Der Fernleitungsnetzbetreiber ONTRAS Gastransport GmbH, Leipzig, erneuert in den Jahren 2020 und 2021 die Ferngasleitung (FGL) 12 zwischen Strehla und Lauchhammer, um eine nachhaltige und weiterhin sichere Versorgung der Region mit Gas zu gewährleisten. Dabei werden die Rohre der alten Leitung ausgebaut und fachgerecht einer Wiederverwertung zugeführt, neue Abzweigarmaturen errichtet sowie zwei Querverbindungen zu bestehenden ONTRAS-Leitungen geschaffen. Zudem entstehen zwei neue Molchschleusen. Damit lässt sich später – ähnlich wie bei der Rohrpost – die Leitung bei laufendem Betrieb mit einer Messsonde (sog. Molch) reinigen und untersuchen. Außerdem wird ein Teil der Armaturengruppen automatisiert und zwei Kabelschutzrohre entlang des Streckenverlaufs verlegt. Die neue Leitung wird weitestgehend in der bisherigen Trasse verlegt. Für den termingerechten Bauablauf liefern ab kommende Woche Spezialtransporte Rohre und weiteres Material zu den Rohrlagerplätzen in Zeithain und Forberge.
Mehr als 600 Rohre für die FGL 12 und Anschlussleitungen
Die für die Erneuerung mehrerer Anschlussleitungen benötigten Rohre aus Spezialstahl, teilweise umwickelt mit Glasfaserverstärktem Kunststoff (GFK), werden vom 3. Februar bis zum 7. Februar auf dem Lagerplatz Industriestraße in Zeithain erwartet. An vier Arbeitstagen transportieren 19 LKWs die 371 jeweils 18 Meter langen und 30 Zentimeter dicken Rohre (DN 300), neun davon GFK-Rohre. Damit können insgesamt rund 6,7 Kilometer Leitung neu entstehen. Weitere 81 Rohre von zehn Zentimetern Durchmesser sind für dünnere Anschlussleitungen mit einer Gesamtlänge von 1,5 Kilometern bestimmt.
In der darauffolgenden Woche wird auch der Lagerplatz der Agrargenossenschaft Forberge erstmals mit Rohren für die Hauptleitung beliefert. Ab 10. Februar befördern Tieflieger insgesamt 262 der 18 Meter langen Rohre mit einem Durchmesser von 40 Zentimetern, ausreichend für rund 4,7 Kilometer Leitung. Die beiden Lagerplätze werden voraussichtlich bis Ende 2020 genutzt. Weitere Materiallieferungen für die FGL 12 sind im April vorgesehen.
Hintergrund
Die FGL 12 wurde 1955 mit unterschiedlichen Durchmessern zwischen 30 und 50 Zentimetern gebaut und ist für einen max. Betriebsdruck von 16 bar ausgelegt. Turnusmäßige Untersuchungen zeigten, dass einige Abschnitte eine zu geringe Überdeckung aufweisen oder der Korrosionsschutz verbesserungswürdig ist. Zudem wechseln auf dem rund 45 Kilometer langen Abschnitt mehrfach die Rohrdurchmesser. Damit lässt sich die Leitung nicht bei laufendem Betrieb durch eine mit dem Gasstrom transportierte Messsonde (Molch) untersuchen. Der Abschnitt zwischen dem Netzknotenpunkt Lauchhammer und Strehla soll deshalb neuverlegt werden. Eine neue in zwei Abschnitten molchbare Leitung mit 50 Zentimetern (ca. zehn Kilometer) bzw. 40 Zentimetern Durchmesser (ca. 35 Kilometer) wird entstehen.
pm/red
Foto: Ontras GmbH