Nicht nur der dritte Sieg der Lausitzer Füchse aus Weißwasser in den Playoffs gegen den ESV Kaufbeuren in Overtime (6:5) brachte den Fuchsbau gestern zum beben, auch vor der Partie wurde es schon emotional. DEL2-Geschäftsführer René Rudorisch zeichnete Füchse-Trainer Corey Neilson als Trainer des Jahres aus. Nur wenige Fans in der ausverkauften Arena dürften auf eine Weiterverplfichtung des umworbenen Coaches gehofft haben, doch EHC-Geschäftsführer Dirk Rohrbach hatte die erste Sensation quasi direkt mit im Gepäck, als er verkündete, dass der Kanadie noch eine weitere Saison Trainer der Laustizer Füche bleiben wird.
„Der Trainer des Jahres wird auch in der kommenden Saison Coach der Lausitzer Füchse sein!“ sagte der Geschäftsführer und seine Ansage ging fast nahtlos im ohrenbetäubenden Jubel der Halle unter.
Danach folgte ein spannendes Eishockeyspiel, in dem die Füchse bereits nach vier Minuten durch Breitkreuz und Schiemenz 2:0 vorne lagen, aber die Allgäuer Gäste nicht aufsteckten und in der 13. und 14. Minute auf 2:2 ausglichen. Wieder gingen die Füchse danach durch Breitkreuz (18.) in Führung, ehe Gracel im zweiten Drittel in der 28. Minute erneut ausglich. Kurz vor Ende des Abschnitts konnte Kuchejoa in der 38. Minute auf 4:3 erhöhen. Es blieb spannend im Fuchsbau, erst in den letzten Minuten schlug der Puck wieder ein, zunächst in der 55. Minute im Gästegehäuse durch Eriksson, aber die Gäste kamen nochmal. Blomquist sorgte in der 56. und 60. Minute für das 5:5 ehe Geburtstagskind Vincent Hessler in der Overtime das umjubelte 6:5 mit Hilfe des Innenpfostens erzielen konnte.
Mit nun 3:1 Siegen hat Weißwasser die Tür zum Halbfinaleinzug weit aufgestoßen. Allerdings: Der letzte Schritt ist immer der schwerste – besagt eine Sportlerweisheit. Mithin ist auch am kommenden Dienstag alle Konzentration und Leidenschaft gefragt, soll die Serie bereits an der Wertach entschieden werden.
Trainerstimmen
Andreas Brockmann: „Es ist schon hart, wenn du in der Overtime verlierst. Schaut man sich den Spielverlauf an, dann sind wir stark zurückgekommen, nachdem wir schnell mit zwei Toren hinten lagen. Nach dem 2:2 haben wir es versäumt, das Momentum auf unsere Seite zu holen und ein drittes Tor zu schiessen. Wenn du immer hinterher laufen musst, ist das problematisch. Aber meine Jungs haben unglaublichen Willen und starken Charakter bewiesen. Ich habe ihnen gesagt, dass man in den Playoffs viermal verlieren muss, um raus zu sein. Die Serie ist also noch lange nicht um.“
Corey Neilson: „Ich bin sehr froh über diesen Sieg. Die ersten beiden Spiele waren wir hervorragend. Im dritten Match war Kaufbeuren besser und unser Torwart hat uns gerettet. Heute war es ein ausgeglichenes Spiel mit vielen Fehlern auf beiden Seiten. Unser zweites Drittel war exzellent. Für die Zuschauer war es bestimmt ein Spektakel mit vielen Chancen auf beiden Seiten und tollen Paraden der Torhüter. Bei Kaufbeuren fehlen ein paar Schlüsselspieler. Für mich sind sie die zweitbeste Mannschaft nach Frankfurt.“
Foto: Moises Mogollones