Ein gelber ADAC-Rettungshubschrauber, rasante Fahrten der DRK-Wasserwacht und staunende Kinderblicke: Am Kindertag war am Senftenberger See bei Großkoschen einiges los. Doch zum Glück handelte es sich dabei nicht um einen Ernstfall, sondern um eine spektakuläre Abschlussübung der DRK-Wasserwacht und der ADAC Luftrettung. Im Rahmen eines intensiven Ausbildungswochenendes trainierten zehn angehende Rettungsschwimmer lebensrettende Maßnahmen und übten erstmals ein neues luftunterstütztes Rettungskonzept mit selbstaufblasenden Rettungsbojen. Neben der Rettung aus dem Wasser standen medizinische Versorgung und psychologische Betreuung im Mittelpunkt der Ausbildung.
Der DRK-Kreisverband Lausitz teilte dazu mit:
Die zahlreichen DRK-Rettungsschwimmer sowie der gelbe ADAC Hubschrauber zogen am Kindertag in der Nähe der Schiffsanlegestelle von Großkoschen alle Blicke auf sich. Immer wieder fliegt der ADAC-Rettungshubschrauber über das Wasser des Senftenberger Sees und fahren Rettungsboote der Wasserwacht des DRK-Kreisverbands Lausitz auf den See hinaus. Was im ersten Moment wie ein schlimmes Unglück wirkt, ist zum Glück nur eine großangelegte Übung unter Prüfungsbedingungen. Während der Flugpausen hatten insbesondere die kleineren Besucher an diesem Kindertag die Gelegenheit, einen Blick ins Innere des Rettungshubschraubers zu werfen.
Ausbildungs-Wochenende bei der DRK-Wasserwacht
„Hintergrund des Aktionstages Wasserrettung am Sonntag war die dreitägige Basisausbildung von Rettungsschwimmern im Wasserrettungsdienst an Freigewässern“, erklärt Aron Trippner, Ausbilder und Kreisleiter der DRK-Wasserwacht sowie Ortsgruppenleiter der Wasserwacht Falkenberg. Zwischen Freitagabend und Sonntag durchliefen zehn Teilnehmende der DRK-Wasserwacht Senftenberg ein intensives Ausbildungsprogramm, das Theorie und Praxis eng miteinander verknüpfte.
„Die angehenden Rettungsschwimmer wurden in verschiedenen lebensrettenden Maßnahmen geschult, darunter medizinische Maßnahmen bei der Reanimation von Kindern und Erwachsenen, die Suche von vermissten Personen mit unterschiedlichen Techniken, die Rettung von Personen mit dem Rettungsboot und der Umgang mit psychisch belastenden Situationen. Für den letzten Punkt konnten wir Beate Bergmann von der Notfallseelsorge des Landkreises OSL gewinnen. Sie vermittelte den Teilnehmenden Strategien zur Betreuung Betroffener und zur Selbstfürsorge nach belastenden Einsätzen“, schildert Felix Lange, Ortsgruppenleiter der DRK-Wasserwacht Senftenberg.

Gemeinsame Abschlussübung mit dem ADAC
Höhepunkt der Ausbildung war am Sonntag die gemeinsame Abschlussübung mit der ADAC Luftrettung, bei der ein neu entwickeltes luftunterstütztes Rettungskonzept erprobt wurde. Als schnelles Einsatzmittel kann der Hubschrauber Ertrinkende aus der Luft gut orten, bisher jedoch ohne konkrete Hilfe leisten zu können. Die Hubschrauber der ADAC Luftrettung wurden daher mit selbstaufblasenden Rettungsbojen ausgestattet, die den Ertrinkenden zugeworfen werden können, sodass diese ein helfendes Auftriebsmittel haben. Außerdem dient der Hubschrauber auch zur besseren Ortung für die Rettungskräfte der Wasserwacht, welche dann die Betroffenen ins Rettungsboot retten und medizinisch erstversorgen können.
Neun Mitarbeitende der ADAC Luftrettung aus Senftenberg trainierten am Sonntag gemeinsam mit der DRK-Wasserwacht den Ablauf und das Zusammenspiel der Einheiten in mehreren Anläufen – eine Premiere in dieser Form, für die extra ein Ersatzhubschrauber aus Halle organisiert wurde. „Es war schon eine merkwürdige Situation, wenn der Hubschrauber auf einen zufliegt, vergleichbar in etwa mit einem 40-Tonner, der auf einen zufährt“, beschreibt es Rettungsschwimmer David Torge, der im Wasser den Ertrinkenden mimt.
Die Übung fand vor den Augen zahlreicher Fachbesucher von Rettungsleitstellen, Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben statt, darunter Vertreter der Leitstellen Lausitz und Ostsachsen, des Landkreises OSL sowie des Zweckverbandes Lausitzer Seenland Brandenburg. „Neben den zehn Absolventen der Ausbildung waren zwölf zusätzliche Einsatzkräfte der DRK-Wasserwacht Senftenberg, vier Ausbilder und drei Boote im Einsatz. Auch der reguläre Wachdienst am See wurde parallel durchgeführt“, schildert Felix Lange das Aufgebot vor Ort am Sonntag.
Der Aktionstag bot nicht nur den Teilnehmenden eine praxisnahe und realistische Vorbereitung auf künftige Einsätze, sondern zeigte auch eindrucksvoll, wie vielseitig und schlagkräftig die DRK-Wasserwacht am Senftenberger See aufgestellt ist. Ergänzend wurden moderne Einsatzmittel des Katastrophenschutzes vorgestellt wie der Gerätewagen Wassergefahren des Landkreises Elbe-Elster.
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Red. / Presseinfo