Der 23. Mai 2020 ist für den deutschen Fußball-Bund, mit seinen 21 Landesverbänden und somit auch für den Brandenburger Fußball ein ganz besonderer Tag. Neben dem DFB-Pokalfinale wird an diesem Tag auch der 5. Finaltag der Amateure ausgetragen. 42 Mannschaften ermitteln in 21 Endspielen die Gewinner der Landespokale. Die ARD überträgt wieder alle Partien in einer großen Livekonferenz über den Tag verteilt. Der Fußball-Landesverband Brandenburg (FLB) hat dafür einen neuen Finalspielort bestimmt – das Werner-Seelenbinder-Stadion in Luckenwalde. Am 28.03.2020 entscheidet sich im Halbfinale, wer aufeinander trifft. Im ersten Halbfinale treffen der SV Grün-Weiß Lübben und der SV Babelsberg 03 aufeinander, das zweite Halbfinale bestreiten der FSV Luckenwalde gegen Union Fürstenwalde.
Somit können die Stadt als Eigentümer und der Verband bereits jetzt, wie dann aber auch die Finalisten anschließend nach den noch ausstehenden Halbfinals, die weiteren Planungen dazu aufnehmen. So können alle für ein Finale sorgen, das organisatorisch, sicherheitstechnisch und sportlich der Höhepunkt des Brandenburger Fußballs in dieser Saison wird. „Ja, die Entscheidung über einen festen Endspielort zur Austragung des Landespokalfinales ist in unserem Verbandsgebiet erstmalig. Dennoch dürfte dies aber vielen Fußballfreunden nicht unbekannt sein, denn auf der Ebene des DFB, wie auch in anderen Landesverbänden hat sich ein gewisser Finalort bereits zur Tradition entwickelt. Diese Festlegung steht im Einklang mit unserer Wettspielanweisung und basiert auf der Idee, den Erfahrungen der Vergangenheit und den sich veränderten Erfordernissen“, sagt FLB-Präsident Jens Kaden.
Allen mitwirkenden Mannschaften wurde dies vor der Saison in der Teilnahmevereinbarung auch mitgeteilt, mit ihrer Unterschrift haben sie diese Bestimmung auch mitgetragen. Das Präsidium hat zielgerichtet in die Zukunft geschaut, Anforderungen und deren Umsetzung beachtet, Details akribisch geprüft und gerechnet. Im Ergebnis dessen fiel am Ende die Entscheidung für das Stadion des FSV 63 Luckenwalde. „Wir haben die noch teilnehmenden Mannschaft im Vorfeld unserer offiziellen Pressemeldung telefonisch kontaktiert und die Entscheidung sowie die Beweggründe mitgeteilt. Erste Rückmeldungen zufolge war man erleichtert, da der organisatorische Aufwand doch sehr groß ist und diese Tätigkeiten nun komplett vom Verband koordiniert werden. Selbstverständlich binden wir die Vereine in Teilen in die Vorbereitung ein – anders funktioniert das auch gar nicht. Aber am Ende sollen die Mannschaften, wie man das heutzutage kennt, zum Finalort fahren, ein Finale spielen und anschließend den Einzug in den DFB-Pokal feiern“, begründet FLB-Geschäftsführerin Anne Engel die Entscheidung.
Der Argumentation, dass das Stadion in Luckenwalde „nur“ 3.000 Zuschauer fasst und demnach Einnahmen verloren gehen könnten, kann der Verband nicht teilen. „Vor der Saison wissen wir nicht, wer im Finale steht. Unser Anliegen ist es aber, ein ausverkauftes Stadion zu haben, denn das macht auch für die Spieler mehr Spaß, als in einem halbleeren Stadion zu spielen. Unabhängig davon ist es auch aus TV-relevanten Gesichtspunkten vorteilhaft, ein volles Stadion zu präsentieren. Im Gegensatz zu den letzten Jahren ergeben sich durch die neue Konstellation auch ganz andere Vermarktungsmöglichkeiten, von denen am Ende auch die Vereine partizipieren werden“, führt Engel weiter aus.
Der FLB wird für das Finale als Veranstalter und Ausrichter auftreten und alle damit einhergehenden Aufgaben und Verpflichtungen allein erfüllen. Auch im kommenden Jahr wird es zu einer zentralen Vergabe des Finalortes kommen.
Der Sieger des Landespokalendspiels ist automatisch für die erste Hauptrunde des DFB-Pokals 2020/2021 qualifiziert, in der er auf einen Verein aus der 1. oder 2. Bundesliga hoffen darf.
Unabhängig davon findet, wie bereits im vergangenen Jahr, einen Tag vor dem Finaltag der Amateure und dem DFB-Pokal-Finale am 22. Mai 2020 das DFB-Pokalfinale der A-Junioren im Karl-Liebknecht-Stadion in Potsdam-Babelsberg statt. Darauf haben sich DFB, Verein und FLB vor einigen Monaten gemeinsam geeinigt.
Die erstmalige Ausführung in der letzten Saison lief hervorragend und alle Parteien waren begeistert, so dass die Entscheidung, das DFB-Pokalfinale der A-Junioren in dieser Saison wieder im „Karli“ stattfinden zu lassen und auch unter der Berücksichtigung, dass ein mögliches Landespokalfinale schon aus organisatorischen Gründen dann nicht einen Tag später dort stattfinden kann, eine reine Formsache war. Der FLB hat sich in den letzten Monaten, unabhängig vom Landespokal, immer wieder für eine Austragung des A-Junioren Pokalspiels in Potsdam ausgesprochen, da dies eine für den Fußball im Land Brandenburg herausragende Veranstaltung ist.
pm/red