Besonderer Klavierabend zur Ersten Brandenburgischen Landesausstellung im Refektorium Doberlug/Studenten gestalten Medtner-Konzert mit Titel „Märchen“
Ein außergewöhnlicher Klavierabend findet am 18. Juni 2014, um 19 Uhr, im Refektorium in Doberlug statt. Dem Leiter der Kreismusikschule „Gebrüder Graun“, Thomas Prager, ist es gelungen, im Rahmen der Ersten Brandenburgischen Landesausstellung die BTU Cottbus als Kooperationspartner dafür zu gewinnen.
Studiendekan Prof. Wolfgang Glemser wird mit seinen Studenten der ehemaligen Hochschule Lausitz aus dem Bereich der Instrumental- und Gesangspädagogik (IGP) einen besonderen Abend gestalten.
Von Nikolai Medtner (1880-1951) wird die attraktive Werkgruppe mit dem Titel „Märchen“ in diesem etwa einstündigen Konzert vorgetragen. Die Musik zeichnet sich oft durch einen dichterisch-erzählenden und spätromantisch leidenschaftlichen Ton aus und ist für Liebhaber von Klaviermusik ein Leckerbissen.
Medtner, der deutsche Vorfahren hatte, studierte von 1892-1900 am Moskauer Konservatorium und war dort Klavierschüler bei Safonow und Sapelnikow. Von 1901-1903 nahm er privaten Kompositionsunterricht bei Sergei Tanejew. Danach war er überwiegend als Komponist tätig. Er trat aber auch als Pianist auf, wobei er in erster Linie eigene Werke spielte. 1909 wurde er Professor für Klavier am Moskauer Konservatorium, legte das Amt 1910 vorübergehend nieder und nahm es 1915-1919 erneut auf. 1921 emigrierte Medtner, ein Gegner der Oktoberrevolution, nach Deutschland. Bis 1924 lebte er in Berlin, danach in der Nähe von Paris. Ausgedehnte Konzertreisen führten ihn unter anderem in die USA und nach England. Dabei war Großbritannien, das er 1928 erstmals besuchte, das Land, in dem er das interessierteste Publikum außerhalb seines Heimatlandes vorfand. 1935 zog er deshalb nach London. Ab 1946 wurde er von Javachamaraja Wodevar, dem Maharadscha von Mysore unterstützt, der auch Schallplattenaufnahmen der Werke Medtners förderte.
Prof. Wolfgang Glemser erarbeitet mit 10 Klavierstudenten der BTU Cottbus dieses einmalige und seltene Werk und fungiert an diesem Klavierabend selbst als Conférencier, so dass das Publikum ein interessantes Gesprächskonzert mit Erläuterungen zu den Werken erwartet.
Für Musikschulleiter Thomas Prager ist die Vernetzung zwischen Kreismusikschule und Musikhochschule von großem strategischen Interesse und von hoher Bedeutung, da die Verknüpfung zwischen Studium und Studienvorbereitung äußerst wichtig für die Schülerinnen und Schüler der musisch-kulturellen
Bildungseinrichtung des Landkreises Elbe-Elster ist. Derzeit befinden sich neun Schülerinnen und Schüler der Kreiseinrichtung in der studienvorbereitenden Ausbildung und werden für ein Musikstudium von den Musikpädagogen vorbereitet.
Der Eintritt für das Klavierkonzert beträgt 7 / ermäßigt 5 Euro. Karten sind im Vorverkauf in den Regionalstellen der Kreismusikschule in Elsterwerda, Finsterwalde und Herzberg erhältlich.
Quelle: Landkreis Elbe-Elster