster, Oberspreewald-Lausitz, Oder-Spree und Spree-Neiße sowie den beiden kreisfreien Städten Cottbus und Frankfurt (Oder) für die Aus- und Fortbildung gegründet wurde. Das Angebot reicht von von der Erstausbildung für Verwaltungen (z.B. Angestelltenlehrgang I, Verwaltungsfachangestellte/r) über Weiterbildungslehrgänge (z.B. Verwaltungsfachwirt) bis hin zu Seminaren und Einzelfortbildungen zu diversen, für die Kommunalverwaltung relevanten Themenstellungen. Weitere Informationen zur Aus- und Fortbildung im allgemeinen Verwaltungsdienst der Kommunalverwaltungen sind unter www.studieninstitut-beeskow.de abrufbar.
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Gastredner Prof. Dr. Bertil Haack, Dekan des Fachbereichs Wirtschaft, Informatik und Recht der Technischen Hochschule Wildau, stellte im Rahmen des diesjährigen Treffens der Ausbilder den neuen Bachelor-Studiengang „Öffentliche Verwaltung Brandenburg” vor.
Quelle & Foto: Niederlausitzer Studieninstitut für kommunale Verwaltung (NLSI)