Die neue Bühne Senftenberg trauert um den ehemaligen Intendanten Manuel Soubeyrand. Am zweiten Weihnachtsfeiertag verstarb Soubeyrand unerwartet mit Alter von 65 Jahren. Insgesamt acht Jahre lang steuerte er das Theaterflaggschiff in Senftenberg.
Die neue Bühne Senftenberg teilte dazu mit:
Manuel Soubeyrand ist am zweiten Weihnachtsfeiertag im Alter von 65 Jahren verstorben. Der vormalige Intendant der neuen Bühne Senftenberg leitete das Theater in den Jahren von 2014 bis 2022. Seine Spektakel avancierten zu beliebten Höhepunkten jeder Spielzeit. Unter seiner Intendanz wurde die neue Bühne Senftenberg 2017 zur Landesbühne, mit Geldern der Förderrichtlinie „Strukturentwicklung Lausitz“ gelang die Bewilligung des Werkstattneubaus/~ sanierung. „Wir wollen nicht ins Guinnessbuch der Rekorde, sondern in die Herzen der Zuschauer“, beschrieb Manuel Soubeyrand das Credo seiner neuen Bühne Senftenberg. Am zweiten Weihnachtsfeiertag verstarb der vormalige Intendant der neuen Bühne Senftenberg Manuel Soubeyrand im Alter von 65 Jahren.
Manuel Soubeyrand wurde zwar 1957 in Köln geboren, doch übersiedelte seine Mutter schon ein Jahr später mit ihm in die DDR, nach Berlin (Ost). Nach einer Berufsausbildung mit Abitur als Zootechniker / Mechanisator (Melker) arbeitete er zwei Jahre als Bühnenarbeiter an der Volksbühne Berlin. Dem Schauspielstudium an der Staatlichen Schauspielschule Berlin (Ost) von 1979-1982 folgte 1982-1993 ein erstes Engagement als Schauspieler am Berliner Ensemble. Danach arbeitete er als freiberuflicher Regisseur und Schauspieler. Ab 1988 war Manuel Soubeyrand regelmäßiger Gastdozent im Fach Schauspiel an der Hochschule für Schauspielkunst “Ernst Busch” in Berlin und ab 1994 Gastdozent für Schauspiel an der Hochschule für Schauspielkunst “Mendelssohn Bartholdy” in Leipzig. Im Jahr 2000 wurde er als Schauspieldirektor und Chefregisseur an das Schauspiel in Chemnitz engagiert. In den Jahren 2004 bis 2014 war Intendant der Württembergischen Landesbühne Esslingen, von 2014 bis 2022 war er Intendant der neuen Bühne Senftenberg. In dieser Zeit gelang ihm die Umstrukturierung des Senftenberger Theaters hin zur Landesbühne Süd. Seit 2017 bespielt das Theater so das Senftenberger Umland und die Region. Möglich wurde unter seiner Intendanz auch die Bewilligung der Förderung eines Werkstattneubaus. Rund 6,5 Millionen Euro erhält die neue Bühne Senftenberg dafür als erstes Projekt aus der Förderrichtlinie „Strukturentwicklung Lausitz“.
Unvergessen bleiben seine Spektakel, die in der Tradition der Glück-Auf-Feste zu beliebten Höhepunkten einer jeden Spielzeit avancierten, aber auch seine Inszenierungen wie „Die Dreigroschenoper“ im Amphitheater, das Brecht gewidmete Spektakel „Brecht Auf. Das Fest“, seine vielbeachtete Inszenierung von Heiner Müllers „Germania III“.
„Wir wollen nicht ins Guinnessbuch der Rekorde, sondern in die Herzen der Zuschauer“, beschrieb Manuel Soubeyrand immer das Credo seiner neuen Bühne Senftenberg. Anekdoten über die Vorwendezeit am BE im bewegten und politischen Berlin oder ein schier unerschöpfliches Repertoire an Brecht-Zitaten prägten die Zusammenarbeit ebenso sehr wie sein unerschütterlicher Glaube an das Gute im Menschen. Eine gute Zukunft für die Gesellschaft, das war immer der Wunsch dieses hoffnungsvollen Idealisten, der mit den Mitteln des Theaters seinen Teil dazu beitragen wollte und dem dies auch gelang.
„Meine Zusammenarbeit mit ihm war bei Weitem nicht so intensiv, wie für sehr viele der Mitarbeitenden am Haus, doch auch ich bin bestürzt. Meine Gedanken und mein Mitgefühl sind bei seiner Familie, insbesondere bei seiner Frau und seinen beiden Töchtern“, so Intendant Daniel Ris über den plötzlichen Tod seines Vorgängers.
„Mit großer Bestürzung und tiefer Trauer haben wir vom Tod unseres ehemaligen Intendanten Manuel Soubeyrand erfahren. Erst vor wenigen Monaten verabschiedete er sich als Intendant und Verbandsvorsteher von der neuen Bühne Senftenberg. Der Nachfolger von Sewan Latchinian war ein leidenschaftlicher und kreativer Theatermensch, der es verstand, das Theaterflaggschiff der Lausitz in den 8 Jahren seines Wirkens erfolgreich zu steuern. Und obgleich die Ereignisse der vergangenen zwei Jahre keine leichten waren für Kunst und Kultur, so hat es Manuel Soubeyrand doch immer wieder aufs Neue geschafft – und die Herzen der Zuschauer erreicht.
„Der Mensch ist erst wirklich tot, wenn niemand mehr an ihn denkt“, sagte Bertolt Brecht und so werden wir Manuel Soubeyrand und seine großen Verdienste in ehrenvoller Erinnerung behalten. Seiner Ehefrau und seinen Töchtern gilt unser tiefes Mitgefühl.“ so Siegurd Heinze, Landrat des Landkreises Oberspreewald-Lausitz und Vorsitzender der Verbandsversammlung Zweckverband Neue Bühne. Andreas Fredrich, Bürgermeister der Stadt Senftenberg: „Meine Gedanken sind bei seiner Frau und seinen Kindern. Wir alle werden seine Intendanz, sein Engagement aber vor allem ihn als Menschen in guter Erinnerung behalten.
Kulturministerin Manja Schüle trauert
Das Kulturministerium teilte dazu mit: „Der Tod von Manuel Soubeyrand ist ein Schock, ein immenser Verlust. Manuel Soubeyrand hat die neue Bühne Senftenberg entscheidend geprägt, er hat sie mit attraktiven Kulturangeboten, zahlreichen Gastspielen als Landesbühne Süd – übrigens seine Idee – und engagierten Kinder- und Jugendprojekten weit über die Grenzen der Lausitz bekannt gemacht, hat sie zum wichtigen Impulsgeber bei der erfolgreichen Gestaltung des Strukturwandels gemacht. Manuel Soubeyrand war aber weit mehr als nur ein großartiger Theatermann: Als wir uns während der Corona-Pandemie auf den Brandenburger Weg verständigten, um solidarisch weiterhin Kultur zu ermöglichen, war Manuel Soubeyrand als einer der ersten mit dabei. Als Russland seinen völkerrechtswidrigen Krieg gegen die Ukraine begann, war es wiederum Manuel Soubeyrand, der mit seinem Team sehr schnell großartige Hilfsaktionen für die Ukraine auf die Beine stellte – etwa mit dem deutsch-ukrainischen Theaterprojekt ‘Borderlands‘ und Benefizveranstaltungen für ukrainische Künstlerinnen und Künstler. Manuel Soubeyrand war ein sensibler Seismograph gesellschaftlicher Entwicklungen, außerordentlich kluger und kreativer Kopf, bestens vernetzter Stratege und leidenschaftlicher Herzensmensch. Er wird Brandenburg, er wird der Theaterwelt fehlen. Er wird mir fehlen.“ so Kulturministerin Manja Schüle.
Ein Großer ist gegangen: Manuel Soubeyrand war nicht nur ein großartiger Theatermann an der #neuenBühneSenftenberg, er war sensibler Seismograph gesellschaftlicher Entwicklungen, außerordentlich kluger & kreativer Kopf und leidenschaftlicher Herzensmensch. Er fehlt! Mir! pic.twitter.com/7Mh4g8g55v
— Manja Schüle (@ManjaSchuele) December 28, 2022
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Red. / Presseinformation